Suchergebnisse für: Helgoland
Du warst ein bisschen sonderbar. Ich habe das Gefühl, fast gar nichts geschafft zu haben, aber total erschöpft zu sein. Ich habe nur ein Buch übersetzt, im Frühjahr, nämlich die Erzählungen von Jane Gardam, die im Herbst erschienen sind. (Und die großartig sind, übrigens.) Und ich habe versucht, einen zweiten Roman zu schreiben. Anfang des Jahres dachte ich noch, ich könnte ihn Ende des Jahres fertig haben. Jetzt habe ich 54 Seiten, und die sind sicher noch nicht fertig. Na, und 25 weitere Seiten Steinbruch. Und einen Stapel Karteikärtchen mit Notizen. Das ist nicht nichts, aber es fühlt sich auch nicht an wie viel. Was daran liegt, dass es ein ziemlicher Kampf war, ein dauerndes Hadern und Zweifeln. Im November war ich knapp zwei Wochen auf Helgoland, dort ist ein bisschen was passiert, immerhin habe ich jetzt einen Anfang und hoffe, damit weiter voranzukommen. Vielleicht liegt es auch an diesem Hadern und Zweifeln, dass ich mich zum Jahresende so erschöpft fühle. Im Dezember war mir selbst das Kommunizieren zu viel, so kenne ich mich gar nicht, ich hatte das Gefühl, alle wollen was von mir, ich wollte keine Mails mehr schreiben, mir eigentlich nur noch die Decke über den Kopf ziehen – und dazu fand ich eigentlich, gar kein „Recht“ auf so eine Stimmung zu haben, denn objektiv betrachtet war gar nicht mehr als sonst auch. Jaja, I know, man darf auch einfach so mal platt sein, vielleicht habe ich auch nur zu wenig Vitamin D und sollte mal ins Solarium. Ich bin auch dauernd ein bisschen erkältet, das nervt, sowas mache ich ja normalerweise nicht mit.
Einige Lesungen hatte ich 2017 auch noch. Längst nicht mehr so viele wie 2016, aber doch immer noch so, dass ich immer wieder unterwegs war. Und ich habe festgestellt, dass ich keinen Roman schreiben kann, wenn ich alle paar Tage dann doch wieder rausgerissen werde und irgendwo hinmuss. Ich muss mir tatsächlich immer wieder eine Zeit am Stück nur fürs Schreiben reservieren, und dann am besten wegfahren, nicht in Hamburg sein. Das hefte ich mal unter „dieses Jahr gelernt“ ab. Auf Helgoland ging es nach ein paar Tagen ganz gut.
Im September ist das Pfau-Taschenbuch erschienen und war sofort wieder auf der Bestsellerliste, und da ist es auch immer noch. Und es ist immer noch alles unbegreiflich und unglaublich und großartig, und ich staune immer noch, seit zwei Jahren staune ich. Zuletzt gestern in einer Buchhandlung in Edinburgh, wo mein Roman bei den fremdsprachigen Büchern im Regal „Deutsch“ stand. Das Regal war nicht groß, dort standen als erste: Bjerg, Bogdan, Böll, Brecht. Das ist doch crazy. Zu dem Gefühl, wenig geschafft zu haben, aber trotzdem erschöpft zu sein, kommt also dieses: Altes Buch himmelhochjauchzend, neues Buch … naja, nicht zu Tode betrübt, aber eben doch ein ziemlicher Brocken.
Damit habe ich die Reisen des Jahres quasi schon vom Ende an genannt: Jahreswechsel in Schottland. Seit heute sind wir wieder zu Hause. Im November 2 Wochen Helgoland. Im Oktober war ich natürlich auf der Buchmesse, zur gleichen Zeit habe ich ein paar Lesungen mit Takis Würger zusammen gemacht, which was fun. Es endete damit, dass ich seine Zettel, von denen er ablesen wollte, in einer Kneipe in Kiel liegen ließ und wir es erst unmittelbar vor der Lesung merkten. Ups.
In den Sommerferien waren wir in Kroatien, zum ersten Mal, und fanden es wunderbar. Na, mit Ausnahme dieser Insektenattacke aus der Hölle vielleicht, die mich eines Nachts tatsächlich ins Krankenhaus trieb, wo ich eine Spritze bekam und die Ärztin schwer beeindruckte mit meinen Stichen. Die Meeresorgel in Zadar macht aber solche kleineren Kalamitäten schnell vergessen.
