Noch mehr Preisanwärter: Die Hotlist!

Die Hotlist 2010 für den Preis der Independent-Verlage: hier klicken. Auf der Seite gibt es auch Links zu Leseproben aus den nominierten Büchern. Verliehen wird der Preis auch dieses Jahr wieder bei der Party der unabhängigen Verlage auf der Frankfurter Buchmesse. Letztes Jahr war es dort so voll, dass ich gar nicht bis zur Preisverleihung durchgekommen bin (und so heiß, dass ich auch gar nicht mehr wollte), aber die Party war super.

Im Herbst kommt man immer gar nicht hinterher mit all den Nominierungslisten für Preise und Neuerscheinungen und Buchmesse und Extrabeilagen und berstenden Feuilletons. Hey, veröffentlicht doch bitte nicht so viele tolle Bücher, ich muss arbeiten!

Poetry

Poetry isn’t an hermetic container contained in itself,
it isn’t the silence that explodes the night
or the pain of an open wound
or the giant’s shadow
or the longing of your lips for a kiss that slowly kills.
It is all that and more: it is nothing.
It’s the cat’s walk in an empty theatre,
a hundred and one eyes on blind mirrors,
the Burning of Troy without a horse,
your belly, my relief, and your sex – the bed where I dream.
It’s metaphor, verse and shit and love and concealed hatred,
it’s the padlock and the key, it’s the way out, it’s confinement.
Poetry is not an hermetic container contained in itself.

Text: Ulises Paniagua, Übersetzung: keine Ahnung.
Choreografie: Juan Carlos Valls, a.k.a. kanga

(via Little Jamie)

Der kurioseste Buchtitel 2010

Zeitgleich mit den Nominierungen für den Deutschen Buchpreis erscheinen auch immer die Nominierungen für den kuriosesten Buchtitel des Jahres. Dieses Jahr sind das:

Die Frau, die allein ein ganzer Tisch war – Tor Åge Bringsværd (Volker Oppman), Onkel & Onkel

Männerpolitur. So möbeln Sie Ihren Partner auf – Sandra Winkler, Ullstein Tb

Man kann sich auch wortlos aneinander gewöhnen das muss gar nicht lange dauern – Annette Pehnt, Piper

An dem Tag, als ich meine Friseuse küsste, sind viele Vögel gestorben – Josef Kleindienst, Sonderzahl

Zehn Tipps, das Morden zu beenden und den Abwasch zu beginnen – Hallgrímur Helgason (Kristof Magnusson), Tropen

Geld macht reich. Von Tasche leer zum Millionär – J. R. Ackermann, CARLSEN

Sächsisches Recht zum Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Hunden: Gesetz, Durchführungsverordnung und Verwaltungsvorschrift – Hrsg.: SV Saxonia Verlag

Männer sind anders. Autos auch. Meine Erlebnisse als Gelber Engel – Susa Bobke, Knaur TB

Nichtamtlicher Leitfaden zur Bewältigung von Projekten und zur Abweisung diesbezüglicher Irrtümer Oder: Regeln für Hans-Peter – Frank Buddrus, Wiley

Steckerstöpsel – Uschi Lange, Books on Demand

Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag – Jan Faktor, Kiepenheuer & Witsch

Ist das Leben eine Abfolge einzelner Punkte? Oder gibt es eine geheimnisvolle gerade Linie, die meinen Vater mit der Musik, dem Kung-Fu, dem Zug der guten Laune, dem Regen, der sich ankündigt, und allen anderen Dingen im Universum verbindet? – Martín Blasco (Katharina Diestelmeier), CARLSEN

Texas als Texttitel. Ein Rabiatkomödienroman – Max Höfler, Ritter

Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen. Wie spirituelle Erfahrung das Leben verändert – Jack Kornfield (Ilse Fath-Engelhardt), Goldmann Arkana

Pornografie und Selbstmord – Nicolas Mahler, REPRODUKT

Keiner verliert ungern. Neue Sprüche und Weisheiten der Fußballstars – Arnd Zeigler, humboldt

Gesund essen und dick sterben. Aufklärung eines scheinbaren Paradoxes – Leoluca Criscione, Marion Dürr-Gross, Verlag Vitasanas

Der Tod auf der Schippe, Oder was Archäologen sonst so finden – Angelika Franz, Theiss

Winterkartoffelknödel. Ein Provinzkrimi – Rita Falk, dtv Premium

Die Go-Go-Girls der Apokalypse – Victor Gischler (Andreas Brandhorst), Piper

Wie kurios die nun alle sind, darüber ließe sich trefflich streiten. Doppelt nominiert, nämlich für den deutschen Buchpreis UND den kuriosesten Titel ist der heilige Hodensack-Bimbam. Und Kristof Magnusson ist einmal als Autor und einmal als Übersetzer dabei. Herzlichen Glückwunsch!
Mein persönlicher Lieblingstitel ist ja „Man kann sich auch wortlos aneinander gewöhnen, das muss gar nicht lange dauern.“ Aber ich finde Anette Pehnt sowieso super. Vollkommen schleierhaft ist mir allerdings, warum bei Buchtiteln so gerne die Satzzeichen weggelassen werden, das ist doch grau-en-haft. Übrigens kann man abstimmen, welche Titel auf die Shortlist sollen, und zwar hier.

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