As published by CEATL (Conseil Européen des Associations de Traducteurs Littéraires, das ist der Dachverband der Europäischen Übersetzerverbände):
Compliance with copyright, adequate payment: by publishing its Hexalogue, CEATL demands fair-play for literary translators
27-11-2011 – CEATL news | Europe
Three years after the groundbreaking study on the income of literary translators in Europe, the European Council of Literary Translators’ Associations (CEATL) has published six basic rules for fair-play in all business relations with literary translators.
Drawing on the experience of its 32 member associations, CEATL notes a general disregard for literary translators’ rights, in addition to shamefully low remuneration. Although all European countries have signed the Berne Convention, in which translations are explicitly acknowledged as original literary works, in many countries translators are not considered authors. This disregard is also reflected in the fact that the translator’s name is generally omitted from the credits, at readings and other events, and is often ignored by the media (press, radio, TV, online). Sometimes the translator’s name is omitted even when their work is used.
In order to change these unsatisfactory conditions, CEATL’s member associations have drawn up a set of six rules with which all parties involved in literary translation should comply: translators, publishers, event organisers and critics. You will find this ‘Hexalogue’ below, in its original wording. We would be grateful if you would devote a few lines to CEATL’s publication of these rules. Don’t hesitate to contact us if you have any further questions.
The Six Commandments of ‘fair-play’ in literary translation, adopted by CEATL’s General Assembly on 14 May, 2011. [pdf download]
1. Licensing of rights
The licensing of rights for the use of the translation shall be limited in time to a maximum of five years. It shall be subject to the restrictions and duration of the licensed rights of the original work. Each licensed right shall be mentioned in the contract.
2. Fees
The fee for the commissioned work shall be equitable, enabling the translator to make a decent living and to produce a translation of good literary quality.
3. Payment terms
On signature of the contract, the translator shall receive an advance payment of at least one third of the fee. The remainder shall be paid on delivery of the translation at the latest.
4. Obligation to publish
The publisher shall publish the translation within the period stipulated in the contract, and no later than two years after the delivery of the manuscript.
5. Share in profit
The translator shall receive a fair share of the profits from the exploitation of his/her work, in whatsoever form it may take, starting from the first copy.
6. Translator’s name
As author of the translation, the translator shall be named wherever the original author is named.
Von der CEATL-Webseite. (via Katy)
Von Herrn Handfeger mal wieder. Der mir schon öfter was von meinem Wunschzettel geschenkt hat und damit oft irgendwie knapp daneben lag – obwohl ich es mir ja selbst gewünscht hatte und somit selber schuld war. Jetzt versucht er was Neues und hat selbst etwas für mich ausgesucht. Und zwar, weil ich immer so viel ins Internet schwaller (er hat das etwas höflicher ausgedrückt) den E-Mail-Roman „Lieber Niels“ von Matthias Zschokke, weil das irgendwie zu mir passt, meint er. Dicker Schinken, 760 Seiten, und die sind ganz schön voll.
Dazu kam ein langer Brief mit der Geschichte einer wilden Jagd mit dem Buch hinter dem Autor her, sozusagen, denn er sollte das Buch für mich signieren. Dafür wurde es quer durch die Republik geschickt, über den Verlag zum Autor und wieder zurück, dann zu mir, das Buch hat also schon richtig was erlebt, während ich von nix ahnte. Na gut, ich ahnte schon was, es war ein Geschenk angekündigt, aber ich wusste nicht, was es ist. Und jetzt habe ich also ein wunderbar und extra für mich signiertes dickes Buch, für das ich dann mal ein paar Wochen Leseferien bräuchte. Ganz herzlichen Dank an die Herren Handfeger, Wallstein-Verlag und Zschokke! So viel Mühe! Danke! Ich freu mich! Ausrufezeichen!

So sah das aus:

Foto: Kirsten Reimers
Meine Geschichte kann man jetzt hier nachlesen – vorgelesen habe ich allerdings eine deutlich gekürzte Version. Und hinter dem Link findet sich auch die „Jurybewertung“ von Constanze Neumann, die in dem Satz gipfelt: „Sprachlich gelingt ihr eine Ironie durch stilistische Verknappung, die den Vergleich mit Autoren wie Alan Bennett nicht zu scheuen braucht.“ Hui! Was für ein Kompliment. Danke, Constanze!
Meine beiden Entdeckungen des Abends waren die Übersetzerin Ursel Allenstein, deren Übersetzung von Kim Leines „Die Untreue der Grönländer“ sowieso schon auf meinem Wunschzettel stand, und die Autorin Karen Köhler. Dass die beiden anderen gekürten Übersetzer, nämlich Susanne Höbel und Ingo Herzke, super sind, das wusste ich ja schon vorher. Und das ist den anderen gegenüber jetzt total unfair, weil tatsächlich alle toll waren, es gab wirklich nur gute Texte an dem Abend. Soweit ich zuhören konnte jedenfalls, denn ein bisschen aufgeregt war ich natürlich schon.