Kurz vor Kroatien waren wir auf dem A Summer’s Tale, das war auch sehr fein. Noch davor war ich NICHT in Klagenfurt, was doof ist, denn dieses Jahr kann ich auch nicht. Ich konnte aber zur Übersetzertagung in Wolfenbüttel, die auch wieder schön war – wieso muss eigentlich immer erst Übersetzertagung oder Buchmesse sein, damit ich mal bis halb vier morgens tanze? Davor waren ein paar kleinere Reisen, ich war auch im Frühjahr ein paar Tage auf Helgoland, und ein paar Tage im Allgäu. Das war Arbeit, ich hatte dort Lesungen, aber es war so schön, dass es sich anfühlte wie Urlaub.
Sicher das Schönste an diesem Jahr: ich habe ein paar neue Freundschaften geschlossen oder begonnene intensiviert. Lauter Leute, über die ich mich wirklich sehr freue. Ich bin viel ausgegangen, habe Getränke getrunken, war im Kino, im Theater, auf Lesungen und Konzerten, mehrfach in der Elbphilharmonie (Höhepunkt dort: Rufus Wainwright. War. das. großartig.) Und ich habe viel zu wenig gelesen.
Die große Politik war eine Katastrophe, wisst Ihr selbst. Privat bin ich nach wie vor ein Glückskind, in meinem privaten Umfeld sind weitestgehend alle gesund, zufrieden und bei Sinnen.
Danke, 2017, du warst eigentlich schon ganz prima.
Nach dem aufregenden 2016 wirst du wohl wieder normaler werden. Ein paar Lesungen stehen noch an, aber nicht mehr so viele wie letztes Jahr. Ich freu mich, das ist genau richtig so.
Als erstes übersetze ich jetzt einen Erzählband von Jane Gardam, der im Herbst erscheinen soll. Zur Abwechslung bin ich mal spät dran, ich schätze, ich muss kurz in die Versenkung. Und mich danach dann auf den nächsten eigenen Roman stürzen. Einerseits scharre ich schon mit den Hufen, andererseits habe ich die alte Angst – ach, was: Überzeugung, dass mir nichts einfällt und dass ich das nicht kann und meine Grundidee viel zu ambitioniert ist und mimimi. Also alles ganz normal. Schönes Luxusproblem nebenbei: Ich bekomme tolle Übersetzungen angeboten. Dummerweise habe ich keine Zeit, weil ich mit eigenem Schreiben und Jane Gardam erstmal genug zu tun habe. Und Jane Gardam gebe ich natürlich nicht wieder her, wenn’s nach mir geht.
2017 wollen wir auch mit Wasmachendieda weitermachen, darauf freue ich mich sehr. Es stehen so viele tolle Leute auf der Liste! 2016 haben wir niemanden interviewt, ich war ja dauernd unterwegs. Aber jetzt soll es weitergehen, hurra! Die ersten vier oder so stehen schon mehr oder weniger fest, wir müssen es dann nur noch tun. *hust*
Große Reisen sind im Moment nicht geplant. Nur kleine: Vielleicht fahre ich mal wieder für ein paar Tage zum Arbeiten nach Helgoland. Und wir wollen endlich nach Worpswede. Note to myself: Vorher unbedingt Klaus Modicks Konzert ohne Dichter lesen. Den Film Paula habe ich gestern schon gesehen, womöglich setze ich noch gute Vorsätze in die Tat um und blogge was dazu. Wär crazy. Nach Klagenfurt möchte ich gern wieder, und im Herbst natürlich auf die Frankfurter Buchmesse. Leipzig im Frühjahr wird nicht klappen, weil meine Eltern goldene Hochzeit feiern. Mein Vater und meine Schwiegermutter werden außerdem 80, da stehen also ein paar Familienfeste an. Für die Sommerferien ist noch nichts geplant, vielleicht fahren wir in die Sonne, das wär schön. Schaumermal, sowas machen wir ja immer eher kurzfristig.
Was ich auf jeden Fall beibehalten möchte, sind die Theater- und Kino- und Konzertgänge. Auf der Anrichte im Flur liegen schon Tickets für die Elbphilharmonie, außerdem für Spaceman Spiff und Veranda Music und Judith Holofernes und Anna Depenbusch zum Beispiel. Das wird schön! So viel vorabgekauft war noch nie. Die Thaliacard vom letzten Jahr habe ich vor lauter Reiserei nicht oft genug genutzt, aber hey. Dieses Jahr bin ich öfter zu Hause.
Ich sehe dem Jahr gelassen entgegen. Was sonst? Ich bin ein Glückspilz, das Leben rockt. Es ist verdammt ungerecht, dass das nicht für alle so ist.
