Nachlese

Tonmann Lars, quasi so eine Art Supermann, hat die gestrige Lesung schon heute Nacht online gestellt. Danke sehr, Lars! Und hier die einzelnen Lesungen:

Torsten W. Schneider: „Um fünf schon dunkel“

Torsten W. Schneider: „Frau Grabow und ich“

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Maximilian Buddenbohm: „Die Geschichte vom Mantelmännchen gibt es nicht“

(kein Bild, weil das Maximilians Bilder sind)

Isabel Bogdan: „Rhönrad“

Isabel Bogdan: „Chinesische Massage“

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Cenk Bekdemir: „Pfefferkörner“

Cenk Bekdemir: „Zum Ende“

Cenk Bekdemir: „Affe und Esel“

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Danke auch an die Moderatorin Friederike Moldenhauer, die zahlreichen Gäste, an Le Kaschemme und an Kid37 für den geschickt eingefädelten und ganz besonderen Sound-Effekt. Was ein schöner Abend!

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Das war übrigens die zehnte Lesung, die Maximilian und ich (unten Symbolbild) veranstaltet haben. Und wir haben vergessen, uns Blumen zu schenken. Holen wir dann bei Nummer zwanzig nach.
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[Hihi. Einfach alles bei Maximilian geklaut. Danke!]

NACHTRAG: Mehr Bilder gibts hier bei Giardino.

Schwäne

    Der November steht vor der Tür. Irgendwann im November werden die Hamburger Alsterschwäne ins Winterquartier verfrachtet. Ich habe letztes Jahr zugeguckt, als sie zusammengetrieben und auf Boote verladen wurden – eigentlich für „Sachen machen“, aber dann passte es da irgendwie nicht recht rein. Hier jetzt also ein Jahr später:

Schwäne

Seit sechseinhalb Jahren lebe ich jetzt in Hamburg. Seit sechseinhalb Jahren höre ich von den „berühmten Hamburger Alsterschwänen“, die angeblich sogar Touristen anlocken, und seit sechseinhalb Jahren denke ich: hä? Schwäne sind schön, keine Frage, die Alsterschwäne auch, aber mal ehrlich: etwas so Besonderes sind sie nun nicht, jede Stadt hat Schwäne, jedes mittelgroße Gewässer hat Schwäne. Da brauchen die Hamburger sich auf ihre Alsterschwäne nicht groß was einzubilden. Dachte ich. (mehr …)

Tante Isas kleine Deutschstunde: hängen

Das Verb „hängen“ gibt es in zwei Darreichungsformen: als transitives Verb mit regelmäßigen Vergangenheitsformen, und als intransitives mit unregelmäßigen Vergangenheitsformen. (Transitiv bedeutet, dass es ein Akkusativobjekt verlangt. Also ein Objekt, das auf die Frage „wen oder was?“ antwortet. Alles klar?)

Das Bild hängt an der Wand. (intransitiv: braucht kein Akkusativobjekt)
Sie hängt das Bild an die Wand. (transitiv: wen oder was hängt sie an die Wand? Das Akkusativobjekt, also hier: das Bild. „Sie hängt an die Wand“ ist kein vollständiger Satz. Das Objekt wird also benötigt.)

Bis dahin ist es unproblematisch, weil im Präsens die Formen gleich sind: es heißt beides „ich hänge“. „Ich hänge an der Kletterwand“ oder „Ich hänge das Bild auf“. Bzw. „Sie hängt das Bild auf“ und „Das Bild hängt“. Das ist jeweils die gleiche Verbform.
Schwierig (und deswegen oft fehlerhaft) wird es in den Vergangenheitsformen: da wird das intransitive „Hängen“ unregelmäßig gebildet, das transitive hingegen mit regelmäßigen Formen:

Ich hängte das Bild an die Wand.
Ich habe das Bild an die Wand gehängt.
(hängen, hängte, gehängt. Regelmäßig. Transitiv.)

Das Bild hing an der Wand.
Das Bild hat an der Wand gehangen.
(hängen, hing, gehangen. Unregelmäßig. Intransitiv.)

Merken kann man sich das damit, dass die Vorsilbe in- ja im Prinzip dieselbe Bedeutung hat wie die Vorsilbe un-. Also gehören intransitiv und unregelmäßig zusammen.

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Während des Studiums habe ich als Verkäuferin in einem größeren Bekleidungshaus gejobbt. Da beschloss ich eines Tages, doch mal auszuprobieren, ob die eine Kollegin nicht doch lernfähig wäre. Immer, wenn sie sagte: „Ich habe den Pullover dahin gehangen“, rief ich quer durch den Laden: „gehäääängt!“
Dummerweise ist mir dann abends was rausgerutscht. Da sagte ich nämlich: „Wo ist denn der Pullover, der hat doch gerade noch da gehangen.“ Und sie: „Da! Jetzt hast Du es selber gesagt! Hahaha!“
Ich habe es dann aufgegeben.

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Für Fragen dieser Art wärmstens zu empfehlen: Duden Band 09: Richtiges und gutes Deutsch. Das ist der Band, der früher „Zweifelsfälle“ hieß. Das Gute ist: man kann das alles prima verstehen, auch ohne schlimm viel Ahnung von Grammatik zu haben. Kostet 21,95 €.

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