Siri Hustvedt (Uli Aumüller): Der Sommer ohne Männer

Mias Mann hat eine Geliebte und braucht eine „Pause“ von der Ehe. Mia bricht daraufhin erstmal zusammen und muss für eine Weile in die Psychiatrie. Danach haut sie ab in ihre Heimatstadt, wo ihre alte Mutter im Altersheim lebt, und mietet sich dort ein Häuschen. Sie besucht die Mutter und ihre alten Freundinnen oft, außerdem gibt sie an einer Schule einen Kurs im Gedichteschreiben (sie ist Lyrikerin) und führt eine Art nachträgliches Tagebuch über den Sex in ihrem bisherigen Leben.
Und währenddessen sondert sie dermaßen viel Bildung und Psychologie ab, dass man sich dauernd fragen muss, ob das wirklich die Protagonistin ist, oder ob nicht vielmehr die Autorin unentwegt darauf hinweisen muss, wie intellektuell und wie sensibel sie ist.
Komisch, das war in „Was ich liebte“ eigentlich auch schon so, aber das mochte ich ganz gern (außer dass ich es hinten zu lang fand). Diesmal nervt es mich so, dass ich jetzt auf Seite 120 aufhöre. Vielleicht tue ich ihr damit schrecklich unrecht, das ist ja bestimmt kein schlechtes Buch, aber ich bin wohl gerade nicht in der richtigen Stimmung dafür.
Hustvedt wohnt im Regal zwischen Hürlimann und Hyland.

Siri Hustvedt (Uli Aumüller): Der Sommer ohne Männer. 304 Seiten. Rowohlt, 19,95

Liebe unbekannte Googlerin,

wenn Du wissen möchtest, wie der tolle Kleiderladen heißt, den ich einst empfahl, wie Du Dich so schön ausdrückt, dann kannst Du mich natürlich auch einfach direkt fragen. Der Kleiderladen, den ich immer mal wieder empfahl, heißt Garment. Die Sachen liebe ich sehr. Sind nicht ganz billig, aber ihren Preis wert, allerbeste Qualität, und Komplimente sind quasi garantiert. Der Laden ist in der Marktstraße.
Und wer Garment mag, wird wahrscheinlich auch Annette Rufeger (Bartelsstraße) und Hello (Weidenstieg / Ottenser Hauptstraße) mögen.

Yeahyeahyeah!

Meine Facebookfreunde wissen es schon, und wer mich in der letzten Woche gesehen hat, der sowieso, denn ich kriege dieses Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht: Ich bekomme den HAMBURGER FÖRDERPREIS FÜR LITERATUR! Und das ist so ziemlich der Wahnsinn. Nicht den für Übersetzer, sondern als Autorin! Da muss ich doch glatt ein paar Ausrufezeichen benutzen.
Es gibt jedes Jahr sechs Preise für Autoren und drei für Übersetzer. Bei den Autoren bewerben sich immer so um die 200 Leute, und daraus haben sie meine Geschichte ausgesucht! Ich kann’s kaum fassen. Töröö und Sekt für alle! Jippie-ja-yeah! Der Mann nennt mich neuerdings PT (=Preisträgerin), und ich, ach, hab ich schon erwähnt, wie sehr ich mich freue?

Die Preisverleihung ist am Montag, dem 5. Dezember um 19.30 Uhr im Literaturhaus am Schwanenwik. Die Veranstaltung ist öffentlich, jeder kann kommen, es kostet nicht mal Eintritt. Ich freu mich, wenn Ihr kommt!
Da werden alle neun Preise auf einmal verliehen – das heißt, jeder Preisträger bekommt eine kleine Laudatio von drei Sätzen oder so (OHMEINGOTT! Eine Laudatio!) und liest dann fünf Minuten aus seinem Text vor. Jeder also nur kurz, oder anders gesagt: es wird nicht langweilig!

NACHTRACH:
Einen Förderpreis für Literatur bekommen außerdem Alexander Häusser, Ulrich Koch, Karen Köhler, Dietrich Machmer und Inga Sawade, die Förderpreise für literarische Übersetzungen gehen an Ursel Allenstein, Ingo Herzke und Susanne Höbel. Herzlichen Glückwunsch, Ihr alle! Ich freu mich auch für Euch mit, vor allem mit den Übersetzern, die anderen kenne ich nicht. Hurra!

Die offizielle Pressemitteilung der Stadt Hamburg ist hier.

Herbstlesung

Unser fabulöser Tonmann Lars hat sich tatsächlich heute Nacht noch hingesetzt und die Aufnahmen von der Tristesselesung bearbeitet und online gestellt. Und so gibts jetzt hier fast die komplette Lesung zum Nachhören:
Kid37: Wir sind alle ramponierte Sterne
Maximilian Buddenbohm: Stella
Ich: Wacken.

Außerdem hatten wir Musik von der wundervollen Dragana. Das ist noch nicht online, kommt aber hoffentlich noch. Überhaupt – Musik war eine gute Idee, finde ich, das machen wir jetzt öfter.

Vielen Dank, Lars! Das ist wirklich immer toll.

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