Komm rein, 2017, nimm dir ’n Keks. Und sei gut zu den Leuten, ja?
Vor fünf Jahren schrieb ich an dieser Stelle: 2012 war das Jahr, in dem ich plötzlich Autorin war. Sachen machen war erschienen, und ein paar Kurzgeschichten. 2016 war nun das Jahr, in dem ich plötzlich Bestsellerautorin war, und das ist ganz schön irre.
Was für ein Jahr. Ein Rausch! Uff, hurra und tirili! Es fing damit an, dass Mitte Februar der Pfau erschien und ich erst eine Zyste an der Schilddrüse und dann einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule hatte. Das sorgt für ziemliche Schmerzen im Arm, bis in die Finger, und wird behandelt durch Abwarten, Schmerzmittel und Physiotherapie. Wenn man Pech hat, muss es operiert werden, aber ich hatte Glück, einen Mann namens Nils und später eine Frau namens Monika (Feldenkrais! Super Sache!), und inzwischen ist alles wieder gut. Aber es sorgte doch dafür, dass ich dachte: Okay, Körper, ich habe verstanden. Es war ja noch nicht abzusehen, wie der Pfau abgehen würde, aber im Nachhinein bin ich geradezu froh um diese kleinen Lästigkeiten, die mir gesagt haben, dass ich 2015 zu viel gearbeitet habe und es 2016 ein bisschen lockerer angehen lassen sollte. Und so habe ich außer der Lesereise gar nicht so viel gearbeitet. Zwei, drei Kurzgeschichten übersetzt, eine Leseprobe für den nächsten eigenen Roman fertiggemacht und mir ansonsten nicht zu viel Stress gemacht. Stellt sich nämlich raus: So eine Lesereise ist natürlich vor allem großartig, aber halt auch anstrengend. Es war genau richtig, zwischen den Reisen, wenn ich ein paar Tage zu Hause war, nicht auch noch größere Mengen übersetzen oder schreiben zu wollen, sondern mich mit kleinem Bürokram und Wäschewaschen zu begnügen. Und so bin ich nicht mal beim Endspurt mit 15 Lesungen im November krank geworden, sondern gesund und gutgelaunt und sehr, sehr glücklich am 1. Dezember nach Hause gekommen, habe den Koffer ausgepackt und ihn nicht drei Tage später wieder eingepackt. Ich hätte dann einigermaßen unverzüglich mit dem Übersetzen loslegen müssen (ein dicker Erzählband von Jane Gardam), aber das hat nicht so recht geklappt, sodass jetzt der Druck wieder einigermaßen hoch ist. Anders gesagt: back to normal.
Dieses Jahr habe ich in so vielen Betten geschlafen wie noch nie, ich habe nicht mitgezählt, aber es waren 65 Lesungen und insgesamt sicher über 50 Betten. Ich bin so viel Bahn gefahren wie noch nie und immer noch großer Bahnfan. Ich hatte plötzlich ein Publikum, ich hatte tatsächlich Fans, das ist total verrückt. Ich habe lauter tolle Leute kennengelernt, und ich habe tausenderlei Pfauengeschenke bekommen. Der Pfau steht seit über 40 Wochen auf der Bestsellerliste, im Moment auf Platz 45, und ich grinse dümmlich-beglückt vor mich hin, während draußen in der großen Politik gerade sehr vieles sehr fürchterlich ist. Syrien, AfD, Brexit, Trump, wisst Ihr alles, das gehört hier nicht so recht rein. Hier rein gehört, dass noch weitere Bücher erschienen sind: Eine treue Frau und Letzte Freunde und Die Rettung und Die geheimen Briefe und Hetty von Jane Gardam in meiner Übersetzung (die drei letzten sind einzelne Kurzgeschichten, das sind keine fünf Romane) und Irgendwo ins grüne Meer, eine Anthologie mit 16 Geschichten von Inseln, die ich zusammen mit Anne von Canal herausgegeben habe. Die sind hier im Blog total untergegangen, wie hier alles ein bisschen untergegangen ist, vor lauter Lauter.
Privat verreist bin ich 2016 auch, ich war auf Helgoland und in Klagenfurt, im Sommer in Schottland, und weil das so kalt und verregnet war, im Herbst noch eine Woche auf Lanzarote. Das war super, kurz noch mal Sonne tanken vor dem November mit den vielen Lesungen und den vielen zugigen Bahnhöfen.
