Der mittelmäßige Übersetzer rechtfertigt sich

Wähle saure Mienen
draußen oder daheim.
Du kannst nur einem Herrn dienen,
dem Original oder dem Reim.

„So heb’s in eine dritte Sphäre!“ –
Als ob’s dann noch das Alte wäre.

Lasst alle Überschätzungen.
So spricht der Gerechte:
Es gibt nur schlechte Übersetzungen
und weniger schlechte.

Christian Morgenstern

Aus: R. M. Gschwend (Hg.): Der schiefe Turm von Babel

Bonjour Tristesse, Du alte Hackfresse. Die Herbstlesung

Martina Kink (42), lebt und schreibt in München. Aber erst, seit sie in Rosenheim geboren, in Reit im Winkl aufgewachsen ist, in München das Studium abgebrochen, in München als Sekretärin Kaffee gekocht und in New York gelernt hat, wo sie hin will.

Isabel Bogdan, geboren 1968 in Köln, studierte Anglistik und Japanologie in Heidelberg und Tokyo. Übersetzt seit 10 Jahren Literatur aus dem Englischen und bloggt unter … is a blog (und hier) über Bücher, den Literaturbetrieb und das Leben. Außerdem ist sie Vorsitzende des Vereins zur Rettung des „anderthalb“.

Andreas Udluft ist freier Autor in Hamburg. Aufgewachsen in der DDR, war er zunächst Diskotheken-Betreiber, Leichenfahrer und Psychiatrie-Pfleger. Dann Jurastudium und kurze Anwaltstätigkeit, Schreiben für Zeitungen und Zeitschriften. Nach Anstellungen bei verschiedenen TV-Formaten (etwa „Unter uns“) inzwischen freier Autor fürs Fernsehen (z.B: „Das perfekte Dinner“). Gründungsmitglied der Hamburger Autorengruppe „The Günter Grasses“.

Maximilian Buddenbohm, geboren 1966 in Lübeck, studierte Bibliothekswesen in Hamburg. Heute arbeitet er als Controller für eine Marktforschungsfirma und betreibt nebenbei zusammen mit seiner Frau eine kleine Internetagentur. Er bloggt seit sechs Jahren mit großem Publikumserfolg über seine Kindheit und Jugend an der Ostsee, seine Frau (die Herzdame) und das Leben mit seinen zwei Söhnen. Schreibt auch Bücher.

Und Klaus Friese hat uns schon letztes Mal so charmant moderiert, den haben wir einfach behalten.

Kommt alle! Der Flyer darf auch gern mitgenommen und anderswo ausgelegt werden.

Nominierungen für den Wilhelm-Raabe-Preis

Im Herbst ist es immer grauenhaft, man kann gar nicht gegen all die Nominierungen und Long- und Shortlists und Preise und Lobehudeleien und überhaupt Neuerscheinungen anlesen. (Vor allem dann nicht, wenn man selbst gerade so viel zu tun hat.)

Der Wilhelm-Raabe-Literaturpreis wurde bislang alle zwei Jahre verliehen und war mit 25.000 € dotiert. Ab diesem Jahr wird er jährlich verliehen, und die Kooperationspartner Stadt Braunschweig und Deutschlandradio haben ihn auf 30.000 € aufgestockt.

Folgende Autoren und Bücher (in alphabetischer Reihenfolge) sind nominiert:

Iris Hanika: Das Eigentliche (Literaturverlag Droschl)

Thomas Hettche: Die Liebe der Väter (Kiepenheuer & Witsch)

Paulus Hochgatterer: Das Matratzenhaus (Deuticke)

Georg Klein: Roman unserer Kindheit (Rowohlt)

Rolf Lappert: Auf den Inseln des letzten Lichts (Carl Hanser Verlag)

Thomas Lehr: September. Fata Morgana (Carl Hanser Verlag)

Andreas Maier: Das Zimmer (Suhrkamp)

Alain Claude Sulzer: Zur falschen Zeit (Galiani Berlin)

Davon gelesen habe ich noch keins, aber zwei besitze ich immerhin schon mal. Weitere Informationen zu den Büchern finden sich beim Lesekreis.

Anderswo

Lesen Sie doch mal Anke Gröner: „Warum ich meine eBooks durchaus auf ein Kaltgetränk einlade, sie aber nicht heiraten möchte“.

Ich habe noch kein eBook ausprobiert, nur mal in einer Buchhandlung daran herumgespielt, aber keines wirklich gelesen. Trotzdem bin ich sicher, dass es mir genauso gehen würde wie Anke. Ich mag es, wenn das Gewicht eines Buches während des Lesens langsam von der rechten in die linke Hand wandert. Ich blättere gern. Ich mag es, dass Bücher unterschiedlich aussehen. Und ich liebe, liebe, liebe das Gefühl, ein Buch ausgelesen zu haben und es an seinen Platz im Regal zu stellen. Das ist etwas anderes, als ein ungelesenes Buch ins Regal zu stellen; erst, wenn es gelesen ist, gehört es dort so richtig hin und ist zu Hause. Von einem eBook bleibt so wenig, man macht das Dokument zu, und das war’s.
Die Vorteile des eBooks sind eher was für den Kopf. Für’s Gefühl kann ich es mir nicht gut vorstellen.

Twitter