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Der Pfilm

Jajajaja! Bester Anlass, doch mal wieder was ins Blog zu schreiben: Der Pfau-Film ist fertig! Und ab 09. März im Kino zu sehen. Der Film ist großartig geworden, ich freu mich wie verrückt!

Mit Lavinia Wilson, Jürgen Vogel, Tom Schilling, Serkan Kaya, David Kross, Annette Frier, Victoria Carling, Philip Jackson u.a. (Und mit mir natürlich.)

Tänzchen!

Ba-da-bing

FERTIG. Mit dem Buch. Ich muss das jetzt noch mal hinschreiben, damit ich es glaube:

Der neue Roman ist fertig.

Er ist gestern in Satz gegangen. Und ich übe mich im Loslassen und Ausatmen.

Ist das nicht toll? Also, das Cover jetzt? Das Buch – keine Ahnung. Das Cover hat wieder Barbara Thoben gestaltet, die auch schon das tolle Pfaucover gemacht hat, und ich bin sehr glücklich damit. Diesmal gibt es keine Glanzfolie, sondern einen Lack, ich bin sehr gespannt, wie das dann in Echt aussehen wird. Die Verlagsvorschau ist auch raus, man kann sie hier angucken.

Isabel Bogdan überrascht mit einem Roman über eine Frau, die nach einem Schicksalsschlag um ihr Leben läuft.

Eine Ich-Erzählerin wird nach einem erschütternden Verlust aus der Bahn geworfen und beginnt mit dem Laufen. Erst schafft sie nur kleine Strecken, doch nach und nach werden Laufen und Leben wieder selbstverständlicher. Konsequent im inneren Monolog geschrieben, zeigt dieser eindringliche Roman, was es heißt, an Leib und Seele zu gesunden. Isabel Bogdan, deren Roman »Der Pfau« ein großer Bestseller wurde, betritt mit diesem Buch neues Parkett.

Eine Frau läuft. Schnell wird klar, dass es nicht nur um ein gesünderes oder gar leichteres Leben geht. Durch ihre Augen und ihre mäandernden Gedanken erfährt der Leser nach und nach, warum das Laufen ein existenzielles Bedürfnis für sie ist. Wie wird man mit einem Verlust fertig? Welche Rolle spielen Freunde und Familie? Welche Rolle spielt die Zeit? Und der Beruf? Schritt für Schritt erobert sich die Erzählerin die Souveränität über ihr Leben zurück.

Isabel Bogdan beschreibt mit großem Einfühlungsvermögen und einem ganz anderen Ton den Weg einer Frau, die nach langer Zeit der Trauer wieder Mut fasst und ihren Lebenshunger und Humor zurückgewinnt.

Erscheinungstermin ist der 12. September. Und die ersten Lesungsanfragen kommen auch schon; hier sind schon mal die ersten Termine, das wird laufend aktualisiert. Wenn das so weitergeht, werde ich im Herbst wieder ganz schön viel unterwegs sein. Aber vorher übersetze ich noch fix die nächste Jane Gardam.
Dann schnalle ich mich wohl mal wieder an, hm? Wenn ich mit Ausatmen fertig bin.

Hallo, 2019!