Sobald ich zwischendurch zu Hause war, hatte ich große Lust, Freunde zu treffen und auszugehen. Ich war so oft im Kino wie vermutlich in den 20 Jahren vorher zusammen (Star Wars, Die Peanuts, Nur wir drei gemeinsam, Hail Caesar, Tschick, Toni Erdmann, Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children). Immerhin habe ich fast alle Filme verbloggt, bis auf den letzten, dafür habe ich möglicherweise über kein einziges gelesenes Buch geschrieben. Dabei habe ich tolle Bücher gelesen, der Favorit des Jahres trägt den etwas unglücklichen Titel Und doch ist es Heimat und ist von Jochen Metzger. Wenn ihr das bitte alle lesen würdet. Es geht um die letzten Kriegstage in einem Dorf im Badischen und ist teilweise gar nicht schön, aber unfassbar gut geschrieben. Keine Ahnung, warum das nicht mit den wichtigsten Literaturpreisen bedacht und in sämtlichen Feuilletons besprochen wurde.
Im Theater war ich auch, und in Konzerten, das war in jeder Hinsicht ein sehr reiches Jahr. Die musikalische Entdeckung des Jahres heißt Von wegen Lisbeth.
Ich hatte ein sensationelles Jahr. Wahrscheinlich hat man so eins nur einmal im Leben. Ich bin auch noch nicht fertig mit dem Verarbeiten, manchmal schaue ich immer noch mein Buch an und kann es nicht glauben. Ich? Einen Roman geschrieben? Der so toll aussieht? Und die Buchhändler lieben ihn? Das ist alles nicht wahr, oder?
Danke für das schöne Leben, Weltgeist. Weitermachen, bitte.
Folgende Suchanfragen landeten in letzter Zeit bei mir, und weil dies ein kundenorientiertes Serviceblog ist, antworte ich natürlich gern.
nur ein paar tshirts die wirklicv passen
Habe ich. Und ein paar, die zu klein sind, aber bestimmt bald wieder passen, doch, doch. Sie sind ja erst seit ein paar Jahren zu klein. Und ein paar, die eigentlich okay sind, ich weiß auch nicht, warum ich die nicht trage. Und ein paar alte, falls man mal renovieren muss oder so. Und ganz unten noch ein pa… Ich hab nichts anzuziehen!
sprechen manche in island deutsch?
Ziemlich sicher.
wie kann ein amazon konto gesperrt werden das gar nicht existiert
Gar nicht. Das war ja einfach.
aber sieh auch das ist nur scheinbar
Wie tragisch. Und wie poetisch. Vielleicht muss ich sogar ein bisschen weinen!*
gärtner in biscarrosse gesucht
Cherchez le jardinier!
kann man wenn kuehl ist honigraum nehmen
Ich bin ja mehr für Senfzimmer. Oder gleich das hier. Vor allem, wenn kühl ist.
bogdan synchronsprecherin
Nein. Also, nicht dass ich wüsste.
topfbrot teig in den kallten topf
und
topfbrot ohne forheizen
Ach, für Topfbrot braucht man auch wirklich keine Rechtschreibung. Topfbrot ist super, es sollte allerdings wirklich in einen forgeheizten Topf, nicht in den kallten, sonst klept es am Topf fesst.
Strategie eines Mannes wenn er BH verschenkt
Immer ist bei diesen Anfragen eine dabei, die mich richtig mitleidig macht. Auf so vielen Ebenen.
was kann man auf helgoland bei schlechtem wetter machen
Nichts. Das ist ja das Tolle an Helgoland! Bei gutem Wetter kann man auch nichts machen. Also, man kann bei gutem Wetter spazierengehen, bei schlechtem eine Bunkerführung mitmachen. Das Aquarium hat gerade geschlossen, glaube ich. Und dann ist man fertig mit allem und muss nichts mehr machen. Deswegen fahre ich da ja immer wieder hin! Oh, ins Schwimmbad habe ich es übrigens noch nie geschafft, ich war immer viel zu beschäftigt damit, nichts zu tun. Beziehungsweise zu arbeiten.
ein alter mann aus plön limerick
Jaaaa! Ich liebe solche Fragen. Hier mein Versuch, bitte gern alle mitmachen! Und Versmaß, Leute. Rhythmus. „Ein alter Mann aus Plön“ taugt schon mal nicht.
Es war mal ein Opa in Plön,
der schnappt sich trotz Glatze den Föhn.
„Wie lustig“, er ruft,
„ist denn die heiße Luft!
