Fahrtkostenabrechnung

Jaja. Erst bloggt sie überhaupt nicht mehr, dann sowas Langweiliges. Aber erstens werde ich manchmal von Kolleg:innen gefragt, wie man Fahrtkosten mit Veranstalter:innen abrechnet, zweitens wissen die Veranstalter:innen es oft selbst nicht und reklamieren irgendwas. Und damit ich es nicht jedes Mal neu wieder erklären muss, schreibe ich es jetzt hier hin und kann dann bei Bedarf einfach den Link schicken. Wer nichts mit Fahrtkostenabrechnungen zu tun hat, braucht nicht weiterzulesen, weil: Schnarch.

Also. Es gibt zwei Möglichkeiten, Fahrtkosten abzurechnen: ERSTATTUNG oder IN RECHNUNG STELLEN.

1. Erstattung
Ich kaufe ein Ticket, lege den Beleg der Rechnung bei und bekomme den exakten Preis zurück. Fertig.
Klingt einfach, ist es aber nicht, denn: Manchmal reise ich ja herum. Wenn ich beispielsweise in Freiburg, Karlsruhe und Lüneburg lese, wer soll dann was bezahlen? Die Freiburger einmal Hamburg-Freiburg und die Hälfte von Freiburg-Karlsruhe? Die Karlsruher die Hälfte von Freiburg-Karlsruhe und die Hälfte von Karlsruhe-Lüneburg? Die Lüneburger haben mich ja in dem Glauben gebucht, dass kaum Fahrtkosten anfallen – sollen sie dann die Anreise von Karlsruhe aus bezahlen, statt der von Hamburg? Das geht nicht.
Hinzu kommt: Ich habe eine Bahncard50. Mit den Veranstalter:innen wird vereinbart, dass ich eine Reise mit der Bahn, 2. Klasse, erstattet bekomme. Meine Bahncard spart ihnen also die Hälfte der Kosten, aber die Bahncard kostet ja auch Geld, das ich über die Fahrtkostenabrechnungen wieder reinbekommen muss. Aus all diesen Gründen wähle ich also die andere Option:

2. In Rechnung stellen
Ich mache einen runden Preis, der für alle Beteiligten fair ist. Wenn ich also nach Freiburg, Karlsruhe und Lüneburg fahre, dann bezahlen die Lüneburger nicht mehr, als wenn ich aus Hamburg angereist wäre. Freiburg und Karlsruhe teilen sich die Kosten für „einmal längs durch die Republik“. So übern Daumen gepeilt.
Dieser Pauschalpreis liegt, weil ich die Bahncard habe, deutlich unter dem vereinbarten „Bahnfahrt 2. Klasse“, aber einen Hauch über dem, was ich tatsächlich bezahlt habe, damit ich die Kosten für die Bahncard im Laufe des Jahres wieder reinbekomme. Auf diesen Betrag kommt dann, weil ich ihn in Rechnung stelle, nochmal die Mehrwertsteuer. Ist aber wurscht, die bekommt man ja zurück, und ich führe sie natürlich ab.
Mit allen Unternehmen – meist sind das Buchhandlungen – ist das überhaupt kein Problem, sie überweisen einfach, was ich in Rechnung stelle. Institutionen hingegen wollen oft die Belege sehen und den exakten Betrag bezahlen. Liebe Institutionen, das ist nicht praktikabel!

PS: Mit einer Institution bin ich schließlich dabei gelandet, nicht „Fahrtkosten“ auf die Rechnung zu schreiben, sondern „Fahrtkostenpauschale“. Jenun. Dann schreibe ich fürderhin eben „Fahrtkostenpauschale“.

Lesen hilft

Die großartige Christiane Hoffmeister vom Büchereck Niendorf hat sich mal wieder etwas ausgedacht, und diesmal wollte sie es richtig groß. Weil es richtig wichtig ist. Also hat sie 28 unabhängige Buchhandlungen Hamburgs zusammengetrommelt, sechs Autorinnen und Autoren und die charmanteste Moderatorin der Stadt und eine Benefizlesung zugunsten von Sea Watch auf die Beine gestellt. Ich habe natürlich sofort zugesagt, die anderen auch, und so lesen wir jetzt also am Dienstag, dem 6.11. um 19:30 Uhr in der Hamburger Katharinenkirche: Simone Buchholz, Karen Köhler, Arne Dahl, Abbas Khider, Saša Stanišić und ich. Moderation: Julia Westlake.
Der Eintritt kostet 10,- €, Karten gibt es bei den 28 teilnehmenden Hamburger Buchhandlungen. Niemand bekommt ein Honorar, die Verlage haben die Bücher gespendet, sämtliche Erlöse aus dem Kartenverkauf und dem kompletten Buchverkauf gehen an Sea Watch.