Wie du wohl wirst? Das große Ding wird sein, dass im September mein zweiter Roman erscheint. Der ist noch nicht fertig, ich muss erst noch fix eine Jane Gardam zu Ende übersetzen, aber das ist nicht mehr viel. Und dann kommt noch mal richtig intensiv Arbeit am neuen Roman, der soll im März fertigwerden.
Ich habe eine Scheißangst. Dass ich mich mit dem Roman übernommen habe, dass das Thema zu groß für mich ist, dass ich es nicht hinkriege, dass am Ende alle enttäuscht sind und es doof finden. Er ist wirklich etwas komplett Anderes als der Pfau. Allerdings finde ich die Grundidee immer noch super, und ich finde es auch immer noch richtig, etwas ganz anderes zu machen. Wenn ich noch so eine fluffige Komödie nachlege, dann bin ich in der Schublade drin und komme auch nicht mehr raus. Und ich fand schon am Übersetzen immer toll, dass mit jedem neuen Buch was ganz Neues kommt.
Außerdem: Einer dieser ewigen Lebensratschläge ist ja „Do one thing every day that scares you.“ Natürlich habe ich lauter Ängste, aber mir würde wohl nicht jeden Tag etwas Neues einfallen, wovor ich Angst habe. Aber einen eigenen Roman zu veröffentlichen, reicht ja wohl als furchteinflössende Tat für fast ein Jahr, und dann kann man noch ein paar kleinere Dinge hinzufügen. Ich habe heute Nacht nämlich schon damit angefangen und tatsächlich Karaoke gesungen. Ich! In ein Mikro rein! Es hat zum Glück niemand wirklich zugehört, weil die anderen alle mitgegröhlt haben, aber hey: Ich bin die Frau, die ein Jahr in Japan gelebt hat, ohne ein einziges Mal Karaoke zu singen. Weil ich zwar sonst wenig Scheu habe, mich auf alle erdenklichen Weisen zum Affen zu machen, aber Singen, wenn jemand das hört: nein. Ich werde sofort aggro, wenn man mich dazu zu zwingen versucht. Und dann habe ich es einfach trotzdem gemacht, und es ging irgendwie.
Was liegt sonst an? Im Februar fahren wir wieder zu dritt an die Ostsee zum Schreiben, da muss einiges am Roman passieren. Im März ist Buchmesse in Leipzig. Im Mai fahren wir für ein paar Tage nach Wien, kurz drauf ist Übersetzertagung, und im Juni wieder Schreibcamp, lauter Gründe für große Vorfreude. Bis zum Schreibcamp muss mein Roman auch durchs Lektorat sein, und ich kann anfangen, an etwas Neuem herumzudenken. Tatsächlich habe ich schon erste zaghafte Ideen, vielleicht kann ich die dort weiterentwickeln. Und dann ist im Sommer auch schon wieder die nächste Jane Gardam dran, die dann im Frühjahr 2020 erscheinen soll.
Ansonsten ist für die zweite Jahreshälfte noch nichts Großes geplant. Keine Ahnung, was wir in den Sommerferien machen, irgendwas Schönes bestimmt. Und dann kommt im September der neue Roman – sehr aufregend. Ob die BuchhändlerInnen ihn mögen werden? Ich hoffe natürlich, wieder auf Lesereise zu gehen, aber es kann auch sein, dass es deutlich weniger wird als beim Pfau. Dann schreibe ich was Neues, oder ich übersetze; langweilig wird es sicher nicht werden, es kommt ja immer was. Im Oktober ist Buchmesse, und danach ist das Jahr ja sowieso immer im Handumdrehen rum.
Ach ja, ein paar erste Lesungstermine für das neue Jahr gibt es auch schon (Stade, München, Hamburg, Berlin, Frankfurt für den Anfang)!

Habt ein bonfortionöses neues Jahr, ihr alle! Macht Quatsch, habt euch lieb, und seid gut zu denen, die doof sind. Die haben nämlich auch alle ihr Päckchen zu tragen. Bleibt gesund. Redet miteinander. Lacht und feiert! Macht Euch locker. Packt an. Nehmt euch selbst nicht so wichtig, hört zu und fragt nach. Gebt mehr als ihr nehmt. Geht viel spazieren und schlaft viel. Und esst mehr Obst!

„Ich will mich wieder wundern, will erstaunt sein,
Will wie der allererste Mensch
Mit neuen Augen zwischen den Dingen stehen
Und nichts wiedererkennen,
Die Schritte setzen durch Wälder und Wiesen
Und sagen: ja es ist gut – ist gar nicht so schlecht.

Und also öffne ich meine Arme, ich öffne sie so weit ich kann,
Denn jeder Tag ist ein Geschenk, er ist nur scheiße verpackt,
Und man fummelt am Geschenkpapier rum und kriegt es nur mühsam wieder ab.
Doch ja ich weiß jetzt, es gibt Menschen, die diese Welt durchaus rechtfertigen,
Die durch ihr bloßes Dasein andern Menschen leben helfen,
Die lieben und lieben und lieben und lieben und lieben und lieben,
Als wäre es das leichteste der Welt.
Ich will einer von Ihnen sein.“

Dann komm mal rein, 2019. Mach’s dir bequem, nimm dir ’n Keks. Wir rocken das schon, ne?

Tschüss, 2018

Du warst ein Jahr voller wunderbarer Begegnungen und ein Jahr der Selbstzweifel. Wahrscheinlich ist der zweite Roman immer der schwerste, jedenfalls hat man mir das ungefähr eine Million mal gesagt, und das sei erst recht so, wenn der erste erfolgreich war. Jenun: es kommt mir vor, als stimmte das, jedenfalls ist mein zweiter immer noch nicht fertig, ich hadere und zweifle und kämpfe und komme nur furchtbar langsam voran.
Der Pfau hingegen flog einfach immer noch weiter, das Taschenbuch war fast das komplette Jahr immer noch auf der Bestsellerliste. Jetzt gerade wieder auf Platz 35. Ich höre nicht auf zu staunen, jetzt seit drei Jahren durchgehend. Alles vollkommen irre.
Beim Schreiben jedenfalls habe ich festgestellt, was ich auch 2017 schon festgestellt habe: Am Besten geht es, wenn ich wegfahre. Ich war mal wieder eine Weile allein auf Helgoland, außerdem war ich zweimal zu dritt und einmal kurz zu zweit zum Schreiben an der Ostsee, und das waren die produktivsten Zeiten überhaupt. Wenn es rechts und links von mir klappert, klappere ich auch. Und wenn es rechts und links von mir nicht klappert, sondern stöhnt, dann finde ich das sehr beruhigend. Andere sind auch nicht schneller, andere kämpfen und hadern auch. (Und kichern abends, das tut ebenfalls gut.)
Genau so super, aber ganz anders war das „große“ Schreibcamp im Juni, als wir zu neunt für eine Woche diesen irre schön renovierten Gutshof an der Mecklenburgischen Seenplatte gemietet hatten. Das taugte weniger, um tatsächlich zu schreiben, aber wir haben den ganzen Tag übers Schreiben geredet, gegenseitig Texte gelesen und drüber gesprochen, kleine Workshops gehalten, und das war alles ganz und gar großartig, inspirierend, hilfreich, lustig und überhaupt: ein Highlight des Jahres.

