- Conni – Ihr wisst schon, die Conni aus der gefühlt tausendteiligen Pixibuchreihe – wird tatsächlich größer und ist jetzt 15. Und bekommt von ihrer englischen Brieffreundin einen, huch!, Amazon-Geschenkgutschein geschickt. Schockschwerenot! Das gefällt einigen deutschen Buchhändlern gar nicht. Bei allem Verständnis für die Angst der Buchhändler vor Amazon – das ist dann doch vielleicht ein klitzekleines Bisschen übertrieben? Großer Spaß allerdings die Kommentare unter dem Artikel.
- Deutsche Kinder- und Jugendbuchautoren sind der Meinung, der Deutsche Kinder- und Jugendbuchpreis solle nur an deutsche Originale vergeben werden, nicht an Übersetzungen in zwei Sparten vergeben werden: einmal für deutsche Originale, einmal für Übersetzungen (korrigiert nach Hinweis von Antje Wagner. Ich hatte das wohl falsch verstanden.) Hier ein offener Brief der „Initiative deutschsprachiger Kinder- und JugendbuchautorInnen und IllustratorInnen“, und hier ein Interview mit Antje Wagner im Buchreport. Ich habe zwar irgendwie Verständnis für die Argumente und die Verletztheit der Autoren, aber die Übersetzerinnengemeinde sieht das logischerweise etwas anders. Der deutsche Kinder- und Jugendbuchpreis ist nämlich einer der ganz wenigen Preise, bei denen wir den Autoren gleich behandelt werden – wenn der Preis an ein ausländisches Buch geht, wird er hälftig zwischen Autorin und Übersetzer geteilt. Das ist eine Anerkennung unserer Arbeit, die wir sonst nicht in dieser Weise erfahren. Der VdÜ hat auf die Initiative reagiert; auch der Arbeitskreis Jugendliteratur spricht sich für den Erhalt der internationalen Ausrichtung aus.
Meine kleine Privatmeinung: es gibt sone und solche. Der DJLP ist seit 1956 einer, der für literarische Werke der Kinder- und Jugendliteratur vergeben wird – nicht für *deutsche* Werke der Kinder- und Jugendliteratur. Bei den „German Open“ spielen auch nicht nur Deutsche mit, und ja, der Vergleich hinkt ein bisschen. Man kann sich ja bemühen, noch einen anderen Preis für deutsche Kinder- und Jugendbücher ins Leben zu rufen, aber der DJLP ist nun mal ein internationaler.
- Zum Schluss etwas unglaublich Hübsches: The Good Night Lamp. Zauberhaft. Will ich haben! Dabei habe ich gar keine Verwendung dafür.
Argh, Kleidung. Ganz schwieriges Thema. „Anständigere“ Kleidung zu finden, ist nämlich leider gar nicht so einfach.
Billige Kleidung geht einfach nicht, gerade ist in Bangladesh wieder eine Fabrik eingekracht, mindestens 82400 1127 Tote, mindestens 8002000 2438 Verletzte (aktuelle Zahlen aus Wikipedia). Produziert haben sie für Mango, Primark und Benetton, auf der Webseite stehen außerdem auch C&A, KIK und Wal-Mart. Das ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert, dass Leute ihr Leben verlieren, weil es keine Kontrollen für Gebäude und Fluchtwege und Arbeitsbedingungen und all das gibt. Es stürzen nicht immer gleich ganze Gebäude ein, meist ist es eher Feuer (112 Tote im Dezember, 300 im September).
Wir kennen die Berichte über die Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken in Bangladesh, Indien, Indonesien, China, um nur ein paar Länder zu nennen. Das ist alles nicht richtig, was da passiert, und ich möchte das nicht. Ich möchte nicht, dass Menschen knietief in Chemikalien waten, ich möchte nicht, dass sie Jeans sandstrahlen und mit 30 Jahren jämmerlich an ihrer Staublunge krepieren, ich möchte nicht, dass hunderte von Arbeitern verbrennen oder ersticken oder in Krankenhäuser müssen, weil es keine Fluchtwege und keine Lüftung gibt, und ich möchte nicht, dass ganze Fabriken einstürzen; und das alles verdammt noch mal nur deswegen, damit ich hier billige Klamotten kaufen kann, beziehungsweise damit ein Textilunternehmen sich die Taschen vollwirtschaftet. Denn das, was unter diesen Bedingungen produziert wird, ist nicht nur das, was später auch hier billig verkauft wird. (mehr …)
„Because I have translated myself, I am deeply aware of the fact that the translator must reinvent the work in the other language. What is essential is that a book is read, not as a translation, but as a work that was written in the second language. […]
I think of the profession with profound admiration. I think of all the books I have read, which would have been unavailable to me had they not been translated into English. Without translation, my literary life would have been greatly impoverished. I would have developed another mind altogether. I also feel ashamed about the tiny number of books in translation that are brought out in the U.S. by major publishers every year. This is a sign of both American arrogance and provincialism. And yet, writers continue to write all over the world, and translation goes on. I am deeply grateful to my translators for remaking my work into their own languages.“
Siri Hustvedt bei Authors and Translators. (Was sowieso eine ganz wunderbare Sache ist, aber das sagte ich schon.)