Die kitzelt am Kopf mich so schön!“
telefon kaputt wie kann man sich spaßeshalber noch mitteilen
Man kann das Fenster aufreißen und Kurzmitteilungen rausbrüllen. (Analoges Twittern à la Horst Evers.) Oder eine Nachricht in den Schnee stapfen. Eine Flaschenpost ins Meer werfen oder eine Brieftaube losschicken. Spaßeshalber. Oder einfach reden. Oder, für die ganz Mutigen, mal was Digitales? Oh, the possibilities!
ab wann hat man finanziell ausgesorgt
Cool, eine philosophische Frage. Ab wann hat man keinen Hunger mehr? Wieviel ist genug Sex? Kann es genug Liebe geben? Was genau ist Zufriedenheit?
Heute hat James Krüss Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch! Und danke für so viele tolle Geschichten und Gedichte, für so viel Spaß und so viele Erkenntnisse. Ich liebe vor allem „Mein Urgroßvater und ich“, wo es immer wieder um Sprache, ums Erzählen, um Wörter und Geschichten geht, man kann daraus tatsächlich ganz viel lernen.
Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass Maximilian und ich mit einem Helgoländer Hotelier befreundet sind. Beziehungsweise mit seiner Liebsten. Ich war X mal auf der Insel, allein, in größeren Gruppen als Blogger-“Klassenfahrt“, mit Adelhaid zum Arbeiten, zu allen Jahreszeiten und immer wieder gern. Wenn man „Helgoland“ in das Suchfenster rechts eingibt, kommt recht viel, ich mag das da alles sehr.
Der Hotelier ist ein direkter Neffe von James Krüss. Und er hat gerade ein neues Hotel eröffnet, beziehungsweise ein altes Hotel renoviert und neueröffnet, und es – nach einem Krüss-Roman (kommt gleich mal auf die Leseliste) – Hotel auf den Hummerklippen genannt. Das Hotel ist ein Literaturhotel, es gibt Bücher in den Zimmern, und die Zimmer haben keine Nummern, sondern tragen die Namen von Autoren, die einmal auf oder über Helgoland geschrieben haben: also Namen wie August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Meta Schoepp, Franz Kafka, und, genau: Maximilian Buddenbohm oder Isabel Bogdan.
Genau. So habe ich auch geguckt. Ist das zu fassen? Sie haben ein Hotelzimmer nach mir benannt! Und es hängt ein Poster von mir an der Tür! Wie verrückt ist das denn! Es passieren ja gerade viele unglaubliche Dinge, aber das ist vielleicht das lustigste und irgendwie tollste. Ein Hotelzimmer! Das so heißt wie ich! Es liegt ganz oben unterm Dachjuchhee, hat schräge Decken und die spektakuläre Hummertapete, die dort alle Zimmer haben, und man muss relativ groß sein, um aus dem Fenster gucken zu können. Also, um da mehr als Himmel zu sehen. Dann allerdings ist der Blick fantastisch! Denn das Hotel liegt oben am Falm, also in der vordersten Reihe des Oberlands, man kann weit über die Düne hinweggucken, und dann macht Helgoland ja auch immer das mit dem Blau. Hach.
Und dann kam es noch doller: Ich durfte es taufen. Nicht nur das Zimmer, sondern das ganze Hotel. Leider durfte ich die Sektflasche nicht an der Wand zerdeppern, aber immerhin ein bisschen was übers Mäuerchen pladdern. (Nächstes Ziel: Fähre taufen.)
(Danke an Meike Winnemuth für das Video!)
James Krüss beschrieb Helgoland so:
Irgendwo ins grüne Meer
hat ein Gott mit leichtem Pinsel
lächelnd, wie von ungefähr,
einen Fleck getupft: Die Insel.
Die erste Zeile haben Anne von Canal und ich als Titel für unsere Inselanthologie gewählt. In der Helgoland gar nicht vorkommt. Das ist meine Schuld, ich wollte eigentlich eine Helgolandgeschichte schreiben, das stand sogar schon in der Vorschau, aber dann habe ich es nicht auf die Reihe bekommen, und jetzt ist etwas ganz anderes von mir drin. Aber immerhin hat James Krüss sozusagen den Titel spendiert, und deswegen verlose ich jetzt ein Exemplar der Anthologie unter allen, die in die Kommentare schreiben, welche Insel sie als nächste besuchen möchten. Und vielleicht dazu, warum, aber das muss nicht. Bis Donnerstag werden Kommentare gesammelt, am Freitag schmeiße ich den Zufallsgenerator an und lose eine/n Gewinner/in aus. Ich verschicke nur an Adressen in Deutschland. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, und die Mailadresse, die beim Kommentieren abgefragt wird, muss funktionieren, logisch.
Drüben bei Maximilian gibt es ebenfalls ein Exemplar zu gewinnen, aber mit einer vollkommen anderen Frage. Isses nicht schön?