Benefizlesung

Am 3. November lesen wir zu siebt (Saša Stanišić, Meike Winnemuth, Karen Köhler, Till Raether, Nina George, Petra Oelker + ich) auf Einladung des Bücherecks Niendorf im Gymnasium Ohmoor in Hamburg-Niendorf. Die Lesung kostet 12,- Eintritt, und das Eintrittsgeld sowie sämtliche Einnahmen aus Getränke- und Buchverkäufen gehen an Pro Asyl. Die Verlage haben die Bücher gespendet. Nächste Woche beginnt der Vorverkauf! Kommt alle! Wir freuen uns, wenn sehr, sehr viele Leute kommen (und am allerliebsten viel Geld dalassen).

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UPDATE: Die Lesung ist ausverkauft! Schade für alle, die noch keine Karte haben, aber ansonsten natürlich toll.

„Was machen die da“ bei Nido

So, jetzt ist es offiziell: In den nächsten Nido-Heften wird jeweils ein „Was machen die da“ erscheinen. Wir führen Interviews mit Leuten, die Kultur für Kinder machen. Das erste Heft ist heute erschienen, darin ein Interview mit Martin Paas, den ihr alle kennt. Doch, ehrlich. Hier mehr dazu. Jippie, ich freu mich!

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NACHTRAG: Die ausführliche Version des Interviews ist jetzt hier online nachzulesen.

Happy Birthday, James Krüss!

Irgendwo ins grüne Meer
Hat ein Gott mit leichtem Pinsel,
Lächelnd, wie von ungefähr,
Einen Fleck getupft: Die Insel!
Und dann hat er, gutgelaunt,
Menschen diesem Fels gegeben
Und den Menschen zugeraunt:
Liebt die Welt und lebt das Leben!

James Krüss

Heute wäre James Krüss 89 geworden. Herzlichen Glückwunsch, Du Guter!
Ich war gerade zwei Tage auf Deiner Insel, es war so herrlich wie immer, sie hat wieder dieses Blau gemacht, das sie so gut kann.

Helgoland

Liebe Kinder,

wenn zwei Menschen sich liebhaben, ist das toll. Also, eigentlich sollte man natürlich alle Menschen liebhaben, das wäre am allerschönsten. Aber manchmal haben sich zwei Leute eben ganz besonders lieb, und dann ist das besonders schön für die beiden. Und weil die beiden dann glücklich sind, ist das auch wieder schön für alle anderen.
Wenn die beiden wollen, können sie heiraten, um der ganzen Welt zu zeigen, dass sie für immer zusammenbleiben wollen. (Man kann natürlich nie wissen, ob das dann auch wirklich klappt, aber das ist ein anderes Thema.) Diese zwei Menschen sind ziemlich oft ein Mann und eine Frau, manchmal sind es aber auch zwei Männer oder zwei Frauen.

Eure Erwachsenengeneration

Es ist mir wirklich zutiefst unbegreiflich, was daran so schwer sein soll. „Wie soll man das denn den Kindern erklären?“ – ist das Euer Ernst? Was ist so schwer daran, es Kindern zu erklären, wenn zwei Menschen heiraten? Sie lieben sich und möchten zusammenbleiben und Verantwortung füreinander übernehmen. Fertig.
Anlass für meine aktuelle Fassungslosigkeit ist dieses Fundstück hier, das seit gestern durch die Medien geistert, wo ein Mann sich an die Beratungstante einer Zeitung wendet, weil er seine Töchter nicht zur Hochzeit seines Bruders mitnehmen will. Denn der Bruder heiratet einen Mann. Und die Beratungstante bestärkt den Briefschreiber darin, das müsse „bei allem Respekt“ nicht sein und würde die Töchter nur „durcheinanderbringen“. Na, auf die Sorte Respekt kann das Paar dann vermutlich auch verzichten.
Kinder in dem Alter müssten sich nicht mit sexueller Orientierung auseinandersetzen, heißt es. Ach nein? Erstens: Warum eigentlich nicht? Oder anders: Was gibt es da „auseinanderzusetzen“? Und zweitens: Bei einer Heterohochzeit setzen Kinder sich auch nicht mit Sexualität auseinander. Wenn sie in dem Alter sind, in dem sie darüber nachdenken, dann tun sie das so oder so. Wenn Kinder auf eine Hochzeit gehen, dann feiern sie ein Fest, sie machen sich schick, essen Kuchen, tanzen und freuen sich. Irgendwer schrieb: Kinder finden Liebe grundsätzlich super. So ist das nämlich. Kinder feiern auf einer Hochzeit die Liebe, nicht die Sexualität. Wie Erwachsene auch.
Maximilian erzählte mal diese Geschichte: Da ging es im Radio um das Adoptionsrecht für Homosexuelle. Die Söhne fragten nach, und er erklärte ihnen, es gebe Leute, die fänden, dass Kinder nicht zwei Väter haben sollen. Die Söhne fragten ganz erstaunt, wieso das denn nicht, es gebe doch auch Kinder, die zwei Mütter haben. So einfach ist das nämlich, Kinder haben da überhaupt kein Problem. Sie werden auch keineswegs „verwirrt“, wie es in dem Zeitungsartikel heißt. Wovon denn auch? Von der Liebe? Come on.

Also was um alles in der Welt kann so schwer daran sein, Kindern zu vermitteln: Wenn zwei sich lieben, werden sie ein Paar. Und wenn sie möchten, können sie heiraten.
Wir müssen mal von diesem Männer-Frauen-Ding runterkommen und stattdessen über Menschen sprechen.

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NACHTRAG: Das Westfalenblatt hat Stellung genommen, und das macht rein gar nichts besser.

NACHTRAG 2 (Danke für den Hinweis, Andrea!): Das Westfalenblatt hat die Zusammenarbeit beendet.

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