Gehirnfurz des Tages:
„Eigentlich wäre ich gern erst wieder ein bisschen fitter gewesen, bevor ich wieder anfange zu laufen.“
„Eigentlich wäre ich gern erst wieder ein bisschen fitter gewesen, bevor ich wieder anfange zu laufen.“
Oh mein Gott! Wie toll ist das denn! KATY! Herzlichen Glückwunsch! Champagner und Konfetti!
*rumhüpf*
Meine Freundin Katy Derbyshire hat den German Embassy Award for Translators gewonnen! Der Preis wird alljährlich von der deutschen Botschaft und dem Goethe-Institut London vergeben und ist einer der wenigen Übersetzerpreise, bei denen sichergestellt ist, dass die Juroren nicht unbemerkt und unbewusst die Qualität des Originals mitbewerten: alle Teilnehmer übersetzen nämlich denselben Textauszug. Dieses Jahr ein Stück aus Wolf Wondratscheks Das Geschenk. Original und Katys Übersetzung kann man auf der Website zum Preis runterladen.
Liebe Katy, ich freu mich wie verrückt für Dich. So! toll! Abgeknutscht wirst Du dann in Leipzig. Jippie!
Eigentlich wäre Sonntag der Tag für den Wegwerfbericht gewesen, ich hatte mir vorgenommen, wöchentlich Rechenschaft abzulegen. Total vergessen, weil irgendwie die ganze letzte Woche eher zum Wegwerfen war. Hat also nicht jeden Tag geklappt, aber hier kommt immerhin ein bisschen was:
Montag: Strumpfhose (Laufmasche, Müll)
Dienstag: Provisorien aus drei Zähnen und Kronen von drei weiteren. Zweieinhalb Stunden, ganz großer Spaß.
Mittwoch und Donnerstag: unterwegs gewesen.
Freitag: Papier- und Zeitschriftenstapel unterm Nachttisch aussortiert (Papiermüll)
Samstag: Ähnlichen Stapel im Wohnzimmer aussortiert (Papiermüll)
Sonntag: Virtuelles Wegwerfen: Vorwort zum Sachenmachenbuch gelöscht. Weil es Mist war. Dann neu geschrieben. Neuer Schrott muss rein.
Und zwar war ich heute zur offiziellen Buchpremierenveranstaltung von Georg Cadeggianinis Aus Liebe zum Wahnsinn eingeladen, was ganz schön nett war. Der Verlag hat Getränke und Schnittchen und eine wirklich reizende Moderation spendiert, der Autor hat ein Stück vorgelesen, und ansonsten war es einfach ein netter Kneipenabend. Sehr schön. Und dass Maximilian den Abend damit einleitete, dass er den Türgriff der Kneipe abriss und den Laden mit dem Griff in der Hand betrat, lag nur daran, dass er ein Kavalier ist und mir die Tür aufgehalten hat.
So konnte ich mir heute also nicht nur mein Exemplar des Buchs signieren lassen, sondern gleich noch eins dazu, und das verlose ich jetzt: hebt einfach in den Kommentaren den Finger, wenn Ihr das signierte Buch gewinnen wollt. Einsendeschluss ist Mittwoch, der 7. März, nachts um 24.00 Uhr. Es entscheidet der Zufallsgenerator, und dann gebe ich das Buch am Donnerstag, dem 8. März, dem offiziellen Erscheinungstag, in die Post. Wer möchte?
Maximilian Buddenbohm ist von der Verlosung ebenso ausgeschlossen wie der Rechtsweg. Maximilian aus Gründen, der Rechtsweg „so halt“.
Schon wieder eine Lebensgeschichte von jemandem, der eigentlich viel zu jung ist, um seine Memoiren zu schreiben. Allerdings lebt Georg Cadeggianini mit dem Lebensmotto „Complicate your life“ und hat mit Anfang dreißig schon mehr gemacht als die meisten Leute in einem langen Leben hinkriegen.
Als erstes hat er mal mit 22 das erste Kind bekommen. Als es zwei Kinder waren (er und seine Frau studierten noch), sind sie alle zusammen für ein Jahr nach Florenz gegangen. Und weil das so schön war, haben sie dann gleich noch ein Kind und ein Jahr in Edinburgh angehängt.
So weit, so nachvollziehbar, auch wenn die meisten Leute schon dieses Programm nicht durchgezogen hätten. Aber die Cadeggianinis setzen noch einen drauf und gehen mit vier Kindern für ein Jahr nach Israel, nach Tel Aviv, wo Georg, der inzwischen neben den Kindern noch irgendwie sein Philosophie-Studium beendet hat, als Journalist aus dem Gazastreifen berichtet. Da wird es dann schon ein bisschen heftiger, ich weiß nicht, ob ich mit vier Kleinkindern in ein Krisengebiet gehen würde. Und es mit so viel Humor nehmen. (Quatsch, natürlich weiß ich das. Ich würde ja nicht mal allein hingehen.)
Schließlich kommt ein etwas plötzlicher Bruch in dem Buch, auf einmal sind es sechs Kinder, die Familie lebt wieder in München, und Georg arbeitet zwei Wochen pro Monat in Hamburg. Und hat ein schlechtes Gewissen, obwohl er schlechte Gewissen doof findet. Aber das ist quasi schon der Epilog.
Es gibt also eine Menge zu erzählen, und das liest sich alles schön fluffig so weg, mit vielen guten Lachern drin. Macht wirklich Spaß, und außerdem mag Cadeggianini keine Bananen, sehr sympathisch, die seien nämlich „die Fischstäbchen unter den Obstsorten“ (S. 165) – Kinder finden sie lecker, Eltern finden sie praktisch, aber wenn man erwachsen ist, reicht’s dann auch mal mit dem Zeug – lässt sich aber in Edinburgh schon mal einen Schokoriegel frittieren: „Ein Polterabend der Extreme. Eine Übertreibung in alle Richtungen. Die Zunge weiß kaum, wohin mit sich. Leben – deep fried.“ (S. 164) Yes! Das kann man dann gleich mal für das ganze Buch so stehenlassen.
Cadeggianini kommt im Regal zwischen Robert Burns und Bernd Cailloux.
Georg Cadeggianini: Aus Liebe zum Wahnsinn. Mit sechs Kindern in die Welt. Fischer Taschenbuch, 287 Seiten. 9,99 €
E-Book 8,99 €