Hier kommt Lesestoff für alle, die zu Weihnachten nicht genug Bücher bekommen haben:
- Das wird spannend: bei Twitter soll es demnächst einen Bücherverkaufsknopf geben, mit dem twitternde Autoren ihre Bücher über den Verlag direkt verkaufen können. Was vor allem eine ziemliche Konkurrenz für Amazon bedeuten würde.
- „Sitting kills“. Das niederländische Studio Raaaf hat eine Art Arbeits-Affenfelsen entworfen, auf dem man stehen, liegen, lehnen, lungern und alles mögliche andere kann. Notfalls sogar sitzen. groß-ar-tig!
- Ein langes Gespräch mit Helge Malchow, KiWi-Verleger, im Märkischen Museum in Berlin: Doppelkopf auf detektor.fm. Was er über den Deutschunterricht an Schulen sagt: Jaaaaaaaa!
- Und ein kurzes Gespräch mit der stellvertretenden Verlegerin und Cheflektorin Kerstin Gleba im Buchmarkt.
- Und noch ein Gespräch mit Andreas Steinhöfel:
„Ich mach mir da sehr viel Gedanken, wie viel kannst du ins Kinderbuch reinpacken an narrativer Komplexität, an dramatischer, aber mein Credo ist ja, das noch kein Kind an einem Nebensatz gestorben ist, und dass ich immer dafür bin, dass ein Kind sich eher strecken soll als ducken. Das heißt, dann muss es sein Gehirn eben mal anstrengen. Ich schreib keine Gebrauchsliteratur für Kinder, die ab und zu mal ein Buch lesen. Das klingt grausam, aber das ist so, ich schreibe für lesende Kinder.“
beim Deutschlandfunk.
- Friederike Mayröcker ist neunzig geworden und wirkt ganz schön frisch.
Den Tod hat die Mayröcker aufs Podest eines Diminutivs gehoben, hat ihn im Schmähwort „Tyrannchen“ kleinzukriegen versucht, aber als Lebensverkürzer ist er auch ein Schreibverkürzer, und das wird ihm die Dichterin bis an ihr Ende nicht verzeihen.
- Die Welt über den zauberhaften kleinen Verlag Edition fünf.
- Das ist mal eine großartige Superidee: Die ABC-Kiste: Man kauft in der Buchhandlung ein Wörterbuch für einen Flüchtling und lässt es gleich dort. Die gekauften Geschenke werden einmal die Woche abgeholt und den betreffenden Flüchtlingen gebracht. Ich wünsche mir sowas noch viel, viel mehr in Geschäften aller Art. Auch als Zeichen gegen Pegida und den ganzen Hass. Wir brauchen mehr so positive Signale.
- Suhrkamp darf jetzt doch eine Aktiengesellschaft werden. Und ja, den Satz habe ich schon mal geschrieben, aber dann war alles wieder anders, und jetzt ist es wieder so, und man kann nur hoffen, dass das endlich, endlich das Ende dieses Dramas ist. Aber ich ahne da was.
- Und zum Schluss die FAZ über das Weihnachtsgeschäft im Buchhandel. Huch, auf einmal kommen Männer!
Mein liebster Weihnachtsliedohrwurm zum Abschluss: Noch einmal Katzenjammer.
Und damit wünsche ich euch zauberhafte Feiertage, mit Euren Lieben oder allein, mit Plätzchen oder Chips, mit Weihnachtsliedern oder Rock‘n'Roll – jedenfalls so, wie Ihr es Euch wünscht.
Seid friedlich. Und denkt an die, die es nicht so gut haben.
Unsere kleine Reihe „Was machen die da“ erscheint alle zwei Wochen dienstags. Heute wäre sie nicht dran, aber zu Weihnachten, dachten wir, machen wir eine Ausnahme und schenken Euch ein Interview mit dem … ach, lest selbst, was Max Maack da macht. Hihi.

Logisch ist das Kitsch. Aber hey.
Uff.
Wie so ’ne Anfängerin: Ich habe mich bei der aktuellen Übersetzung total verschätzt. Sowohl mit der Länge als auch mit dem Schwierigkeitsgrad. Vereinbarter Abgabetermin war Weihnachten, das wäre auch eigentlich zu schaffen gewesen, wenn ich früher angefangen hätte, aber dann war im September doch mehr Klimperkram als gedacht, und im Oktober außer der Buchmesse spontan noch eine Woche Urlaub, und wie es eben so ist, jedenfalls habe ich erst im November so richtig angefangen. Und die Abgabe schon vor ein paar Wochen auf Mitte Januar verschoben, weil es dann doch nicht mehr zu schaffen war. Jetzt habe ich gestern den ersten Teil abgegeben, 166 Buchseiten, 245 Normseiten, und in den Tagen davor habe ich so viel gearbeitet, dass ich jetzt wirklich komplett erschöpft bin und den ganzen Tag schlafen könnte. Immer wieder faszinierend, wie sehr man auch körperlich erschöpft ist, wenn man doch nur mit dem Kopf arbeitet.
Aber jetzt ist der erste Teil weg, das Gefühl ist eindeutig „uff“ und (noch) nicht „hurra“, für „hurra“ habe ich gar keine Kraft, und der zweite Teil sind halt auch noch mal 90 Buchseiten, die jetzt bis Mitte Januar fertig sein müssen, das ist also noch mal viel. Mannmann. Ein paar wenige Tage mache ich jetzt mal nichts – also, „nichts“ im Sinne von: weitere 14 Weihnachtsgeschenke besorgen, Weihnachtsbaum kaufen, Plätzchenbacken fällt mal wieder komplett aus, noch vor Weihnachten auf eine Beerdigung nach Berlin, Weihnachten dann teils in Münster, teils in Köln. Drei Städte in fünf Tagen, und danach geht es gleich wieder weiter mit der Arbeit.
Aber heute ziehe ich mir einfach die Decke übern Kopf und mache: Nichts. Woah! Und an Heilig Abend sind der lustige Mann und ich allein zu Hause, darauf freue ich mich. Sehr.
Ab Mitte Januar wird dann alles besser und entspannter. Wie immer. Und nächstes Jahr vereinbare ich keinen Abgabetermin mehr vor Weihnachten, also auch wie immer. Wenn ich mir allerdings den Plan für das nächste Jahr so angucke … sollte auch nur noch eine einzige interessante Anfrage reinkommen, dann wird das schon wieder nichts. Hihi.
Manchmal kriege ich Dinge zu hören wie „was Du alles machst“. Normalerweise denke ich dann „wieso, ich mache doch gar nicht viel“. So langsam kriege ich den Eindruck, das stimmt gar nicht, und Ihr habt womöglich recht.