Kurz drauf bin ich 50 geworden. FÜNFZIG! Nicht zu fassen. Ein bisschen hat mich das schon erschreckt, jedenfalls deutlich mehr als 30 und 40. Kurz vor dem Geburtstag hat man mir auch noch die Schilddrüse rausgenommen, das ist keine Riesensache im Vergleich zu dem, was andere so haben, aber es trug zu dem Gefühl bei: Jetzt bist du alt, jetzt gehen die Einzelteile kaputt.
Andererseits … als ich mit Anfang 20 in einer WG wohnte, wurden gleichzeitig Alice Schwarzer und Ulrich Wickert 50. Es gab ein großes Gespräch zwischen den beiden der ZEIT (glaube ich) mit der Überschrift „50 klingt so erwachsen“. Das fanden wir in der WG so lustig, dass wir es uns an die Küchenwand gehängt haben. Natürlich ist 50 erwachsen! Fanden wir. Inzwischen verstehe ich sehr gut, was sie meinten. Ich fühle mich auch nicht so erwachsen wie 50 klingt, und ich hoffe sehr, dass das mit 80 noch genauso ist.

Im Sommer waren wir in Apulien, das war wahnsinnig schön. Herrliches Wetter, sehr schöne Unterkunft und lauter wunderhübsche Kleinstädte. Perfekter Urlaub, viel gelesen und herumgestromert, viel Sonne und Wasser bekommen. Überhaupt: Was für ein Sommer! Einfach mal zuverlässig jeden Tag 30°C, genau meine Temperatur, meinetwegen hätte dieser Sommer ewig weitergehen können. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so viel draußen war, ich habe gar nicht genug bekommen. Der Rest des Jahres ist dann irgendwie so versickert. Im September war Schreiben angesagt, im Oktober Buchmesse und ein paar Lesungen, unter anderem die große Benefizlesung zugunsten von Seawatch in der Katharinenkirche, mit sechs AutorInnen und 900 Gästen. Wo der November hin ist, ist mir vollkommen schleierhaft, und der Dezember, naja, man kennt das. Im Moment übersetze ich mal wieder, aber dann muss mein eigener Roman fertigwerden.

Das Schönste an 2018 waren die Begegnungen. Es gab ein paar neue Freundschaften und ein paar, die sich intensiviert haben. Und die mich alle sehr glücklich machen. Manche Leute purzeln einem einfach so ins Leben und fühlen sich gleich richtig an. Danke – you know who you are.
Ich war insgesamt ziemlich viel unterwegs. Habe viele Leute getroffen, war im Kino, auf Konzerten, im Theater, hatte Gäste, habe gefeiert, gelacht, geküsst, getrunken, gezweifelt, gehadert, gekämpft, Lesungen gemacht, auf Podien gesessen, bin ausgegangen und gereist und hatte sehr viel Leben. Ich fühle mich auf die allerbeste Weise angekommen, im Literaturbetrieb, in Hamburg, im Leben. Danke, Leben. Du rockst.

Kommt alle gut ins neue Jahr!

Herz verloren

Das ist meine Lieblingskette.

Ein Herz und ein Hirn, an einer kleinen Kette durch einen Ring gezogen; sie halten einander die Waage, aber das Herz ist eine Winzigkeit schwerer. Es hat mehr Gewicht. Meine Freundin Katy besaß diese Kette und zeigte sie mir, sie sei von einem kleinen Designer bei ihr um die Ecke in Berlin. Ich war sofort schockverliebt und fragte nach dem Preis, und dann fand ich, dass ich doch nicht so dringend eine Kette brauche. Aber tatsächlich ging sie mir nicht aus dem Kopf, und als vor zwei Jahren der Pfau plötzlich steilging, dachte ich: Jetzt. Jetzt kaufst du sie dir.

Sie wurde sofort zum Lieblingsstück, ich habe sie dauernd getragen und sie allen gezeigt. Herz und Hirn. Das Herz ein bisschen schwerer. Und jetzt habe ich mein Herz verloren. Also, zum Glück nicht verloren, es ist noch da, aber es hat sich vom Hirn getrennt. Das passt auch irgendwie, mein neuer Roman hat mit Herzbruch zu tun. („Mein neuer Roman“, sage ich, als gäbe es schon einen.)

Jedenfalls: Das geht so nicht, Herz und Hirn müssen im Gleichgewicht sein, neuer Roman hin oder her. Schmuck zum Juwelier bringen, um ihn reparieren zu lassen – ist das dieses „erwachsen“? Kann jemand einen Goldschmied in Hamburg empfehlen? Oder kann jemand löten?

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