Tante Isas kleine Deutschstunde: emp(h)at(h)isch

Wo kommt es denn nun hin, das H? Emphatisch oder empathisch?
Das, liebe Kinder, kommt ganz drauf an, was es heißen soll.

Emphatisch kommt von Emphase, was soviel wie Nachdruck bedeutet. Emphatisch heißt also nachdrücklich, eindringlich. Das Ph spricht sich wie F.

Empathisch – mit einfachem P gesprochen und geschrieben – kommt von Empathie. Es bedeutet, sich in jemanden einfühlen zu können. Einfühlsam.

Das Wort, das Ihr meint, hat auf jeden Fall nur zwei H. Eins hinten beim sch, eins weiter vorne. Im Zweifel die Probe mit Emphase / Empathie machen. Oder halt merken, dass man ph wie f spricht. Empathie kann man sich auch mit Sympathie merken, das ist auch ein gutes Gefühl und schreibt sich hinten genauso.

Tante Isas kleine Deutschstunde: Worte/Wörter

Das Wort „Wort“ hat im Deutschen zwei Plurale mit unterschiedlichen Bedeutungen: Wörter und Worte.

Wörter sind das, was man zählen kann. Ein Wort, zwei Wörter, hundert Wörter. Ein Roman hat vielleicht fünfzigtausend Wörter. Beim Scrabble kann man tolle Wörter legen. Die großen Kinder bringen den kleinen Kindern die schlimmen Wörter bei.

Worte hingegen bezeichnen das, was jemand sagt. Den Inhalt; das, was er meint.
Ein paar warme Worte sagen. Deine Worte haben mir gutgetan. Seine Worte haben sie verletzt. (Manche Wörter, die er dafür benutzt hat, hat er von den großen Kindern gelernt.)

Tante Isas kleine Deutschstunde: der Autor

Autoren werden folgendermaßen flektiert:

Autor

Sieht ganz einfach aus, oder? Ist es auch. Wird aber oft unnötig verkompliziert und ist dann, genau: falsch.

Es heißt
„Ein Buch des Autors XY.“ (NICHT „des Autoren“)
„Sie hat dem Autor einen Brief geschrieben.“ (NICHT „dem Autoren“)
„Ich habe einen Autor getroffen.“ (NICHT „einen Autoren“)

Keine Ahnung, woher dieser Gebrauch von „des Autoren“ etc. im Singular kommt, ich zucke jedenfalls immer zusammen. Aufhören! Es ist viel einfacher!

Tante Isas kleine Deutschstunde: Café/Kaffee

In ein Café kann man sich setzen und etwas bestellen. Zum Beispiel Kaffee und Kuchen.
Kaffee ist ein Getränk, man stellt es aus Kaffeebohnen her.

Anders gesagt: Das Getränk heißt Kaffee. Nicht Café. Ein Café ist ein Lokal.

Und nein, es klingt nicht „irgendwie edler“, es liest sich auch nicht „irgendwie edler“, wenn man Kaffee meint und Café schreibt. Man *kann* Kaffee auch wie Café aussprechen (in Österreich nur so), aber bitte nicht so schreiben. Danke.

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