Martina Kink: Bad Hair Years

Man kann dem Buch jetzt vorwerfen, dass es keine „richtige“ Geschichte erzählt. Und man kann mir vorwerfen, dass ich sowieso in Martina verliebt bin. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum es überhaupt nichts ausmacht, dass das Buch keine „richtige“ Geschichte hat. Es hat nämlich wohl eine, und zwar die echte Martina-Geschichte, das reicht ja wohl. Wie Martina nämlich nach der Schule mehr oder weniger aus Versehen Sekretärin wird, oder weil ihr nichts anderes einfällt, sie dann als Assistentin der Geschäftsführung in New York im Musikbusiness arbeitet, schließlich nach München zurückkehrt und es dort ohne Kinder, Kerl und Karriere als Texterin versucht. Mehr „Geschichte“ braucht eine Kink nicht, um ihren wundervollen Sprachwitz zu entfalten. Der ist nämlich so, dass die Geschichte eh wurscht ist, man liest einfach immer weiter, weil das einen Sound hat und ein Tempo und eben diesen speziellen Kink-Witz. Und außerdem hat sie eindeutig nicht nur Witz, sondern auch noch recht:

Da lob ich mir das Kleid. Kleider sind die iPhones unter den Klamotten, man sollte jeden Tag dankbar sein, eine Frau zu sein. Reinschlüpfen, bam, Holly Golightly. Im besten Fall. Im schlimmsten Fall bum, Beyoncé.

Kleider! Tragt mehr Kleider! Sag ich ja auch immer. Und Formulierungen wie: irgendwas sei ihr zu laut, sie möge laut nur, wenn’s Musik ist, die merke ich mir doch gleich für mein eigenes Repertoire.
Soll heißen: das ist wirklich alles ein ganz großer Spaß. Und wenn man Martina vorher schon mochte, mag man sie hinterher noch mehr.
Und hey, Martina, um die letzte Frage zu beantworten, die ganz hinten: Aber hallo will ich ’n Kaffee!

Martina Kink: Bad Hair Years. Heyne Taschenbuch, 8,99 €
E-Book 7,99 €

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6 Kommentare

  1. Feathers McGraw Dienstag, 30. Oktober 2012 um 13:47 Uhr [Link]

    HACH! Frau Kink ist super, Ich hab schon seit Jahren auf ein Buch von ihr gewartet und es war so supi! Ich brauch gleich das naechste. Und ich moechte deinen Reichtum nicht durch einen Link zu Amazon ruinieren, linke aber trotzdem, weil: Sie ist da nominiert fuer einen Autorenpreis. Und da kann man abstimmen. Nur mal so am Rande erwaehnt

  2. Isabel Bogdan Dienstag, 30. Oktober 2012 um 13:52 Uhr [Link]

    Oh, cool! Das hatte ich noch gar nicht gesehen.
    Für alle anderen: man muss den Namen des Kommentators „Feathers McGraw“ anklicken, dann kommt man zu der Seite bei Amazon. Danke!

  3. frauziefle Dienstag, 30. Oktober 2012 um 14:09 Uhr [Link]

    Genau auf den Preis wollt ich auch grad noch hinweisen… daher kam mir der Titel so bekannt vor. Und wenn ich nächste Woche auf einer der sieben Autobahnen nach Erfurt eingeschneit werde, habe ich schon ein schönes Buch im Gepäck :))
    Preislink: http://www.amazon.de/b?ie=UTF8&node=1383465031

  4. Isabel Bogdan Dienstag, 30. Oktober 2012 um 18:44 Uhr [Link]

    (Irgendwie ein bisschen albern, dass man da für seinen Favoriten stimmen soll, um das Buch dann gewinnen zu können. Denn wenn man es favorisiert, hat man es ja wahrscheinlich schon gelesen. Egal, gewinnt man halt eins zum Verschenken.)

  5. kid37 Dienstag, 30. Oktober 2012 um 23:42 Uhr [Link]

    Ah, endlich da. Genau, Frau Kink hat Witz und auch noch recht. Und ich habe auf der Lesung ganz vergessen, dein Kleid zu loben. Es sei gelobt!

  6. Isabel Bogdan Mittwoch, 31. Oktober 2012 um 01:01 Uhr [Link]

    Oh, danke! (Es ist neu und ich mag es sehr.)

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