Und jetzt ist hier auch mal wieder genug geprahlt, jetzt bin ich wieder sittsam, bescheiden und rein. Bis zum nächsten Preis oder so.
Tadaa! Das war also mein erstes E-Book.
Allan Karlsson hat überhaupt keine Lust auf die Feierlichkeiten zu seinem 100. Geburtstag. Der Bürgermeister und die Lokalpresse haben sich angekündigt, die fürchterliche Schwester Alice wird Allan gleich abholen – da steigt er kurzerhand aus dem Fenster seines Erdgeschoss-Zimmers im Altersheim und haut ab. Allan ist körperlich und geistig bemerkenswert fit für sein Alter. Er geht zum Busbahnhof und will mit dem erstbesten Bus irgendwohin fahren. Wohin, ist ihm eigentlich egal, Hauptsache, weg von Schwester Alice. Kurz bevor der Bus kommt, bittet ihn ein finsterer junger Mann, mal eben auf seinen Koffer aufzupassen, während er auf die Toilette geht. Der Mann geht, der Bus kommt, Allan sieht den Koffer an und … trifft spontan, wie es im Buch heißt: „eine lebensbejahende Entscheidung“.
Nun sitzt der hundertjährige Allan also mit einem geklauten Koffer in einem Bus nach nirgendwo, und alle sind hinter ihm her: einerseits der Verbrecher, dem der Koffer gehört, andererseits Schwester Alice, bzw. die Polizei. Auf seiner Flucht findet er neue Freunde, einen nach dem anderen, die Polizei kommt immer fünf Minuten zu spät, zwischendurch gehen – mehr oder weniger versehentlich – ein paar Leute tot, aber um die ist es irgendwie auch nicht so richtig schade.
Abwechselnd mit dieser wirklich grandiosen Räuberpistole wird Allans Lebensgeschichte erzählt, und die ist genauso eine Räuberpistole. Sie deckt das komplette 20. Jahrhundert ab, in dem Allan sich vor allem mit zwei Dingen beschäftigt: Sprengstoffen (bis hin zur Atombombe) und Schnaps. Was ihn hingegen überhaupt nicht interessiert, ist Politik. Auf seinen abenteuerlichen Reisen quer durch die Weltgeschichte begegnet er trotzdem Franco, Oppenheimer, Truman, Chiang Kai-shek, Mao und diversen anderen großen Figuren des 20. Jahrhunderts, er lebt an den unterschiedlichsten Orten und bringt immer wieder die ganze Welt durcheinander, kurz, es ist ein einziger Irrsinn und ein großer, großer Spaß. Ich habe richtig viel gelacht. Lange nicht mehr so ein hemmungslos drauflosfabuliertes Buch gelesen. Dicke Empfehlung, wenn man einfach mal wieder etwas so weglesen will, spannend und lustig, ohne allzugroßen Anspruch, aber keineswegs blöd. Jippie!
Jonas Jonasson (Wibke Kuhn): Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand. carl’s books, broschiert, 14,99 €.
E-Book 11,99 €.
Schade am E-Books-Lesen ist, dass die Rubrik „steht zwischen denundden Nachbarn“ irgendwie flachfällt. (Wie man auf dem Reader Bücher sortiert, habe ich übrigens noch nicht raus, das ist im Moment noch nicht so relevant, bei drei geladenen Büchern.)
Neulich hatte ich hier um Rat gebeten, welchen Reader ich mir denn mal zu Weihnachten schenken lassen könnte. Danke nochmal allen Beiträgern! Aus verschiedenen Meinungen und Testberichten hat sich für mich schließlich herauskristallisiert:
Kindle ist offenbar gut. Ich möchte Amazon aber nach wie vor gern boykottieren, so gut es geht. Das hier bestätigt mich in diesem Wunsch gerade mal wieder. Kindle fiel also aus.
Es sollte auf jeden Fall ein Reader mit E-Ink-Technologie sein, das sind die, die vom Lesegefühl her dem Papierbuch am nähsten kommen, denn sie leuchten nicht selbst, wie ein Computermonitor oder Smartphone oder iPad, sondern man muss schon Licht haben.
Das Thalia-Gerät Oyo mochte ich gar nicht, es wirkt irgendwie schäbig. Außerdem ist Thalia auch nicht so viel sympathischer als Amazon. Es blieben also im Prinzip Kobo und Sony – der Kobo hat so einen großen, blauen Knopf unten rechts, den ich zu plakativ und asymmetrisch angebracht finde, da hätte ich wahrscheinlich immer hingeguckt. Das mag ein blöder Entscheidungsgrund sein, aber damit war ich beim Sony angekommen.
