Sachenmachen im Zonenrandgebiet

Bogdan & Buddenbohm im Literaturhaus Hamburg

Yeahyeahyeah! Am 02. August 2012 ab 19.30 Uhr bestreiten Maximilian Buddenbohm und ich einen Abend im Hamburger Literaturhaus. Wir lesen aus unseren Blogs und Büchern und sprechen mit Antje Flemming vom Literaturhaus über den Weg vom Blog zum Buch.
Das könnt Ihr auch sehr gern weitererzählen und Euch auch das Bild von den so prachtvoll zusammen passenden Buchcovern mitnehmen, da passen nämlich eine Menge Leute rein. Hey, das Literaturhaus! Das wird ein total seriöser Abend. Echt. Sieht man uns ja schon an.

Fundstück

„Der Literaturübersetzer übt einen der schwierigsten Berufe der Welt aus. Er muss ein Gelehrter sein, ein Spieler, ein Sportler, ein Künstler und ein Drahtseiltänzer. Es ist wirklich ganz außergewöhnlich, wenn ein- und dieselbe Person all diese Professionen zugleich ausführen kann. Es ist eine große Leistung. Es ist Arbeit. Es ist anstrengend. Es ist auf jeden Fall wertvoll, für einen Autor, für einen Leser — und für das Leben überhaupt.“
(Jean Échenoz, übersetzt von Hinrich Schmidt-Henkel)

Tomorrow can wait

Wenn ich mich richtig erinnere, haben Moni und ich ungefähr gleichzeitig angefangen zu bloggen. Vor siebeneinhalb Jahren. Seitdem lese ich ihr Blog. Moni schreibt viel über ihren autistischen Sohn John und darüber, wie schwierig es ist, einen geeigneten Schulplatz zu finden und immer wieder neu mit den Behörden zu kämpfen. Ich habe ganz großen Respekt vor Moni und ihrem Umgang mit der Behinderung ihres Sohnes. Allerdings hätte ich das Blog wohl trotzdem nicht gelesen, wenn Moni nicht außerdem schreiben könnte. Wir haben sogar ein Buch zusammen übersetzt!
Und nun plant sie, zusammen mit ihrem Mann Scott, ein Buch über das Reisen mit John zu schreiben. Reisen ist klassischerweise nicht gerade die Lieblingsbeschäftigung von Autisten, und deswegen wird dieses Buch sicher besonders interessant. Allerdings will so ein Buch auch finanziert sein. Sie brauchen 6000,- $, und die wollen Moni und Scott über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter zusammenkriegen. Überall ist zu lesen, dass man dort ganz einfach einen kleinen Betrag dazutun kann, man braucht nur einen Amazon-Account, dann geht es mit ein paar Klicks. Stimmt allerdings nicht, man braucht nämlich auch noch eine Kreditkarte. Die ich im Moment nicht habe. Nur, falls Ihr Euch wundert, dass mein Name noch nicht in der Spenderliste steht. Die Aktion läuft noch bis zum 1. Juli, ein knappes Drittel ist geschafft. Da geht doch noch was? Es ist nämlich so: das Geld wird nur dann ausgezahlt, wenn die selbstgewählte 6000,-$-Marke bis dahin erreicht wird. Spenden sind ab 1,- $ möglich.
Und ein Blog zum Thema gibt’s auch.

Moritz Rinke: Also sprach Metzelder zu Mertesacker … Lauter Liebeserklärungen an den Fußball

Moritz Rinke ist in erster Linie Dramatiker, hat aber vor zwei Jahren auch seinen ersten Roman veröffentlicht („Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“), den ich mit großer Begeisterung gelesen habe. Und außerdem ist er Stürmer der Fußballnationalmannschaft der Autoren, kurz Autonama. Ja, die gibt es wirklich, sie wird von der Kulturstiftung des DFB getragen. Mir ist Fußball eigentlich ziemlich egal (außer wenn ich gerade selbst im Stadion bin).
 
Neulich habe ich ja schon Thomas Pletzingers Basketballbuch gelesen, obwohl Basketball mir total egal ist. Ich glaube, sowas mache ich jetzt öfter, denn das hat beide Male super funktioniert, und jetzt will ich nicht nur mit Thomas Pletzinger zum Basketball, sondern auch mit Moritz Rinke ins Fußballstadion.
Denn hey: dieses Buch ist wirklich ein ganz großer Spaß. Es versammelt auf 200 Seiten lauter kürzere Texte über Fußball, die sich im Laufe einiger Jahre so angesammelt haben, angefangen mit der WM 2006, über die EM 2008, WM 2010 und die WM der Frauen 2011 bis zur Autonama und abschließenden Texten über die Liebe (zum Fußball natürlich).
Da jobbt Moritz Rinke 2006 als Poolwärter im Hotel der Nationalmannschaft (ich hätte das ja geglaubt, wenn nicht im Klappentext stünde „Rinke imaginiert sich als Poolwächter der deutschen Nationalmannschaft ins Schlosshotel“), da schreibt Angela Merkel eine Reihe von wirklich zauberhaften Liebesbriefen an Bastian Schweinsteiger, und zwischendurch lesen wir immer wieder kleine dramatische Szenen aus Hotelzimmern, in denen plötzlich Lehmanns Bettdecke flattert oder Frau Klose anruft oder wir bei Rehhagels mit am Frühstückstisch sitzen. Ganz großer Spaß, mehrfach schallendes Gelächter. Hey, Anke, Du musst das lesen, wegen Gurken-Gómez – ach guck, musst Du gar nicht: steht auch hier. Sollst Du aber trotzdem! Und alle anderen auch! Egal, ob Ihr Euch für Fußball interessiert, das ist wirklich wurscht.
Und jetzt gehe ich googeln, was genau eigentlich damals in Cordoba passiert ist.

Moritz Rinke wohnt im Regal zwischen Monika Rinck und Meg Rossoff.

Moritz Rinke: Also sprach Metzelder zu Mertesacker … Lauter Liebeserklärungen an den Fußball. KiWi-Taschenbuch, 200 Seiten. 7,99 €.
Hörbuch, gelesen von Moritz Rinke, Stefan Kaminski und Christoph Metzelder, Jumbo Neue Medien, 10,00 €.

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