Arbeit

Vor zehn Tagen habe ich hier versprochen, dass es letzte Woche weitergehen würde. Tja.
Es ist ja so: wenn ich viel zu tun habe, habe ich im Laufe der letzten Jahre festgestellt, dann blogge ich mehr. Sogar mehr richtige Texte, ich blogge quasi sogar besser, wenn ich viel zu tun habe, weil ich zwischendurch, als Entspannung zwischen der Übersetzungsarbeit, eigene kleine Sachen schreibe. Wenn ich aber nicht einfach nur viel, sondern grotesk viel Arbeit habe, dann blogge ich nicht, scheint’s. Es ist so viel, dass ich mir schon alberne kleine Belohnungsdingse ausdenke, so einen Quatsch wie: am Ende der Seite eine Waschmaschine anstellen, am Ende der nächsten Wäsche aufhängen, am Ende des Kapitels laufen gehen. Jaja, Waschmaschine Anstellen als Belohnung! Naja, als „Du bleibst jetzt hier sitzen, bis die Seite fertig ist“. Laufen muss sein, ich habe langsam wieder angefangen und laufe etwa 35 Minuten, um den Rücken zu lockern und draußen zu sein und Bewegung zu haben. Wird dann bestimmt bald wieder mehr, wenn ich weiter so konsequent bin. Und dann nehme ich mir vor, jeden Tag zweimal rauszugehen. Einmal Laufen, einmal Spazieren, wenigstens eine Runde um den Block. Briefkasten gilt nicht. Einkaufen vielleicht.
Ich übersetze ein tolles Buch, zusammen mit einer Kollegin, denn es sind 600 Seiten, die Mitte September fertig sein müssen. Und dann soll das bitteschön ein Bestseller werden und uns reich machen, und zwar am besten genauso sofort wie wir sofort übersetzen, denn wir werden dann Masseure und Personal Trainer und sowas für unsere Rücken brauchen, oder wenigstens einen sechswöchigen Urlaub in der Karibik. Was man halt als Übersetzer so macht *hust*.
Bis dahin – keine Ahnung. Vielleicht kommen mir ab morgen lauter lustige kleine Blogideen, die keine Arbeit machen. Kann aber auch sein, dass es hier einfach mal eine Weile etwas stiller wird. Oder Ihr lest solange einfach mein Buch. Wer noch ein signiertes Exemplar haben möchte: so geht’s.
Ansonsten nehme ich noch bis Mitte September Anfeuerungsrufe entgegen. Danke.

Landesgirokasse

Bei uns um die Ecke hat eine neue Bank aufgemacht. Sieht sehr seriös aus, ich denke, ich werde da ein Konto eröffnen. Leider war gerade geschlossen, sodass ich keine Fotos von Innen machen konnte. Oliver war aber schon drin und hat fotografiert, die Inneneinrichtung ist auch sehr schön. (Ick schwör, die Bilder sind von vorgestern.)


Tschuldigung,

ich ertrinke gerade in Arbeit, und das geht auch noch bis Mitte September so weiter. Literaturhaus war gut (fanden wir selbst jedenfalls), und morgen lese ich in Berlin! Halb acht im „Bad Kreuzberg“, Blücherstraße 17, Kreuzberg. Ich freu mich, wenn Ihr kommt!
Und nächste Woche geht’s dann hier auch wieder weiter, versprochen. Madeira ist noch nicht fertigerzählt!

Terminerinnerung

Mittwoch, 1. August, 17.00 – 19.00 Uhr: Ich bin in der Sendung Wortpong bei Radio FSK, rede mit Annette Riestenpatt übers Sachenmachen und lese auch was vor. Kann man hier online hören.

Donnerstag, 2. August, 19.30 Uhr: Maximilian Buddenbohm und ich sprechen im Hamburger Literaturhaus mit Dr. Antje Flemming übers Bloggen und Bücherschreiben und den Weg vom einen zum anderen. Und lesen natürlich auch reichlich vor. Das wird spezialsuper und ungeheuer seriös, und Ihr müsst bitte alle kommen, weil das quasi stellvertretend für alle Blogger endlich die Anerkennung durch die Hochkultur ist, oder so ähnlich. Ich meine, Blogger im Literaturhaus, gab’s das schon mal? Da muss man dabei gewesen sein! Echtma. Zur Unterstreichung hier noch mal das angemessen seriöse Bild.

Frank Schmeißer: Jungs sind keine Hamster

Auch wenn sie manchmal am Rad drehen

Oarr, wie toll! Frank Schmeißer kann also nicht nur für achtjährige Jungs (Schurken überall; Schurken am Ball), sondern auch für zwölfjährige Mädchen: „Jungs sind keine Hamster, auch wenn sie manchmal am Rad drehen“, heißt der Ratgeber über Jungs, den Hannah schreibt. Als Vorbild dient ihr der Hamsterratgeber ihrer besten Freundin Lore. Überhaupt fängt sie an, diesen Ratgeber zu schreiben, weil Lore immer solche Probleme mit ihrem Freund Thomas hat; dauernd trennen sie sich und sind dann doch wieder zusammen, und Hannah steht Lore immer beratend und hilfreich zur Seite. Dabei hat sie selbst noch gar keinen richtigen Freund gehabt. Sie hat auch eigentlich ganz andere Probleme, der Freund ihrer Mutter ist nämlich bei ihr eingezogen, und jetzt soll sie für seine blöde Barbietochter ihr Zimmer räumen und in das Kabuff unterm Dach ziehen. Mannmannmann.
Und dann lernt sie auf einer Kostümparty einen Gorilla kennen. Und auf einmal hat sie auch dieses Gefühl im Bauch.
Mehr verrate ich nicht. Außer: Ich habe das noch bis mitten in der Nacht zu Ende gelesen, einmal so lachen müssen, dass der Mann halb aufgewacht ist, und ansonsten gedacht: dieses ganz frische Verliebtheitsgefühl, das Bauchkribbeln und alles, das ist schon auch ganz schön schön. Und Hannah ist natürlich auch echt eine coole Sau, auch wenn sie selbst das natürlich überhaupt nicht so sieht. Tolles Mädchen, tolles Buch.

Frank Schmeißer: Jungs sind keine Hamster. Auch wenn sie manchmal am Rad drehen. Ravensburger Verlag, 220 Seiten, 14,99 €. Auch als E-Book.
(Die Links führen zum Webshop der Buchhandlung Osiander.)

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