28 Kommentare

  1. Christoph Donnerstag, 23. April 2015 um 10:15 Uhr [Link]

    Ist das Gedenken nicht Verstorbenen gewidmet?

    Wir gedenken des Genitivs… ;-)

  2. Maximilian Buddenbohm Donnerstag, 23. April 2015 um 10:23 Uhr [Link]

    Und nachdem eitle Herren einen Schnaps und ein Bier getrunken haben, gedenken die Gecken gerne des Gedecks.

  3. Isabel Bogdan Donnerstag, 23. April 2015 um 10:27 Uhr [Link]

    Insiderwitz: Martina-Gedeck-Gedenk-Gedeck.

    Christoph, der Genitiv mag noch zucken, aber so richtig lebendig isser nicht mehr.

  4. Maximilian Buddenbohm Donnerstag, 23. April 2015 um 10:28 Uhr [Link]

    Aber wir harren seiner Auferstehung noch.

  5. Nika Donnerstag, 23. April 2015 um 10:51 Uhr [Link]

    Der O-Ton meiner Nachbarin auf dem Parkplatz heute morgen: „Ich nehm‘ heut‘ das Auto, wegen des Bahnstreiks.“ Nämlich. =)

  6. Melanie Donnerstag, 23. April 2015 um 10:55 Uhr [Link]

    Des Genitivs letzte Zuckungen …. sehr schön! Möge er noch der guten Stunde viele haben ;-)

  7. Johanna Bayer Donnerstag, 23. April 2015 um 11:11 Uhr [Link]

    Dativ rules… Die Wahrheit ist: Außer DEM Nominativ und DEM Dativ hat kein anderer Kasus (knaxus, wie der Laie an dieser Stelle in der Regel witzelt) eine Daseinsberechtigung! Maximal wird der eine mal durch den anderen – zulässig – ersetzt.

    Der Bayer sagt: Leg keine Zucchini zu DIE Gurken.
    (zu den Gurken, für Sprachblinde).

    Meine Oma aus der Rhön ging „auf der Klo“. Das heißt übersetzt für Standardsklaven: „auf die Toilette“ – hier: Nom. statt Akk., für „der Klo“, standardsprachlich in willkürlicher Norm: das Klosett. Aber egal, hier jetzt keine Feinheiten.

    In Hessen umschreiben wir komplexe syntaktische Verhältnisse vollständig:
    „Dem Schorsch seiner Mutter ihr Auto ist wieder kaputt.“
    Wir kannten noch nie einen Genitiv. Den gibt’s gar nicht. Hat es nie gegeben, in keinem deutschen Dialekt, übrigens. Ansonsten ist diese – analytische – Reihung potenziell unendlich: „Dem Schorsch seiner Mutter ihr Auto, dem sein Vergaser ist verreckt.“ Ahhhh – welche Leistung des grammatischen Systems! Ehrfurchtgebietend.

    Mit anderen Worten: Die Sprache lebt. Keine Macht für Bastian Sick und andere Sterbehelfer. :-)

  8. Isabel Bogdan Donnerstag, 23. April 2015 um 11:17 Uhr [Link]

    Ich muss doch sehr bitten, es heißt „Dem Schorsch *seine* Mutter ihr Auto.“

  9. Johanna Bayer Donnerstag, 23. April 2015 um 12:25 Uhr [Link]

    *hüstel* …nein, heißt „es“ nicht… erstens. Zweitens sagt der Hesse (ebend) „Dem Schorsch seiner Mutter ihr Auto“. Glaub mir. Weil es ja dem Schorsch seiner Mutter das Auto gehört. So gesehen. Das heißt: „Dem Schorsch seine Mutter“ wäre ja nur ein einfacher Geni-Dingsdums zur Mutter (vom Schorsch). Hier handelt es sich aber um das Verhältnis des Autos zur Mutter (vom Schorsch). Man beachte die Feinheiten. Und den Artikel im Dativ *grins*

    Die Variante mit „seine Mutter“ ist allenfalls *hüstel* niederdeutsch. Platt, quasi. ;-) Oder nur: Georgs Mutter. Übersetzt.

  10. Christian Donnerstag, 23. April 2015 um 12:37 Uhr [Link]

    Wirklich spannend, Euch hier zu lesen, aber kann mir ma kurz einer sagen, wer das Moped da draußen ist, wo mich zugeparkt hat?

    Du? Mach dat weg, aba zackig!

  11. TomInMuc Donnerstag, 23. April 2015 um 12:51 Uhr [Link]

    „Der Bayer sagt: Leg keine Zucchini zu DIE Gurken.
    (zu den Gurken, für Sprachblinde).“

    I kenn koan Bayern, dea sowas sogt! (Ich kenne keinen Bayern, der so etwas äußert!)

    Vielleicht einer von Bayer Leverkusen!

