Christoph Niemann …
… hört im Autoradio ein Interview mit Maurice Sendak.
… hört im Autoradio ein Interview mit Maurice Sendak.
Im Oktober waren wir ein paar Tage in Zürich, und weil das Wetter so fürchterlich war, sind wir in diese Ausstellung über Plastikmüll im Meer gegangen. Jetzt ist sie in Hamburg, und ich lege Euch einen Besuch sehr ans Herz. Auch wenn ich fand, die Ausstellung hätte hier und da besser gemacht sein können.
Was man sieht: relativ viel Filmmaterial über die Vermüllung des Meeres mit Plastik. Ich habe dort zum ersten Mal vom Great Pacific Garbage Patch gehört, einem gigantischen Müllstrudel im Pazifik. Als nächstes erfährt man dann natürlich, dass die anderen Ozeane ihre eigenen Müllstrudel haben. Diese Filme und Bilder sind wirklich erschütternd. Das Hauptproblem mit dem Plastik ist, dass es nicht verrottet und sich zersetzt, sondern einfach nur in immer kleinere Stückchen zerbricht (und zwar sehr, sehr langsam) und dann in die Nahrungskette gelangt.
Man sieht Bilder wie die von den strangulierten Basstölpeln, die ich auch auf Helgoland fotografiert habe. Oder von Seehunden, die einen Plastikring um den Kopf haben. Eine Schildkröte, die als kleine Schildkröte in so einen Dosen-Sixpack-Plastikring gekrochen sein muss, der einfach nicht kaputtging, als die Schildkröte wuchs. Sie hat jetzt eine sehr schmale Taille. Eine Schildkröte!
Oder diese hier, von verendeten Albatrossen mit dem Bauch voller Plastikteile. Mit vollem Magen verhungert oder an der Unverdaulichkeit des Plastiks gestorben, 2000 Meilen vom nächsten Kontinent entfernt.
Besonders eindrucksvoll finde ich, wie auf den letzten Bildern die Albatrosse schon komplett verwest sind, kein winziges Fitzelchen Albatros mehr übrig, aber der Plastikmüll sieht aus wie auf den Bildern ganz am Anfang. Und wird wahrscheinlich von den nächsten Albatrossen gefressen oder an die Kinder verfüttert.
Die Ausstellung „Endstation Meer?“ ist noch bis Ende März im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zu sehen. Geht da hin! Danach zieht sie weiter nach Finnland und Dänemark. Man möchte nie wieder irgendetwas aus Plastik benutzen.
NACHTRAG: Falk Schreiber war auch in der Ausstellung.
Übersetzen ist eine Kunst
„Eines der Grundmissverständnisse scheint zu sein, dass Originaltexte als Kunst und damit irgendwie unfehlbar angesehen werden, Übersetzungen hingegen eher als Handwerk, meint die Übersetzerin Isabel Bogdan – und erklärt im boersenblatt.net-Blog, warum Übersetzen eine eigene Kunst ist.“