Sony Reader. Hilfe!

Kennt sich jemand mit dem Sony Reader aus? Auf meinem sind plötzlich sämtliche gekauften Bücher zwar noch da, lassen sich aber nicht mehr öffnen, wegen DRM. Irgendwas muss ich falsch gemacht haben. Ich habe es nicht gleich gemerkt, weil ich im Moment vor allem eigene pdfs darauf lese, kann also nicht mehr rekonstruieren, was passiert sein könnte. Da war neulich mal ein Software-Update, kann es damit zusammenhängen? Was kann ich tun?
Außerdem sind ein paar Bücher jetzt doppelt und dreifach drauf. Bzw. vierfach. Aber nur ein paar. Keine Ahnung, wie das passiert ist, aber diese Software ist auch wirklich sensationell unübersichtlich.
(Na, wer schreibt als erster „nänänä, mit Papierbüchern wär das nicht passiert“?)

Noch ein Geschenk!


Das supereilige Mammutprojekt schafft mich gerade ziemlich. Da kommt so ein „Einfach nur so“-Geschenk natürlich doppelt gut an. Anders gesagt, ich bin so fertig, dass ich glatt ein kleines Tränchen verdrückt habe vor lauter Rührung. Wolf Haas ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren, ich freue mich wirklich sehr auf das Buch! Wenn ich erstmal abgegeben habe! Was ich dann alles mache! Bücher lesen! Rumlungern! Wohnen! Mehr lesen! Und rausgehen auch! Wo das Leben ist! Danke, Pia Ziefle!

Sachen machen goes viral

Vorhin, auf dem Weg zum Treffen mit einer Freundin, kaufte ich am S-Bahnhof eine Fahrkarte. Als sie unten aus dem Automaten kam, habe ich sie rausgenommen und stattdessen zwei Lesezeichen reingelegt. So voll viralmarketingmäßig. Und in den Automaten daneben auch gleich, wo ich schon dabei war.
Dann meine Freundin getroffen.
Auf dem Rückweg habe ich noch in der S-Bahn ein paar Lesezeichen in diese Plastikbehälter für S-Bahnwerbung gesteckt. Wieder am Heimatbahnhof angekommen, sah ich die Lesezeichen, die ich in den Automaten gelegt hatte, auf dem Boden davor liegen. Ich habe sie nicht aufgehoben. Wie hätte das denn ausgesehen.
Da liegen sie jetzt. Die schönen Lesezeichen. Total viral.

Neuerscheinung! Ella Griffin: „An und für dich“

Gastbeitrag von Jenny Merling

„An und für dich“ erzählt von zwei befreundeten Paaren, alle Mitte Dreißig, alle oberflächlich zufrieden mit ihrem Leben, alle bei näherer Betrachtung doch nicht so ganz glücklich.

Saffy arbeitet in einer Werbeagentur, verdient gut, ist die Freundin von Soapstar Greg und rechnet demnächst mit einem Heiratsantrag. Ihre Freundin Jess, freiberufliche Journalistin, verdient nicht ganz so gut und hat mit Conor, dem Lehrer, der abends an seinem Lebenstraum in Form eines Romans schreibt, zwei Kinder.
Alles läuft also fröhlich vor sich hin, bis es bei Saffy und Greg kracht, weil sich herausstellt, dass die Zukunftspläne der beiden eigentlich sehr auseinandergehen, und Jess und Conor sich in die Haare kriegen, weil Conor endlich einen Verleger für sein Buch gefunden hat, deshalb den Job als Lehrer an den Nagel hängt und die sonst so unangepasste Jess plötzlich merkt, dass ihr ein bisschen spießige Sicherheit doch lieber wäre.
Mit unterschiedlichem Erfolg versuchen es die vier Protagonisten daraufhin erst einmal eine Weile ohne einander. Währenddessen entspannt sich Saffys schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter, als diese schwer erkrankt. Bevor die beiden jedoch Zeit haben, sich mit der Krankheit zu arrangieren und die neu entdeckte Mutter-Tochter-Beziehung ein wenig zu genießen, wird sie dank einer Entdeckung, die die gemeinsame Vergangenheit der beiden angeht, schon wieder belastet.
Es ist ein Roman über Paare und Familien, Eltern und Kinder, verschiedenste zwischenmenschliche Beziehungen eben, alles ist komplizierter, als es auf den ersten Blick wirkt, aber eigentlich auch doch wieder ganz einfach. Nur nicht vorhersehbar. Und deshalb gut.