  12. Jana385 Donnerstag, 23. April 2015 um 13:06 Uhr [Link]

    Meine liebe Oma sagt „Tante Frieda ihr sein Sohn und dem sein Auto“. Herrlich verknotet :D

    (Im oben geschildertern Fall würde sie die erwähnte Variante „dem Schorsch [bei uns eher: Georch] seine Mutter ihr Auto“ benutzen. Die andere Oma verwendet dagegen „dem Schorsch seine Mutters Auto“. )

  13. FrauDinktoc Donnerstag, 23. April 2015 um 13:44 Uhr [Link]

    Ich werfe das Rheinische ins Rennen:
    Am Je-orsch seiner Mutter ihrem Auto ist der Verjaser verreckt.
    Oder, um auszudrücken, dass der Vergaser gerade im Begriff ist, den Geist aufzugeben, kann auch die rheinische Verlaufsform verwendet werden:
    Am Je-orsch seiner Mutter ihrem Auto ist der Verjaser am verrecken.

    Grundsätzlich verwendet das Rheinische keinen Genitiv, auch kein entsprechendes Fragewort. Statt „wessen?“ sagt man „wemmsing?“ (wem sein?).

  14. Christoph Schepers Donnerstag, 23. April 2015 um 14:06 Uhr [Link]

    Solange es Anwälte gibt, wird der Genitiv nicht sterben.

    Oder fachsprachlich:

    Solange der Berufsstand der Anwälte existiert, wird sich der Genitiv der Existenz seiner selbst erfreuen können.

  15. Nina Donnerstag, 23. April 2015 um 14:35 Uhr [Link]

    Aber freilich, TomInMuc, legst die Zucchini hernach, bittschön, zu die andern.

  16. adelhaid Donnerstag, 23. April 2015 um 14:52 Uhr [Link]

    bloß weil bayern keine kasus* verwenden können, darf der rest auch nicht?

    *oder auch mal ein präteritum

  17. Schmeller Donnerstag, 23. April 2015 um 15:46 Uhr [Link]

    Nominaler Gebrauch der Demonstrativpronomina:

    Bestimmter Artikel männl. weibl. sächl.
    Nom. deà de des
    Akk. den de des
    Dat. dem deàra dem
    Plural
    Nom./Akk. de de de
    Dat. dena dena dena

    http://www.bayrisch-lernen.de

  18. Uschi aus Aachen Donnerstag, 23. April 2015 um 16:09 Uhr [Link]

    (Tante Isa ist ja wohl des Wahnsinns, hier eine Genitiv-Debatte vom Zaune zu brechen.)
    I‘m very amused!

  19. Isabel Bogdan Donnerstag, 23. April 2015 um 16:14 Uhr [Link]

    (Hilfe, ich wollte überhaupt keine Genitiv-Debatte, sondern nur darauf hinweisen, dass „gedenken“ bitte mit demselben gebildet wird.)

  20. lihabiboun Donnerstag, 23. April 2015 um 17:43 Uhr [Link]

    Ooooh Frau Isabel, brechen Sie doch bitte, brechen Sie. Das ist doch alles höchlichst wunderbar erquickend.
    @Frau Dinktoc …. datt is am Varrecken … schreiben wir doch jroß, nich
    ;o)

  21. chick Donnerstag, 23. April 2015 um 21:58 Uhr [Link]

    Ich möchte hier meines ehemaligen Kollegen Wolfgang S. gedenken, der mal ein Telefonat führte „wegen dem Fahrrades“.

  22. Sven Donnerstag, 23. April 2015 um 22:41 Uhr [Link]

    …am Verrecken am Sein

  23. Johanna Bayer Donnerstag, 23. April 2015 um 23:22 Uhr [Link]

    Der Bayer kennt überhaupts keinen Kasus nicht außer dem Nominativ und dem Dativ (aber die doppelte Negation), wegen dem legt er immer die Zutschini zu die Gurken. Zefix. Aber sehr lehrreich ist die kloane Lektion da oben: Nom./Akk. de de de.
    Das ist es. Das ist die Kraft des Systems, mit einer endlichen Reihe von Zeichen unendliche Möglichkeiten zu schaffen. Indem der Bayer sagt: „De Gurken, wennst de unter de Zutschini überhaupt no kennst, san a scho besser gwen in de letzten Joar.“ *lol*

  24. adelhaid Donnerstag, 23. April 2015 um 23:28 Uhr [Link]

    gedenken wir also kraft unseres zeichensystems der stangenkürbisse.

    (kürbissii)
    (kürbiten)

  25. LiFe Donnerstag, 23. April 2015 um 23:31 Uhr [Link]

    mit do ré mi ist auch Harmonie, der Harmonie wegen. :-)

  26. Steffen Freitag, 24. April 2015 um 07:16 Uhr [Link]

    Einer meiner Sprachprofessoren sprach vom rheinischem Dem-Sing-Genitiv, wie in „Dem Chantal sing Mutter sing Schnall vom sing Jürtel“. Dä!

  27. giardino Sonntag, 26. April 2015 um 15:21 Uhr [Link]

    Dass immer öfter die Flexionssuffixe verschwinden ist sicher auch eine Schuld des Internet.

  28. Johanna Bayer Montag, 27. April 2015 um 21:59 Uhr [Link]

    … des Internetz ist doch eh alles Schuld…

Kommentieren:

Pflichtfeld

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Twitter