Ein Brausen von Worten fängt an in meinem Kopf und dann ein Leuchten, einige Silben flimmern schon auf, und aus allen Satzschachteln fliegen bunte Kommas, und die Punkte, die einmal schwarz waren, schweben aufgeblasen zu Luftballons an meine Hirndecke, denn in dem Buch, das herrlich ist und das ich also zu finden anfange, wird alles sein wie ESULTATE JUBILATE. Wenn es dieses Buch geben sollte, und eines Tages wird es das geben müssen, wird man sich vor Freude auf den Boden werfen, bloß weil man eine Seite daraus gelesen hat, man wird einen Luftsprung tun, es wird einem geholfen sein, man liest weiter und beißt sich in die Hand, um vor Freude nicht aufschreien zu müssen, es ist kaum auszuhalten, und wenn man auf dem Fensterbrett sitzt und weiterliest, wirft man den Leuten auf der Straße Konfetti hinunter, damit sie erstaunt stehenbleiben, als wären sie in einen Karneval geraten, und man wirft Äpfel und Nüsse, Datteln und Feigen hinunter, als wäre Nikolaustag, man beugt sich, ganz schwindelfrei, aus dem Fenster und schreit: Hört nur, hört! schaut nur, schaut! ich habe etwas Wunderbares gelesen, darf ich es euch vorlesen, kommt näher alle, es ist zu wunderbar!
Ingeborg Bachmann, Malina (von hier, via Formschub.)
Ich wünsche mir bei solchen Reportagen ja immer ein bisschen mehr Vorschläge, was man tun kann. Biosachen bei C&A und H&M und anderen großen Ketten sind offenbar keine Lösung (abgesehen davon, dass sie auch wie C&A aussehen). Hessnatur hat teilweise schöne Sachen, aber die Hosen sind zu kurz. Ich kaufe da viel T-Shirts und sowas. Grüne Erde hat tolle Materialien, aber teils eigenartige Passformen, und, Ihr ahnt es, die Hosen sind zu kurz. Hosen! Bitte, ich möchte eine Jeans kaufen! Ich möchte wirklich, wirklich eine Jeans kaufen! Ich bin bereit, dafür Geld zu bezahlen! Mann. Es nervt, echt.
Für die, die nicht dabei sein konnten: Wacken, Teil eins, gelesen am 2. Juli 2012 in der Buchhandlung stories. Das hier ist die Kurzfassung, den ganzen ersten Teil gibt es hier, Teil zwei hier. Ausserdem sind hier Kindheitstraum und Aqua Bouncing zu hoeren und zu sehen.
Danke an Kerstin Carlstedt von Interview Lounge!
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Und hier ist auch mein Gespräch mit Sabine Langohr:
Ach ja, Bloggen. Ist wohl ein bisschen untergegangen in letzter Zeit, vor lauter lauter. Wir waren ein paar Tage in Schottland – kurz mal schickimicki hingejettet, weil unsere Freundin dort, bei der wir seit zwanzig Jahren Urlaub machen, einen runden Geburtstag feierte, da konnten wir nicht fehlen. Es ist nun nicht so, dass es da nichts zu bloggen gegeben hätte, im Gegenteil, es war toll, und wir haben die ganze Nacht getanzt, schottische Volkstänze, ganz großer Spaß. Und es gibt ein neues Fohlen, und es war wieder alles so schön, und die Leute dort sind alle so wundervoll, und überhaupt ist da immer Erholung auf Knopfdruck, alles vertraut und entschleunigt und sowieso super.
Nun waren es aber auch die letzten Tage vor dem Erscheinungstermin des Buchs und alles so aufregend. Ich bin selbst ein bisschen überrascht, wie aufregend das ist, immerhin erscheinen seit 12 Jahren Bücher mit meinem Namen vorne drin, das ist nicht mehr so irre aufregend, aber jetzt steht mein Name außen drauf, und ich bin quasi seit Wochen dauerhibbelig. Und dann kam der Riesenartikel in der Rheinischen Post, und dann kamen wir aus Schottland zurück und meine Belegexemplare waren da, und dann war das Buch in den Läden, und ich habe welche verschickt und habe Lesezeichen verschickt, und gestern war der offizielle Erscheinungstermin und Premierenfeier bei stories. Ich weiß nicht, wie viele Leute da waren, vielleicht sechzig? Ich habe drei Geschichten gelesen, die Übernachtung in ebenjener Buchhandlung, Wacken und Aqua Bouncing, zwischendurch haben Buchhändlerin Sabine Langohr und das Publikum mir ein paar Fragen gestellt. (Ein paar Bilder und einen kurzen Bericht gibts hier bei hds.)
Wie es war? Keine Ahnung. Ich fand’s super und hatte den Eindruck, sie haben gut zugehört und an den richtigen Stellen gelacht. Und jetzt ist das Buch also offiziell da und zu kaufen, und ich habe hysterisch den Verkaufsrang bei Amazon im Auge, und ich habe schon ganz viele Bücher verschickt, und es ist immer noch aufregend. Aber irgendwann rege ich mich auch wieder ab und schreibe über andere Sachen, versprochen.
Foto: Maximilian Buddenbohm
Wer noch ein signiertes Buch haben möchte, schicke mir bitte eine Mail mit seiner Postadresse an ibogdan at gmx punkt de. Dann bekommt Ihr meine Kontonummer, auf die ihr bitte 10,-€ überweist (8,99 fürs Buch, 1,01 für Porto und Verpackung). Sobald das Geld eingegangen ist, geht das Buch in die Post.