Meine persönliche Beziehung zum Roman lässt sich sich in drei Situationen zusammenfassen, die sich mit wechselnden Akteuren aber unwesentlich wechselnden Dialogen in den letzten Wochen immer wieder abgespielt haben, seitdem „An und für dich“ am 16. August herausgekommen ist. Und auch schon eine Weile davor, wenn ich ehrlich bin.


auf der Couch

„Ach übrigens, Onkel X/Arbeitskollegin Y/Nachbarin Z will sich mein Buch kaufen.“

„Und?“

„Ich weiß nicht … der/die liest doch sonst nur so Schinken über U-Boote im Zweiten Weltkrieg/Fachliteratur zur Psychotherapie/Krimis. Und das ist jetzt so … na ja, was für Frauen eben. Das gefällt ihm bestimmt gar nicht.“

„Lass die das doch alle selbst entscheiden!“

Ein Unterhaltungsroman.
Und sofort dieses Gefühl, sich verteidigen zu müssen dafür, dass man den übersetzt hat und es nicht mal schlimm fand. Damit muss mal Schluss sein. Das Buch wurde geschrieben, um zu unterhalten, und das tut es. Und zwar so, dass ich – ja, ich verwende jetzt einen Klischeesatz! – sowohl laut lachen als auch weinen musste. Bekanntermaßen müssen Isa und ich ja schon bei der Merci-Werbung weinen, sind also vielleicht kein Maßstab, aber man kann auf jeden Fall festhalten, dass es ein sehr gelungenes und unterhaltsames Buch ist. Viel Spaß beim Lesen, Onkel, Arbeitskollegen und Nachbarn!

am Telefon

„An und …“

„… für dich.“

„An und für dich?“

„Ja, Opa.“

„Nicht ‚für sich‛?“

„Nein, Opa.“

„‚An und für dich‛ also.“

„Genau.“

Ein Unterhaltungsroman, der „An und für dich“ heißt.

Isas und mein Vorschlag, ihn nach den vier Hauptpersonen einfach „Saffy, Conor, Jess und Greg“ zu nennen (dieser Rhythmus! diese Schlichtheit!), wurde leider abgelehnt. Vielleicht befürchtete man, zu viele würden es in Gedanken um „und deine Mudda“ ergänzen und dann lieber die Finger davon lassen.
Zwischendurch stand von Verlagsseite auch einmal eine Variante im Raum, in der das Wort „Supermann“ vorkam – der Schutzpatron der Übersetzer (gibt’s übrigens wirklich, heißt Hieronymus) hat uns da zum Glück jedoch beigestanden und diesen Titel verhindert. Sorry, KiWi! Nun haben wir also dieses Wortspiel auf dem Cover und wer das Buch liest, weiß am Ende auch, wieso es so heißt. Und was will man denn mehr von einem Titel, als dass er einen erst verwirrt und das Buch damit zumindest interessant macht, und sich dann am Ende von selbst erklärt.


abends im Bett

„Du?“

„Hm?“

„Ich hab jetzt ein Buch.“

„Ich weiß.“

„Ja, aber … ich hab jetzt ein Buch. Ein echtes. Steht mein Name drin. Und Isas. In unserem Buch, weißte?“

„Ja. Und jetzt schlaf.“

*Geschnüffel*

„Lass mich raten – du musstest gerade wieder an dein Buch denken?“

„Mh.“

Mein Unterhaltungsroman.

Es ist nämlich nicht einfach eine weitere in der langen Reihe von Isas Übersetzungen, nein, es ist gleichzeitig auch noch meine erste „richtige“, das heißt: erschienene Übersetzung.

Zum ersten Mal ein ganzes Buch übersetzen, nicht nur ein paar Seiten wie in der Uni. Allein entscheiden (zumindest, bis Isa und die Lektorin sich drauf stürzen), was ich für eine adäquate Übertragung ins Deutsche halte. Das Internet ob seines Unterhaltungsfaktors und Ablenkungspotentials verfluchen. Fehler machen. Was von Isa lernen. Selbst super Ideen haben. Den verdammten Mist nicht mehr sehen können. Das Internet sehr lieb haben. Sich fragen, was man sich eigentlich bei der ganzen Sache gedacht hat, denn werden kann das ja hier wohl nie was. Am Ende sehr glücklich sein und feststellen, dass Übersetzerin tatsächlich – wie auch bisher angenommen – der beste Beruf der Welt ist. Das ist „An und für dich“ für mich.

Ach ja, und mein absoluter Lieblingssatz lautet: „Nee, oder?“ (S. 179)
Weil man mir in der Uni beigebracht hat, dass man so was nicht in eine Übersetzung schreiben darf, weil Isa und ich uns trotzdem einig waren, dass das ungläubige „You‘re kidding!“ nur so und nicht anders in diesem Zusammenhang übersetzt werden kann und weil die wundervolle KiWi-Lektorin Helga Frese-Resch mit uns einer Meinung war und diesen Satz tatsächlich im Buch gelassen hat.

Ella Griffin (Jenny Merling, Isabel Bogdan): An und für dich. Kiepenheuer & Witsch, 476 Seiten, 16,99 €.
Als E-Book 14,99 €

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