Besser ist das: Kaffee

Vor einer Weile schrieb ich in einem Blogeintrag über Schokolade und Kaffee erst einiges über Schokolade, und dann:

Über Kaffee weiß ich ungefähr gar nichts, aber ich nehme an, dass die Probleme dort sehr, sehr ähnlich sind.

Bei Markus Trapp sah ich nun gerade diesen Film. Bei der Schokolade war das Hauptproblem die Kinderarbeit, beim Kaffee scheinen es die Pestizide zu sein, und bei beidem habe ich den Verdacht, dass die verlinkten Filme nur die Spitze des Eisbergs zeigen. Jedenfalls sieht man auch hier wieder: wenn ein Produkt billig ist, dann bedeutet das nur, dass irgendjemand anders den Preis zahlt. Wenn das schön weit weg passiert, braucht man es nicht zu sehen, es ist ja leider verdammt einfach, nicht hinzugucken. Darauf einen schönen Latte Macchiato.

Bald

… blogge ich bestimmt wieder. Am Sonntag habe ich mein Buch abgegeben, seitdem bin ich damit beschäftigt, die ganzen Dinge zu erledigen, die ich auf „mache ich alles, wenn das Buch fertig ist“ verschoben habe, außerdem muss ich natürlich dringend meine neue Freiheitzeit genießen.
Gleich fahre ich nach Göttingen, den Studenten dort was vom Übersetzen erzählen, und bald geht es dann auch schon in Urlaub, bzw. Schreiburlaub, das wird super, ich freu mich. Mal sehen, wie es da so mit dem Bloggen wird. Auf jeden Fall kommt noch eine Kurzbesprechung von Lisa Ranks Buch „Bist du noch wach?“ und von Erlend Loes „Jens. Ein Mann will nach unten“ (hier rechts in der Werbung). Spoiler: sind beide super.
So, was muss ich mitnehmen nach Göttingen? Vortragsnotizen, Wegbeschreibung, frisches T-Shirt (das sollen 37°C werden!), Bürste, Geld, Handy, Kabel, Bücher zum Vorzeigen(?), Übersetzungsvertrag, … *pack*

Bill and John: More than ever.

Russland erklärt Homosexuelle zu Freiwild. „Schwulenpropaganda“ wird verboten, das bedeutet im Prinzip, dass man gar nicht mehr aufklären kann. Menschen werden ermordet, weil sie lieben.
Und das natürlich nicht nur in Russland, da ist es nur gerade aktuell, aber es ist ja in vielen Ländern genauso. Auch hier bei uns wird unfassbarer Unfug zu dem Thema geredet, vor ein paar Tagen gab es eine schlimme Talkrunde bei Anne Will, die ich nicht gesehen habe, es hat gereicht, auf Twitter mitzulesen.
Es macht mich immer wieder vollkommen fassungslos, warum können die Menschen einander verdammt noch mal nicht einfach in Ruhe lassen. Einfach in Ruhe lassen, wenn man etwas nicht versteht, wenn man selbst anders lebt. Lasst die anderen doch verdammt noch mal in Ruhe. Das kann doch so schwer nicht sein. Man kann doch Menschen nicht hassen, weil sie lieben.


(via Happy Schnitzel)

Anderswo

- 50 Jahre Literarisches Colloquium Berlin: ein kleines Alphabet mit Erinnerungen. Sehr schöne Anekdoten dabei.

- Die deutsche Welle über Nora Gomringer.

- Jo Lendle, zukünftiger Verleger des Hanser-Verlags, sagt öffentlich, Verlage seien eigentlich gar nicht mehr nötig.

- Weltbild schmeißt einen Verlag aus dem Sortiment, weil der auch (nicht mal erotische) schwule Titel führt. Mit Shades of Grey hingegen haben sie kein Problem. Alle bekloppt.

- Verlage produzieren deutlich weniger Taschenbücher. Spontan denke ich: da ist in den letzten Jahren auch eine erstaunliche Menge Entbehrliches erschienen. Na, mal abwarten, wie es weitergeht.

- Die Künstlersozialkasse ist in Gefahr. Kommt mir vor, als würde diese Meldung alle ein, zwei Jahre rumgehen, oder?

- Die ZEIT über faire Mode – mit vielen Links zu interessanten Shops und Apps.

- Hier gibt es noch einen, in Dortmund und Online: Fairbleiben.

- Moritz Rinke berichtet aus Istanbul

- Und zum Schluss eine Sammlung von Bildern von Kindern bei der Arbeit. Man möcht heulen.

Begabung

In den letzten Tagen outet sich ein kleiner Teil meines Internets als hochbegabt, und ein anderer, sehr viel größerer Teil macht sich darüber lustig. „Schuld“ an der Häme ist vermutlich eine bestimme Sorte Eltern, die sich wünscht, ihre Kinder wären hochbegabt, oder die versucht, die Macken ihrer Kinder damit zu erklären. Ich treibe mich nicht dauernd in Elternkreisen herum, ich habe keine Ahnung, was da so alles los ist, aber von meinen Freunden mit Kindern hat noch niemand „einfach so“ behauptet, sein Kind wäre hochbegabt. Wie dem auch sei, es kursiert da offenbar alles Mögliche an – ja, an was? Berührungsängsten? Oder woher kommt die Häme? Du lieber Himmel, wegen ein paar IQ-Punkten? Hier, Vorschlag: lockermachen. Vielleicht kann man das Thema mal ein bisschen sachlicher angehen. (mehr …)

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