Anderswo

Ach guck: im letzten Jahr wurde wieder mehr im stationären Buchhandel gekauft und weniger im Internet (ZEIT). Da war ich ja voll im Trend! Wobei ich natürlich schon viel länger keine Bücher mehr im Internet kaufe, ich Trendsetter.

Schon ein älterer Artikel, aber macht nix, man staunt doch über die Dreistigkeit: der Verlag der Internetausdrucker (taz).

In Köln wollen einige Kinderbuchautoren in Buchhandlungen mitarbeiten, während Jugendbuchauchtoren im Schaufenster sitzen und schreiben (Börsenblatt). Hallo, Hamburg? Hallo, stories? Ich wär dabei, logisch.

Die ZEIT über zwei Franzosen, die nachhaltige Turnschuhe produzieren. „In den meisten Unternehmen ist Nachhaltigkeit ein Thema für die Kommunikationsabteilung, sagt Kopp. Bei Veja ist Nachhaltigkeit der Unternehmenskern.“

Kaffee: „Fair Trade bringt den Bauern ein paar Cent mehr – nicht viel mehr als ein Almosen“. Es ist so scheißkompliziert, das alles.

Neue Reiseblogs:
Friederike und Philipp sind für neun Monate auf Weltreise. Los geht’s in Kuba: Nie ohne Seife waschen. Gerade aktuell eine sensationelle Geschichte über Alberto.
Nora und ihr Mann reisen im Moment durch Neuseeland.
Und dass Meike jetzt in Deutschland unterwegs ist, wisst Ihr ja, im Moment ist sie auf Spiekeroog.

Die kleine Hübschigkeit zum Schluss: Eine Uhr, die in einem Jahr einen Schal strickt. Großartig, wie sinnlos ist das denn! Ich liebe so beknackte Ideen.

Herbert liest

Herbert liest kennt Ihr, ne? Ich gucke das immer gerne, Herbert hat immer sehr persönliche und enthusiastische Buchempfehlungen, sodass man das alles gleich selbst lesen möchte. Außerdem geht er in andererleuts Wohnungen und analysiert deren Bücherregale, das finde ich auch immer super. Ich gucke den Leuten sowieso immer gern in die Wohnung (und überlege dann, ob ich Herbert an unser Regal einladen soll, oder ob er mir dann eine Zwangsneurose diagnostiziert). Bücherregal und Arbeitszimmer von Annika Reich sind zum Beispiel sensationell, ich habe ihr Buch, das hier seit ewig auf dem Stapel liegt, mal wieder nach oben geholt. Ist dann demnächst endlich dran.
Und jetzt guckt! Alles! Und vor allem ab Minute 13:20!

Danke für die „junge Autorin“, Herbert! Hihi. Und überhaupt: danke!
Und, hast Du was gemacht?

Anderswo

Hilal Sezgin schreibt in der Taz über das Vokabular der Fleischindustrie: „Nicht die Zustände müssen verbessert werden, sondern die Public Relations. Man müsse „gemeinsam das Image aufpolieren“, empfahl die Zeitschrift Top agrar. „Höchste Zeit, in die Offensive zu gehen und die Imagewerbung zu verstärken.““

Zoë Beck hat sich Gedanken darüber gemacht, ob man Bücher zu Ende lesen muss. Muss man natürlich nicht.

Benjamin Maack schreibt über den großen Neinsager Bill Watterson. Was ja viele nicht wissen: Er hat am gleichen Tag Geburtstag wie ich. Also, Bill Watterson jetzt, nicht Benjamin Maack. Ich dachte, das interessiert Euch bestimmt.

Bücher sind übrigens total super. Beweise: Literatur verändert das Gehirn, Bücher helfen Gedanken lesen und Literatur fördert die Empathie. Schön und gut, aber kann ich jetzt bitte wieder einfach so zum Spaß lesen? Danke. Da bin ich einer Meinung mit Katy. (Was anderes sind natürlich therapeutische Gründe.)

