Endlich wieder wasmachendieda! Es hat schon wieder so einen Spaß gemacht. Und so viel Arbeit natürlich, im Moment kommen wir leider beide nicht dazu, das regelmäßiger zu machen.
Wer hier schon sehr lange mitliest, kennt Frank schon aus meinem Bericht über den Sportbootführerschein. Der fängt mit der Information an, dass Frank einen Knall hat. Es ist jetzt erschütternde sieben Jahre her, dass wir den Bootsführerschein gemacht haben, aber Frank hat immer noch einen Knall: Der neuste ist, dass er Drechseln und Drehen gelernt hat und in seiner heimischen Werkstatt Schreibgeräte baut. Kugelschreiber und Füllfederhalter vom Feinsten. Bitte aufs Bild klicken:
Ein Ladengeschäft gibt es auch, und dort lese ich am Freitag um 19:00 Uhr aus dem Pfau. Am Kaiserkai 26, das ist die Straße, die auf die Elbphilharmonie zuführt.
„Es fiel Regen in jener Nacht, ein feiner, wispernder Regen. Noch viele Jahre später musste Meggie bloß die Augen schließen und schon hörte sie ihn, wie winzige Finger, die gegen die Scheibe klopften. Irgendwo in der Dunkelheit bellte ein Hund, und Meggie konnte nicht schlafen, so oft sie sich auch von einer Seite auf die andere drehte.“
Cornelia Funke: „Tintenherz“, erstes Kapitel. (Danke, Karlo Tobler!)
Wolfram Fleischhauer: Schweigend steht der Wald (Danke, Jürgen Schöneich!)
„Fernes Hundegebell holte ihn in die Wirklichkeit zurück. Wahrscheinlich einer der Wachhunde des Sicherheitspersonals.“
Liu Cixin: Die drei Sonnen Band II, S.199 im chines. Original (Danke, Karin Betz!)
„In der Ferne lachten die Makaken.“ Marion Poschmann, Die Kieferninseln (Danke, Britta Waldhof!)
Robert Macfarlane: Alte Wege. Naturkunden No. 25 bei Matthes & Seitz Berlin (Danke, Susanne Dirkwinkel!)
Es ist ein Elend, ich blogge nicht mehr. Das ist vor allem für mich selbst ein Elend, weil ich der vergesslichste Mensch der nördlichen Hemisphäre bin, und wenn ich nicht drüber schreibe, was ich gelesen und welche Filme ich gesehen habe, dann werde ich sie sofort vergessen. „The Party“ habe ich gesehen, „Magical Mystery“ und „The Square“, alle drei super, mal sehen, ob ich das noch hinkriege, wenigstens kurz. Oh, und „Magnolia“, aber das ist noch länger her, das wird nichts mehr, noch drüber zu schreiben.
Der Titel „The Party“ ist unübersetzbar, denn es geht um eine Party, die anlässlich der Ernennung der Gastgeberin zur Ministerin stattfindet. Zu Hause bei Janet, der frischgebackenen Ministerin. Wir erfahren, dass sie alles für die Partei („party“) getan hat, allerdings nicht, für welche Partei, und wir erfahren auch nicht, was für eine Ministerin sie wird, denn das ist ganz egal. Sie bereitet in der Küche das Essen vor und telefoniert zwischendurch dauernd, ihr Mann sitzt derweil apathisch im Wohnzimmer im Sessel und hört Musik. Freunde kommen vorbei: die knallharte April mit ihrem weichgespülten Mann Gottfried, ein lesbisches Paar, deren Namen ich vergessen habe (die anderen habe ich auch vergessen, aber die werden im Trailer erwähnt), dessen jüngere Partnerin schwanger ist, und ein dauerkoksender junger Banker, dessen Frau später noch nachkommen wird.
Das Besondere an dem Film ist: Er ist in Schwarzweiß, da musste ich mich erstmal ein bisschen reingucken, und es ist ein Kammerspiel, er findet ausschließlich in der Wohnung statt – Küche, Wohnzimmer, Terrasse, Bad – und alles in Echtzeit, keine Sprünge oder sowas. Man meint eigentlich die ganze Zeit, im Theater zu sitzen. Wie großartig! Einfach die Möglichkeiten des Film radikal reduziert. Und es funktioniert, und zwar hervorragend.
Auch die Geschichte fühlt sich an wie Theater: wie in „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“ oder „Der Gott des Gemetzels“ oder auch „Ganzkörpereinsatz“ haben wir es mit einer begrenzten Menge an Paaren zu tun, die im Laufe von anderthalb Stunden munter vor sich hin eskalieren. Und dann am Ende eine wirklich sensationelle Schlusspointe, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Sehr, sehr guter Film.
Regie: Sally Potter. Mit Kristin Scott Thomas, Timothy Spall, Patricia Clarkson, Bruno Ganz, Cherry Jones, Emily Mortimer, Cillian Murphy.
Der Zug steht noch im Bahnhof, ich sitze schon drin. Vor mir ein Paar, sicher Ende sechzig. Die Frau fährt mit, der Mann steigt wieder aus, sie verabschieden sich voneinander mit innigen Küssen und „bis bald“-Versprechungen, können sich kaum voneinander losreißen. Dann steht er am Bahnsteig und sieht sie durchs Fenster an, sie sieht hinaus, sie flirten mit Blicken, er wird draußen fast von einer Taube über den Haufen geflogen, sie lacht, er lacht zurück. Der Zug fährt ab, beide winken und kleben mit Blicken aneinander, so lange es nur geht, wie die Teenies. Die Sonne scheint.
Der Kaffeewagen kommt rum.
Ein Mann: „Ich hätte gern einen Kaffee.“
Die Frau neben ihm: „Ich auch, bitte.“
Kaffeemann (schenkt zwei Kaffee ein): „Das macht dann … äh, gehören Sie zusammen?“
Der Mann und die Frau sehen sich an, zum ersten Mal im Leben vermutlich, und sagen gleichzeitig: „Nö. (Pause, Blicke) Noch nicht.“
Love is all around us.