Meine Lieblingsbuchhandlung sagte sofort, sie könne mir den mal zur Ansicht bestellen, und am nächsten Morgen war er da. Ich konnte ihn dort auspacken und ausprobieren und habe zwei Buchhändler und eine Kundin gleich mit in Extase versetzt. Wir haben uns das Ding quasi aus der Hand gerissen, jeder wollte mal Knöpfchen drücken und ausprobieren, was da jetzt wie geht (beat this, Amazon). Natürlich habe ich ihn sofort gekauft. Kostet 149,- €, das ist ein bisschen mehr als der Kindle.
Man könnte jetzt natürlich einwenden, dass Sony möglicherweise auch nicht das sympathischste Unternehmen der Welt ist, aber die sympathische kleine Bio-E-Reader-Manufaktur um die Ecke hatte noch nicht auf.

Zu Hause war es dann nur ein klitzekleines Bisschen umständlich, bis ich raushatte, dass ich mir ein Adobe-Konto einrichten muss, und wie das geht. War dann aber doch recht schnell erledigt, inklusive rauskriegen, wie es geht, E-Books im Online-Shop der Lieblingsbuchhandlung zu kaufen. Das geht nämlich auf zwei Weisen: entweder man lädt es auf den Computer, stöpselt das Kabel in den Reader und zieht es rüber. Oder man kauft es direkt mit dem Reader, der kann nämlich auch ins Internet. Das macht allerdings keinen Spaß, weil der Seitenaufbau doch ein wenig langsam ist und die Seiten sich beim Scrollen dauernd neu aufbauen müssen.
Das Internet ist ansonsten noch dafür gut, dass man ein Wort im Text markieren und per Klick in der Wikipedia nachschlagen kann. Oder in verschiedenen Wörterbüchern, auch Fremdsprachigen. Zum einfacheren Markieren ist so ein Plastikstift dabei.
Für mich ist es super, dass das Internet auf dem Reader keinen Spaß macht, sonst wäre das Ablenkpotenzial viel zu hoch. Auch sonst bin ich ganz begeistert von der Reduziertheit dieses Geräts: man kann damit Bücher lesen. Punkt. (Oh, und Musik hören, bzw. Hörbücher hören.) Der Reader kann keine bunten Bilder, überhaupt keine Farbe darstellen, keine Fotos machen, nicht telefonieren, es gibt keine Apps, keine Spiele, kein Tüdelüt.
Der Bildschirm ist zum Lesen super. Mir war teilweise der Kontrast zu schwach, wenn ich nur meine funzelige Nachttischlampe anhatte, aber das liegt wohl dran, dass ich noch nicht richtig rausgefunden habe, wie man den Kontrast einstellt (ich HABE da was verstellt, aber das machte keinen Unterschied. Was irgendwie sonderbar ist). Wenn es richtig hell ist und die Sonne draufscheint, ist es to-tal super, weil nichts spiegelt. Für die Augen fühlt es sich tatsächlich an wie ein Buch. Leuchtet nicht, flimmert nicht, spiegelt nicht. Und liest sich ganz toll, ich bin wirklich angetan.
Natürlich werde ich auch nach wie vor gern Papier in der Hand haben. Ich blättere gern, und ich mag es, wenn der dickere Papierpacken langsam von der rechten in die linke Hand wandert. Aber als Ergänzung zu Papierbüchern finde ich E-Books wirklich toll.
Manche Bücher möchte man vielleicht lesen, aber nicht auf ewig im Regal haben. Manche Bücher sind dick und schwer, und man will sie nicht dauernd für S-Bahn-Fahrten in der Handtasche mit sich rumschleppen. Manche sind einem womöglich ein bisschen peinlich, ich hörte von Leuten, die auf dem Reader Chick-lit lesen, mit der sie nicht gesehen werden wollen. Und wer so drauf ist wie ich und manchmal Bücher nur deswegen *nicht* kauft, weil sie so ein hässliches Cover haben: bitte. E-Reader ist die Lösung. Oder im Urlaub: wenn ich drei Wochen wegfahre, kann ich doch nicht schon vorher entscheiden, was ich da wirklich lesen will. Auf Papier nimmt man dann halt nur ein paar Bücher mit und muss sie womöglich lesen, obwohl man in dem Moment viel mehr Lust auf was Anderes hätte.
Und, ehrlich: weit über 1000 Bücher, die alle zusammen in die Handtasche passen und 168 gr wiegen, das ist schon sensationell. Auch wenn der Reader natürlich immer schwerer wird, je mehr Bücher man drauflädt. Zumindest beim Kindle ist das so.
Fazit: ich hab das erste Buch durch und finde den Sony Reader wirklich super. Allerdings habe ich keinen Vergleich, ich habe nicht mit einem anderen Reader gelesen. Auch schön: den Sony gibt es in schwarz, weiß und rot. Kann man sich prima zu Weihnachten schenken lassen! Nur ich jetzt nicht mehr. Ich hab ihn ja jetzt aus Versehen schon gekauft.