Heute ist Welttag des Buches! Aus diesem Anlass haben sich zwei Bloggerinnen, Dagmar Eckhardt und Christina Mettge die Aktion Blogger schenken Lesefreude ausgedacht. Man hätte sich da anmelden sollen, das habe ich natürlich verpasst, deswegen hänge ich mich spontan einfach so hinten dran und verlose einige von mir übersetzte Bücher. Dummerweise ist es natürlich so, dass ich die Belegexemplare der Bücher, die ich am allerliebsten mochte, immer gleich verschenke, sodass meine Lieblingstitel jetzt nicht mehr dabei sind (Memo an mich: unbedingt noch mal einen Stapel „Tiere essen“ bestellen!). Aber schöne Bücher sind es trotzdem. Here goes:
Catherine Bardey: Kerzen und Potpourris (Hardcover)
Das ist das zweite Buch, das ich je übersetzt habe. (Das erste hieß Gärten auf kleinstem Raum. Ideen für die Fensterbank, Balkon, Hof und Hauseingang.) Kerzen und Potpourris sind nicht meine Welt, Basteln und Dekokram sind nicht meine Welt, aber das Buch ist tatsächlich ganz hübsch. Ich habe keine Ahnung, wie die Übersetzung ist, mag auch nicht mehr reingucken. Hihi.
Alice Sebold: Das Gesicht des Mondes (Hardcover)
Klappentext: „Mutter. Tochter. Mord.
Noch nie hat jemand so schonungslos authentisch über eine Mutter-Tochter-Beziehung geschrieben.
Helen Knightly hat ihre 88-jährige Mutter Clair mit einem Handtuch erstickt. Fast unbewusst wirkt dieser Mord und doch wie die Erfüllung eines lebenslang unterdrückten Wunsches. Es ist die Tat einer Frau, die seit ihrer Kindheit in Hassliebe an ihre Mutter gefesselt ist, zerrissen von widersprüchlichen Gefühlen, aber auch überfordert von der psychischen Erkrankung ihrer Mutter. Denn trotz ihrer Dominanz ist Clair stets auf die Unterstützung ihres Mannes und ihrer Tochter angewiesen, und beide tragen schwer an der Last dieser Verantwortung. Helens Vater zerbricht schließlich daran, und nun hat auch Helen das Band zu ihrer Mutter endgültig zerrissen. Doch ihre vermeintliche Freiheit fordert von Helen auf ganz neue Weise, Verantwortung für sich und ihr Leben zu übernehmen.
In Rückblenden und in der Schilderung der 24 Stunden nach der Tat geht Alice Sebolds neuer Bestseller der Beziehung zwischen Müttern und Töchtern nach, der Bedeutung von Abhängigkeit und Freiheit und dem schmalen Grat zwischen Liebe und Hass.“
Ehrlich gesagt: Nicht gerade mein Liebling unter meinen Übersetzungen, aber vielleicht tue ich dem Buch da fürchterlich Unrecht.
Olivia Lichtenstein: Seitensprung rückwärts (Taschenbuch, davon verlose ich zwei)
Klappentext: „Chloe Schiwago, 43, ist seit einer gefühlten Ewigkeit mit Greg verheiratet, der täglich sein Gedächtnis auf nervtötende Weise trainiert, indem er den Wasserkessel in der Waschmaschine, Schokoriegel im Buchregal oder Teebeutel im Putzeimer versteckt. Chloe ist eine erfolgreiche Psychotherapeutin, hat zwei Kinder, ein Au-pair-Mädchen, eine beste und eine berühmt-berüchtigte Freundin. Sie hat alles. Und doch fragt sie sich: „War’s das? Werde ich nie wieder mit einem anderen Mann schlafen?“ Die Versuchung begegnet ihr in Gestalt des attraktiven Iwan. Soll sie eine leidenschaftlicher Affäre wagen, bevor die Schwerkraft den Kampf mit ihrem Körper gewinnt?
