Wegwerfen

Wegwerfmonat Februar, Woche zwei:

Montag: Lippenstifte, Nagellacke, Make-up und ich: eine Geschichte voller Sauereien und Abscheulichkeiten. Und übrigens bin ich dringend für ein Haltbarkeitsdatum auf Kosmetikartikeln, dann könnte man das Zeug besseren Gewissens wegwerfen. Stattdessen denke ich immer „könnteste mal aufbrauchen“, aber nun ja, ich benutze halt kaum was. Ich kaufe auch nicht dauernd Neues, aber irgendwie sammelt sich doch immer was an. (Müll)

Dienstag: Eine geschenkt gekriegte Tasche, die ich nie benutzt habe. (Sozialladen)

Mittwoch: Eine Thermoskanne, von der ich gar nicht wusste, dass wir sie immer noch hatten. Muss aus den Siebzigern sein, sie hatte mal ein Muster, das schon nicht mehr zu erkennen war, als ich den Mann und die Thermoskanne kennenlernte. Das war 1989. Und nein, sie wäre nicht mehr als „vintage“ und cool durchgegangen. (Müll)

Donnerstag: Strumpfhose mit Löchern an beiden großen Zehen. (Müll)

Freitag: 2 zerfledderte Geschirrtücher (-> Schuhputzlappen)

Samstag: Teeschublade aus- und wieder eingeräumt. Weggeworfen: einige Beutel Erkältungstee (mindestens haltbar bis 02/2008), vieleviele Teekrümel, die so in der Schublade herumkrümelten. Doch, das gildet wohl! Rest sortiert und eine kleine Schale mit den erstaunlichsten Einzel-Teebeuteln zusammengestellt. Woher kommen die bloß? Ayurvedischer Einschlaftee! Herz-Kreislauftee! Fühl-dich-schön-Tee! Vorsatz: in den nächsten Wochen wegtrinken.

Joanne K. Rowling (Klaus Fritz): Harry Potter und der Feuerkelch

Nachdem ich den dritten Band irre spannend und gruselig fand, ist der vierte wieder eher harmlos. In Hogwarts findet das „Trimagische Turnier“ statt, an dem die drei Schulen für Zauberei (Hogwarts, eine bulgarische und eine französische Schule) teilnehmen. Jede Schule schickt einen Champion ins Rennen. Also, zumindest theoretisch, ich will hier ja nicht zu viel verraten. Und dann findet also 600 Seiten lang dieses Turnier statt, außerdem werden die Kinder langsam älter, sind zum ersten Mal, naja, noch nicht wirklich verliebt, aber immerhin gibt es Gekicher und Erröten und Eifersüchteleien, und es gibt eine Klatschreporterin, die immer so voll böse die Tatsachen verdreht. Menno! Nebenbei passiert manchmal was Unerklärliches, aber so rasend spannend fand ich das alles nicht, und vor allem, Frau Rowling: da hätte man doch locker die Hälfte rauskürzen können. Oder mindestens ein Drittel.
Ungefähr ab Seite 666 (Huuuuuuh!) wird es dann übrigens doch noch spannend.
Jetzt habe ich mir aus reiner Dreistigkeit die letzten drei Bände auch schon alle schenken lassen, aber ehrlich, ich weiß noch nicht. Erstmal brauche ich jetzt eine Pause und muss wieder was Richtiges lesen. Was ich so richtig toll finde. All die tollen Bücher! Der nächste Harry wird noch ein bisschen warten müssen. Zumal der tatsächlich über 1000 Seiten hat. Ich ahne, dass 500 es wahrscheinlich auch getan hätten.

(Hier sind meine Meinungen zu Band 1, 2 und 3)

Joanne K. Rowling (Klaus Fritz): Hatty Potter und der Feuerkelch. 767 Seiten. Carlsen, 22,90 € (gebunden), 11,90 € (Taschenbuch)

Süßkartoffel-Kokos-Suppe

Sesamöl
1 Zwiebel
3 Süßkartoffeln
1 Knoblauchzehe
Gemüsebrühe
1 Dose Kokosmilch
2 TL brauner Zucker
1 TL Kardamom
1 TL Chili (oder ½ frische Schote)
Salz, Pfeffer

Zwiebel und Süßkartoffeln in Stücke schneiden, Knoblauch hacken, alles in Sesamöl anbraten. (Anderes Öl geht bestimmt auch.) Mit Gemüsebrühe aufgießen und köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind. Kokosmilch und Gewürze rein, aufkochen lassen, pürieren. Scheibe Brot dazu.
Boah, lecker. Das Leben kann so einfach sein.

Preis der Leipziger Buchmesse

Die Nominierungen für den Preis der Leipziger Buchmesse sind da! Nominiert sind …

… in der Kategorie Belletristik:

- Anna Katharina Fröhlich: Kream Korner (Berlin Verlag)
- Arno Geiger: Der alte König in seinem Exil (Hanser)
- Wolfgang Herrndorf: Tschick (Rowohlt Berlin) (gelesen)
- Clemens J. Setz: Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes (Suhrkamp)
- Peter Stamm: Seerücken (Fischer)

… in der Kategorie Sachbuch:

- Patrick Bahners: Die Panikmacher. Die deutsche Angst vor dem Islam. Eine Streitschrift (C.H. Beck)
- Andrea Böhm: Gott und die Krokodile. Eine Reise durch den Kongo (Pantheon Verlag)
- Karen Duve: Anständig essen. Ein Selbstversuch (Galiani)
- Marie Luise Knott: Verlernen. Denkwege bei Hannah Arendt (Matthes & Seitz)
- Henning Ritter: Notizhefte (Berlin Verlag)

… in der Kategorie Übersetzung:

- Aus dem Russischen neu übersetzt und kommentiert von Barbara Conrad: Lew Tolstoi, Krieg und Frieden (Carl Hanser Verlag)
- Aus dem Altfranzösischen von Ralph Dutli: anonym, Fatrasien. Absurde Poesie des Mittelalters (Wallstein Verlag)
- Aus dem Portugiesischen von Maralde Meyer-Minnemann: António Lobo Antunes, Mein Name ist Legion (Luchterhand)
- Aus dem Ungarischen von Terézia Mora: Péter Esterházy, Ein Produktionsroman (Zwei Produktionsromane) (Berlin Verlag)
- Aus dem argentinischen Spanisch von Dagmar Ploetz: Carlos Busqued, Unter dieser furchterregenden Sonne (Antje Kunstmann)

Meine Daumen sind vor allem für Wolfgang Herrndorf, Karen Duve und Barbara Conrad gedrückt. Das hat natürlich nichts damit zu tun, dass ich die anderen gar nicht gelesen habe.

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