Kommt alle!

Parallel gibt es Veranstaltungen in Köln und Berlin.

Lesungen

Kaum hat man verkündet, jetzt aber wirklich nicht mehr aus „Sachen machen“ vorzulesen, kommen doch noch zwei Termine:

Am 20. Januar lese ich zusammen mit Monika Mertens im Yachtclub im Nochtspeicher (Hamburg, St. Pauli), und weil es zu schön ist, kopiere ich hier nochmal die Ankündigung:

Wer immer noch glaubt, Literatinnen seien ausschließlich für sensible Seelchenschau zuständig: Meet Bogdan & Mertens! Diese Ladies haben, mit Verlaub, mehr Eier als so manch ein Zeitgenosse. Alle beide gehen – auf unterschiedlichen Wegen – souverän und furchtlos dorthin, wo sich jede Komfortzone längst ergeben hat, und bringen Stories mit, deren messerscharfe Komik der Surrealität der Welt auf Augenhöhe begegnet.

Isabel Bogdan, Schriftstellerin, Übersetzerin, Bloggerin, beweist nicht nur beim „Sachen machen“ (Rowohlt) den Mut zum Abwegigen, aber auch dort bravourös: Sie blamiert sich im Rhönrad, wohnt der Schlachtung eines Schweins bei, spielt Ping-Pong mit Punks, bewahrt Contenance auf einer Esoterikmesse, besichtigt einen Darm und headbangt mit den „Excrementory Grindfuckers“ in Wacken. Klingt nach einem großen Spaß? Ist es auch. Ihr kommender, jetzt schon preisgekrönter Roman wird bereits mit John Cleese’s „Fawlty Towers“ und Alan Bennett verglichen.

Auch Spoken-Word-Heldin Monika Mertens traut sich Dinge, die nur wenige andere wagen. Zum Beispiel morgens um 8:00 Uhr lächelnd in der Bahn zu sitzen oder Tankwarte zu umarmen. In ihren Stories zeigen Alltäglichkeiten plötzlich ihr wahres Gesicht – und dies ist ebenso schonungslos ehrlich wie bizarr komisch. Wo sich die Dame gemeinhin errötend abwendet, sieht Mertens erst recht hin und findet Worte, die wir brauchen: Über Männer, die wie Spechte küssen; Liebe, die in einem „pelzigen Wir“ gerinnt; und generell das Leben jenseits jeglicher Flauschigkeit.

Moderation: Friederike Moldenhauer und Tina Uebel
20. Januar 2015 • 20 Uhr • 9 Euro •
Nochtspeicher • Bernhard-Nocht-Str. 69a • Hamburg

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Und am 6. Februar lese ich zusammen mit Maximilian Buddenbohm, Patricia Cammarata und Johannes Korten bei der GLS-Bank in Bochum Eine Runde ums Blog. Wenn ich es recht bedenke, kann ich da ja auch was aus dem Blog lesen, statt aus dem Buch. Mal überlegen. Habt Ihr Wünsche? Die Bank bittet um Anmeldung.

Fr., 6. Feb. 2015 | 19:30 Uhr
GLS Bank Bochum
Christstraße 9
44789 Bochum
Einritt frei

Lesungen

Man munkelt, es gebe noch vereinzelt Menschen, die „Sachen machen“ nicht auswendig mitsprechen können. Deswegen lese ich noch zweimal daraus vor, aber das sind dann wirklich die beiden letzten Male. Also quasi letzte Chance!

Am Freitag, den 7. November lese ich zusammen mit Maximilian Buddenbohm, Patricia Cammarata und Johannes Korten bei der GLS-Bank in Bochum. Man darf sich sogar Beiträge wünschen. Das ist eine Bloglesung, vielleicht lese ich also was aus dem Blog und gar nicht aus Sachen machen. Die GLS bittet um Anmeldung. Beginn: 19:30, Eintritt frei.am 6. Februar. Kann man sich schon gleich für anmelden!

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Am Montag, dem 10. November lese ich wieder in Hamburg, und zwar im Büchereck Niendorf. Ich weiß gar nicht, wie mir diese zauberhafte Buchhandlung bis vor Kurzem entgehen konnte. Könnte natürlich daran liegen, dass ich noch nie in Niendorf war. Aber dann lernte ich die Buchhändlerin Christiane Hoffmeister kennen und war neulich zu einer Twitterer-Veranstaltung dort eingeladen und fand alles ganz wundervoll. Tolle Buchhandlung, das wird sicher auch ein schöner Abend. Also kommt alle! Es ist quasi die Finissage der Sachen-machen-Lesungen. Und es gibt Wein.

Büchereck Niendorf Nord
Nordalbinger Weg 15
22455 Hamburg
19.30 Uhr
Eintritt: 8,-€

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