Klug und komisch, warmherzig und witzig, sympathisch und sexy: Olivia Lichtenstein kennt die geheimen Zutaten für den perfekten Debütroman und das Rezept für eine glückliche Ehe.“
Das ist genau, wonach es aussieht: lustiger Frauenroman, mit Herz und zum Lachen, wirklich nett.
Ella Griffin: An und für Dich (Hardcover)
Das ist das Buch, das ich mit Jenny zusammen übersetzt habe. Klappentext: „Saffy könnte sich in den Hintern beißen, vielleicht hätte sie am Valentinstagsabend doch nicht so viel trinken sollen. Aber Greg hätte sie endlich fragen müssen, schließlich sind sie schon seit Jahren zusammen. Die Frage ist, ob ihre Liebe unter diesen Umständen eine Zukunft hat. Ganz und gar glücklich dagegen sind ihre Freunde Connor und Jess, trotz der zu kleinen Wohnung und der ständigen Geldsorgen. Bis Connor eine positive Antwort von einer Agentin bekommt, die sein Buch unter Vertrag nehmen will, und er nichts anderes mehr im Kopf hat als Schreiben. Geheimnisse, Ausflüchte und heimliche Träume – das kann nicht gut gehen und das tut es auch nicht. So jagen alle dem Glück hinterher. Ella Griffin hat einen hinreißenden Roman geschrieben, der beste Frauenunterhaltung garantiert und begeisterte Fans hat. Wer beim Lesen den Alltag ausschalten will, liegt hier genau richtig.“
Jennifer Close: Mädchen in weiß (Taschenbuch, ich verlose drei Stück)
Das Hardcover hatte dieses wirklich wundervolle Cover. Hinter dem Link steht noch mehr zum Buch. Ich war, ehrlich gesagt, ein bisschen entsetzt, als ich das Cover fürs Taschenbuch sah; vielleicht soll es nochmal andere Kundinnen ansprechen? Jedenfalls: das Taschenbuch ist gerade ganz aktuell, vor ein paar Tagen erst erschienen. Klappentext: „Sie sind böse, rollen mit den Augen, trinken gern ein Glas zu viel, legen sich ins Bett und tun so, als ob sie schlafen. Isabella, Lauren und Mary gehen Wochenende für Wochenende auf Hochzeiten – Mädchen in Weiß, Krabbencocktails, verunglückte Reden, zu große Tortenstücke, zu kleine Canapés und pinke Servietten inklusive. Alle um sie herum scheinen plötzlich zu heiraten, nur die drei wissen nicht, ob sie sich für ein Leben mit Mann, Baby, Golden Retriever und Picknickkorb entscheiden sollen. Ein paar kleinere Fragen wollen vorher beantwortet werden: Isabella überlegt, ob sie sich wirklich dazu berufen fühlt, ihrem Boss jeden Morgen einen Muffin zu holen. Lauren kämpft dagegen an, sich auf einen Barmann einzulassen, der nicht mal ihren Namen buchstabieren kann. Und Mary lernt einen Typen kennen, der seine Mutter so sehr liebt, dass da wenig Platz für eine Beziehung ist. Jennifer Closes hinreißendes Debüt erzählt von den Ups und Downs, dem Herzschmerz und dem Hangover dreier junger, kluger, komischer Frauen und unendlich vielen Hochzeitsfesten, die sie gemeinsam überstehen. Ein komisches, tolles, gescheites Buch über Anfänge und Freundschaften, die alles überdauern.“
Was Ihr jetzt tun könnt: einfach in die Kommentare schreiben, welches Buch Ihr gewinnen wollt. Die Aktion läuft bis 29. April um Mitternacht, am 30. lose ich das irgendwie aus, und dann werden die Gewinnerinnen bekanntgegeben. Da Ihr zum Kommentieren sowieso Eure Mailadresse angeben müsst (wird natürlich nicht veröffentlicht, die erfahre nur ich), kann ich Euch dann gleich Bescheid geben.
Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen, die Auslosung findet ohne notarielle Aufsicht statt usw. ist klar, ne?
NACHTRAG: Ich verschicke nur innerhalb Deutschlands kostenlos. (Sollte jemand etwas ins Ausland haben wollen, bitte Kontakt aufnehmen, da findet sich bestimmt auch eine Lösung.)
- Lüneburg ist Fair Trade Town und muss sich anstrengen, um das auch zu bleiben. Was es alles gibt. (taz)
- Vernünftige Idee: Plastiktüten einfach komplett abschaffen. Auch die kleinen für Obst und Gemüse, und den ganzen anderen sinnlosen Plastikmüll gleich mit, bitte. (Und nicht durch Aluminium ersetzen, logisch.)