Apropos Katy: Katy hat eine Erzählung von Christa Wolf übersetzt und darüber einen Essay geschrieben.

Wenn ich das nächste Mal in Berlin bin, will ich unbedingt endlich in der Druckerey von Martin Z. Schröder vorbeigehen. Alles, was ich von ihm gesehen habe, finde ich sensationell schön. Hier geht’s zu seinem Blog.

Irina Korschunow ist gestorben. Hier ein Nachruf in der Süddeutschen.

Wer jetzt immer noch Zeit hat, kann hier Interviews mit Autoren lesen. Viele. Auf Englisch.

Mir ist, als hätte ich das hier schon mal verlinkt, aber macht ja nix, es ist wirklich schön: Arbeitsplätze bekannter Künstler.

Und noch was Schönes: In Portugal streikt die Müllabfuhr, und die Bevölkerung wird von einem kollektiven Geistesblitz getroffen. Sehr schön.

Was kann das Buch heutzutage sein?

Im Buch stecken sehr alte und extrem wirksame Verfahren von Unterhaltung und Unterweisung. Sie stammen aus vorschriftlicher Zeit, als Erzählen und Wissensvermittlung noch nicht getrennt waren. Nicht zuletzt diese Ahnenreihe verleiht dem Buch seinen Wert. Heute ist „Buch“ ein Teekesselchen: ein Gegenstand und das, was er mit uns macht. So kostbar mir Ersteres ist, am Ende ist Letzteres der Grund, warum ich mein Leben mit Büchern verbringe. Der Gegenstandscharakter ist großartig, aber kein Selbstzweck. Wenn wir es auf seine Haptik reduzieren, wird das Buch irgendwann kleinlaut, wie Vinyl für Vinylfetischisten. Seine Stärke liegt in dem, was es auslöst. Ein Buch ist die Differenz zwischen meinem Leben vor der Lektüre und danach.

… sagt Jo Lendle im Interview mit der FAZ

Anderswo

„Schreiben hat sehr viel mit Nicht-Können zu tun. Es ist nicht so, dass die Schriftsteller mehr Fantasie haben als andere Leute. Aber sie setzen sich täglich ganz bewusst der menschlichen Fantasielosigkeit aus. Das ist eine Qual, man muss sich hinsetzen und aushalten, dass einem nichts einfällt. Dieser Langeweile darf man nicht entfliehen, es nützt nichts, durch den Wald zu spazieren, in die Kneipe zu gehen oder Zigaretten zu rauchen. Man muss warten, ganz bewusst am Tisch warten. Es braucht sehr viel Disziplin zum Schreiben – ich hatte sie leider nie.“ Peter Bichsel. (Mit dem ich durchaus nicht die ganze Zeit einer Meinung bin.)

Dirk Kniphals schreibt in der Taz über den Verlegerwechsel bei Hanser. Spannend.

Als letzten Literaturlink gibt es hier einen Buchcoververgleich mit jeweils dem gleichen Buch in der englischen und der amerikanischen Ausgabe. Was sagt uns das? (Mir so spontan nix, ehrlich gesagt, aber ich verstehe auch nichts davon. Aber schön anzusehen ist es.)

Von der Literatur zu den Medien: Die Kulturjournalisten Stefan Mesch und Max Mosher fragen sich wovon sie eigentlich leben (wollen).

Und Tobias Gillen schreibt über die Berichterstattung zu Michael Schumachers Unfall.

And now for something completely different: Atemberaubende Bilder von Shanghai, fotografiert vom Kranführer auf dem zweithöchsten Gebäude der Welt. Wow! (Und wie irre: da war ich! Nicht im Kran auf dem zweithöchsten Gebäude der Welt, aber da unten.)

Sehr hübsches Reusing-Projekt: Hier werden einzelne Handschuhe wieder zu Paaren zusammengestellt, mit einem Label versehen und für wenig Geld verkauft: Glovelove.

Desweiteren habe ich jetzt doch noch einen guten Vorsatz für 2014: Ich möchte häufiger Personality-Pommes verschrotten.

Twitter