Am Donnerstag, den 14.04.2011, gibt es wieder ein nettes kleines Konzert in der netten kleinen Weinbar St. Pauli mit netten kleinen Liedern und Instrumentalstücken von den netten kleinen Inseln da in der Nordsee. Es spielt dieses nette kleine Duo Matthias Koitzsch (Gitarre, Flute, Whistles, Banjo) und Axel Bogdan (Gitarre, Bouzouki, Cittern, Bodhran, Gesang).
Die Weinbar St. Pauli befindet sich in der Nähe der U-Bahn Feldstraße (Neuer Kamp 19), so um 20.00 Uhr geht es los, kein Eintritt – der Hut geht rum: Wär‘ total nett, wenn ihr kämt.
Lieber Herr Handfeger, wir zwei haben irgendwie Pech. Du bist mein treuster Wunschzettelgeschenkemacher (zusammen mit Therealstief), und ich habe das Gefühl: immer geht es irgendwie schief. Mal mag ich das Buch dann doch nicht, mal lese ich es gar nicht erst. Das ist natürlich komplett ganz und gar meine Schuld, offenbar schreibe ich die falschen Sachen auf meinen Wunschzettel. Auf dieses hier hatte ich mich sehr gefreut, es klang lustig: Maxwell Sim, dem Frau und Tochter davongelaufen sind und der auch sonst ein paar Probleme hat, bekommt das Angebot, für eine PR-Aktion mit dem Auto an den nördlichsten Punkt Großbritanniens, auf die Shetlandinseln, zu fahren, um dort eine neue Superzahnbürste zu verkaufen. Der Klappentext verspricht „eine höchst vergnügliche Tour de Force“, ich würde es aber leider eher eine höchst geschwätzige Tour de Schnarch nennen. Kostprobe:
“Welcome Break 5000 m“ stand auf einem Schild; ich beschloss, kurz von der Autobahn abzufahren und etwas zu essen. Bis zur übernächsten Raststätte – betrieben von Moto – waren es noch dreißig Kilometer, und dann kam auf sechzig Kilometern überhaupt keine mehr. So lange wollte ich nicht warten. Und auch wenn ich im Augenblick nicht sehr auf Kentucky Fried Chicken stand, hatte das Gesicht von Colonel Sanders, das mir vom Begrüßungsschild entgegenstrahlte, eine beruhigende Wirkung. Also bog ich in die Ausfahrt 8 A, lavierte mich durch die Serie von Mini-Kreisverkehren und suchte nach einer Lücke auf dem Parkplatz, der schon zu dieser Tageszeit berstend voll war. Nachdem ich den Prius zwischen einen Ford Fiesta und einen Fiat Punto gequetscht hatte, schaltete ich mit einer gewissen Erleichterung den Motor aus.
Waaaah. Und dann? Hast Du auch den Schlüssel abgezogen, fragt man sich? Die Tür aufgemacht, erst die Beine rausgestellt, und DANN bist Du ausgestiegen? Und hast die Tür hinter Dir zugeschlagen? Entschuldigung, aber das ist doch alles too much information. Fünf Seiten später hat Max einen Burger gegessen und fährt vom Raststättenparkplatz wieder runter, und wir wissen genau, wie diese Raststätte aussieht, aber nicht, warum die ganze Szene überhaupt da steht. Vielleicht hat es mit den Selbstzweifeln und der allgemeinen Zögerlichkeit des Protagonisten zu, aber zum Lesen ist das leider ziemlich redundant.
Der Autor hat mehrere Preise bekommen, zwei seiner Romane wurden verfilmt – vielleicht liegt es an mir. Ich will auch gar nicht das ganze Buch beschimpfen, es hat auch lustige Momente. Das Marketinggeschwätz über diese Superzahnbürste zum Beispiel ist schon witzig. Ich gebe trotzdem auf Seite 191 von 405 auf und stelle Jonathan Coe ins Regal zwischen Stephen Clarke und … nee, das ist mir zu peinlich. Ehrlich, ich habe keine Ahnung, wie dieser südamerikanische Eso-Schwätzer in unser Bücherregal kommt!
Jonathan Coe (Walter Ahlers): Die ungeheuerliche Einsamkeit des Maxwell Sim. DVA, 405 Seiten, 22,99 €
wenn Sie sich erstmal ausziehen möchten, ist mir das herzlich egal. Ich weiß nicht, wie man eine Lampe am Fahnenmast befestigen kann. Ich habe auch keine Hintergrundinfos zu Nudelteig, weiß aber, wie man 1Q84 ausspricht, nämlich „Kuhzehnhundertvierundachtzig“. Das weiß ich von der zuständigen Übersetzerin, da können Sie mir also vertrauen. Übrigens heißt die Zahl neun auf Japanisch „kyû“, genau wie der Buchstabe Q. Symptome googeln: nein. Nie. Kommt eh Krebs bei raus, und das muss ja nicht sein. Wenn Sie Amazon in die Rezession schreiben wollen, tun Sie sich keinen Zwang an. Falls Sie allerdings „Rezension schreiben“ meinten, verstehe ich die Frage wo nicht. Bei Amazon, tät ich sagen. Und Sie, der Sie eine Amazon-Rezensionen schreiben lassen möchten – fragen Sie Ihre Freunde. Wenn Sie keine haben, fragen Sie sich … ach, egal. Womöglich kann man auch schon für Geld Amazon-Rezensionen schreiben lassen, würde mich nicht wundern. Rechtschreibung in Sekundenbruchteilen hätte ich auch gern, und was gegen Vorurteile von Punks hilft, weiß ich leider nicht. Aber wenn Sie sonst noch Fragen haben, kommen Sie einfach wieder.