Wegwerfen

Wegwerfmonat Februar, Woche zwei:

Montag: Lippenstifte, Nagellacke, Make-up und ich: eine Geschichte voller Sauereien und Abscheulichkeiten. Und übrigens bin ich dringend für ein Haltbarkeitsdatum auf Kosmetikartikeln, dann könnte man das Zeug besseren Gewissens wegwerfen. Stattdessen denke ich immer „könnteste mal aufbrauchen“, aber nun ja, ich benutze halt kaum was. Ich kaufe auch nicht dauernd Neues, aber irgendwie sammelt sich doch immer was an. (Müll)

Dienstag: Eine geschenkt gekriegte Tasche, die ich nie benutzt habe. (Sozialladen)

Mittwoch: Eine Thermoskanne, von der ich gar nicht wusste, dass wir sie immer noch hatten. Muss aus den Siebzigern sein, sie hatte mal ein Muster, das schon nicht mehr zu erkennen war, als ich den Mann und die Thermoskanne kennenlernte. Das war 1989. Und nein, sie wäre nicht mehr als „vintage“ und cool durchgegangen. (Müll)

Donnerstag: Strumpfhose mit Löchern an beiden großen Zehen. (Müll)

Freitag: 2 zerfledderte Geschirrtücher (-> Schuhputzlappen)

Samstag: Teeschublade aus- und wieder eingeräumt. Weggeworfen: einige Beutel Erkältungstee (mindestens haltbar bis 02/2008), vieleviele Teekrümel, die so in der Schublade herumkrümelten. Doch, das gildet wohl! Rest sortiert und eine kleine Schale mit den erstaunlichsten Einzel-Teebeuteln zusammengestellt. Woher kommen die bloß? Ayurvedischer Einschlaftee! Herz-Kreislauftee! Fühl-dich-schön-Tee! Vorsatz: in den nächsten Wochen wegtrinken.

8 Kommentare

  1. Gaga Nielsen Sonntag, 13. Februar 2011 um 18:12 Uhr [Link]

    „Fühl-dich-schön-Tee“?!?
    Was ist da drin?

  2. Isabel Bogdan Sonntag, 13. Februar 2011 um 18:26 Uhr [Link]

    Ich gestehe, er heißt anders, weil ich zu faul war, nochmal in die Küche zu gehen und nachzusehen. Tatsächlich heißt er „Einfach schön“ und ist eine „entschlackende Kräuterteemischung“ aus Brennesselblättern, Krauseminze, Hagebutte, Pfefferminze, Grünem Tee (7%) und Rosenblüten (2%).
    Desweiteren ein Beutel „Träum schön“ mit Melisse, Kamille, Lindenblüten, Pfefferminze, Salbei, Verbenenkraut, Lavendel (2%).

    Warum immer nur ein oder zwei Zutaten eine Prozentangabe bekommen, wissen die Götter der Firma Teekanne.

  3. Gaga Nielsen Sonntag, 13. Februar 2011 um 18:37 Uhr [Link]

    Von Träumschön muss ich vom Feinschmecker-Aspekt her abraten. Das ist doch aus der Reihe, für die Steffi Graf Reklame macht. Schaut alles putzig aus und hat leicht peinliche, liebliche Namen aber kein ausgewogenes Geschmacksverhältnis. Kamille viel zu stark im Vordergrund. Man fühlt sich sofort krank. Hab noch eine andere Sorte probiert, die auch irgendwie so esoterisch heißt – ich glaub ‚innere Ruhe‘. Habe ich sofort in den Mülleimer geschmissen. Ganz schlimmer Geschmack. Das weiß ich auch nur, weil ich mich in den letzten Wochen wissenschaftlich durch das komplette Sortiment von Beruhigungs- und Einschlaftees getrunken habe.

  4. Helga Sonntag, 13. Februar 2011 um 19:14 Uhr [Link]

    die Forderung nach dem Haltbarkeitsdatum auf Kosmetika unterstütze ich voll und ganz!

  5. Christian Montag, 14. Februar 2011 um 08:17 Uhr [Link]

    Selbstverständlich gibt es eine Art Haltbarkeitsdatum auf Kosmetika bereits (seit 2005). Es ist dieser etwas merkwürdige Tiegel mit einer Aufschrift von 12M oder ähnlichem. Was dann eben bedeutet haltbar bis 12 Monate nach Anbruch. Nur wenn gar keine Zahl auf dem Tiegel steht, deutet das unbegrenzte Haltbarkeit an.

  6. Isabel Bogdan Montag, 14. Februar 2011 um 12:01 Uhr [Link]

    Wow. Das heißt, man soll sich aufschreiben, wann man welches Töpfchen aufgemacht hat? Ich habe ja schon von gut organisierten Menschen gehört. Aber das geht zu weit.

    Aber hey, danke! Ich hatte keine Ahnung, was dieses Tiegelchen bedeutet.

  7. Elvira Veselinovic Montag, 14. Februar 2011 um 16:38 Uhr [Link]

    Das erinnert mich an eine Kontaktlinsenflüssigkeit, auf der ein ganz normales Haltbarkeitsdatum stand mit dem Zusatz „in Österreich haltbar 6 Wochen nach Anbruch der Flasche“. Ich habe dann tatsächlich mit der Flasche im Gepäck Österreich und die Alpen Richtung Kroatien durchquert und mich gefragt, ob das jetzt irgendwas an dem deutschen Haltbarkeitsdatum geändert hat.
    Ansonsten finde ich die Aktion ganz toll, liebe Isa. Du solltest demnächst auch so ein Buch schreiben wie der komische Idea-Zeichner Tiki K. „Ent-Februarize your life“ oder eine ähnlich grauslige Wortschöpfung.

  8. fishy_ Samstag, 19. Februar 2011 um 13:54 Uhr [Link]

    Wegwerfmonat, super Plan. Mit dem Ausmistvorhaben schlage ich mich schon eine Weile rum. Aber es ist höchste Zeit zu handeln – der Artikel gibt die nötige Motivation, danke!

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