Die Straße heißt so, weil dort früher die Hebammen lebten, die den Milchfluss der Ammen getestet haben.
Jedenfalls hat die Stadtführerin auf dem Rundfahrtbus das behauptet, mit dem meine Eltern gefahren sind. Hier und an ziemlich vielen anderen Stellen steht was anderes. Das mit den Ammen ist allerdings auch hier und da zu finden.
Und wo ich hier gerade so im Schwung bin, auf gequälte Tiere hinzuweisen, kann ich auch gleich mit den Menschen weitermachen:
Hitze, Enge, schlechte Luft: Unter solchen Bedingungen fertigen Arbeiter in Kambodscha Kleidung für westliche Modekonzerne. Nun sind zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit Hunderte von ihnen zusammengebrochen. Zuvor sollen sie über einen „komischen Geruch“ geklagt haben.
Phnom Penh – Erneut sind in einer Textilfabrik in Kambodscha Hunderte von Arbeitern zusammengebrochen. Fast 300 Beschäftigte eines Zulieferers der Bekleidungskette H&M seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte die Polizei in der Provinz Kampong nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP mit.
Weiter geht’s im Spiegel.
„Also, Sie haben jeden Tag tote Tiere, ja?“
„Was soll denn die Frage, bitte schön?“
„Also, haben Sie oder nicht?“
„Jetzt kommen Sie mir nicht auf die Tour!“
Könnte von Loriot sein. Ist es aber nicht. Es stammt vielmehr aus der Reportage über den Geflügel-Großproduzenten Wiesenhof, die gestern Abend in der ARD lief. Man wird davon ausgehen können, dass die Zustände in anderen Großmastanlagen nicht anders sind, Wiesenhof hier also stellvertretend für die gesamte industrielle Fleischproduktion steht.
Wer es gestern verpasst hat, kann den Bericht hier in der Mediathek sehen. Grauenvolle Bilder, teilweise zu wenig erklärt, wie ich finde, aber seht es Euch trotzdem an. Und dann möchte ich den Satz „Aber 12,- € ist einfach zu viel für ein Huhn“ bitte nicht mehr hören.
NACHTRAG: Noch so ein Satz, mit dem ich in dem Zusammenhang immer Schwierigkeiten habe, ist: „Aber das weiß man doch längst.“ Na und? Du weißt das. Ich auch. Wer es wissen wollte, weiß es. Aber sehr, sehr viele Leute, inklusive ich selbst bis vor zwei Jahren, machen absichtlich die Augen zu, weil sie es nicht wissen wollen. Und irgendwann machen sie sie vielleicht mal auf. Dass etwas bekannt ist, bedeutet ja nicht, dass es jedem bewusst ist, und ist überhaupt kein Grund, mit dem Aufklären aufzuhören.
Gestern gab ich meinen Namen ins Suchfenster bei Amazon ein, das tue ich gelegentlich. Da erschienen erwartungsgemäß lauter von mir übersetzte Bücher, und dazu ein Buch, mit dem ich gar nichts zu tun habe, von dessen Existenz ich nicht mal ahnte, dessen Verfasser ich nicht kenne:
Organisiert. Termine, Kontake, Aufgaben immer und überall im Griff von Karsten Siemer und Manfred Schwarz.
Wenn man dort den „Blick ins Buch“ anklickt, bekommt man anscheinend per Zufallsgenerator ein paar Seiten des Buchs gezeigt, mit etwas Glück ist Seite 14 dabei. Auf Seite 14 findet sich ein Kapitel über David Allens „Getting things done“, und ganz unten ist ein blaues Zitat-Kästchen eingefügt, in dem steht: „Pläne funktionieren aber nur bei Leuten, bei denen Pläne funktionieren. (Isabel Bogdan)“
Das würde mir bestimmt schmeicheln, wenn der Satz denn wirklich von mir wäre. Tatsächlich ist er aber von Blue Sky (der jetzt Giardino heißt). Ich nehme fast an, dass ich ihn mal ohne Quellenangabe bei Twitter zitiert habe oder irgendsowas, und jetzt steht da ungefragt in einem wildfremden Buch, ich hätte das gesagt. Das ist mir irgendwie unangenehm. Tut mir sehr leid, Giardino, ich wollte mich sicher nicht mit Deinen Federn schmücken lassen!
Gestern waren wir im Zoo, und mich hat ein heftiger Anfall von Elefantenliebe ereilt. Tolle Tiere. Sie riechen es, wenn man ihnen diese kleinen Pellets hinhält, die man im Zooladen kaufen kann; die saugen sie mit dem Staubsauger ein und pusten sie sich in den Mund. Einzelne kleine Weintrauben können sie mit der Rüsselspitze greifen, ganz vorsichtig, größeres Obst und Gemüse sowieso, Apfelstücke, ganze Zwiebeln, Möhren, Salatblätter. Man kann ihnen auch ein Geldstück geben, das reichen sie dann dem Wärter. Und der gibt ihnen irgendwas anderes dafür. Ich hätte stundenlang Obst anreichen können. Was sie wohl mit größeren Dingen machen, Ananas oder Melonen? Rüssel drumwickeln?
Zwei Elefanten haben lange im Wasser herumgetobt, ein Kind und ein Jugendlicher, schätze ich. Mit Untertauchen und Prusten und Spritzen, es sah aus wie ein großer Spaß. Fotos gibt’s nach Klick aufs Bild. Ein paar andere Tiere sind auch dabei.