In den letzten drei Monaten war ich vermutlich öfter im Kino als in den zehn Jahren davor. Und ich plane, das auch weiterhin zu tun! Es hat mal wieder Spaß gemacht, auch wenn ich nicht ganz überzeugt war.
Mr Mannix (Josh Brolin) ist „Fixer“ bei den Capitol Filmstudios im Hollywood der 40er Jahre. Das heißt, er ist dafür zuständig, Probleme zu lösen. Sein eigenes Problem ist, dass er mit dem Rauchen aufhört, es aber nicht immer ganz schafft. Dann geht er beichten. So ca. einmal am Tag. Alle anderen Probleme löst er souverän, am Telefon oder beim Herumlaufen. Meist läuft seine Sekretärin einen halben Schritt hinter ihm her, sagt an, was anliegt, und er diktiert ihr die nächste Handungsanweisung zur Lösung des nächsten Problems.
In den Studios werden gerade mehrere Filme gedreht. Ein tumber Cowboydarsteller (Alden Ehrenreich), der für spektakuläre Reit-Stunts bekannt ist, muss in einem High-Society-Drama einspringen und scheitert herzzerreißend. Eine Truppe Matrosen steppt in einer Spelunke auf den Tischen, eine Seejungfrau (Scarlett Johannsen) macht Wasserballett, und der große Superstar Baird Whitlock (George Clooney) dreht den großen Superfilm „Hail, Caesar“ und wird mitten in den Dreharbeiten leider entführt. Wieder ein Problem, das Mr Mannix lösen muss. Dabei muss er sich gleichzeitig auch noch der biestigen Journalistenzwillinge Thora und Thessaly Thacker (Tilda Swinton) erwehren. Whitlock, ebenfalls nicht übertrieben clever, erlebt bei seinen Entführern derweil Erstaunliches.
Das ist alles sehr bunt. Sämtliche Hollywoodklischees werden aufs Korn genommen, und das ist schon lustig, auf die quietschbunte Hochglanz-Weise. Es wimmelt nur so von Superstars, von denen ich natürlich nur einen kleinen Teil kenne. Aber mal ehrlich: das war’s dann auch. Und das sind jetzt die großen Coen-Brüder, von denen immer alle schwärmen? Mein charmanter Begleiter konnte es kaum fassen, dass ich noch nie einen Coen-Film gesehen hatte. Nein, Fargo nicht. Nein, No country for old men nicht. Nein, nicht mal The big Lebowski. Es war wirklich mein erster Coen-Film, und jetzt weiß ich auch nicht. Mir fehlte eine zweite Ebene unter der Klischee-Veralberung. Es gibt nur einen winzigen Moment, wo Mannix zu Hause ist und ein Privatleben hat, aber der wird nicht wirklich genutzt. Seine privaten Nöte am Nicht-mehr-Rauchen und am Beichten aufzuhängen, das allerdings auch nur einmal am Anfang und einmal am Ende, fand ich … äh, nun ja. Die Klischee-Veralberung allerdings ist wirklich gelungen. Alles so schön bunt, das macht schon Spaß.
Der Begleiter übrigens hatte meine Vorschläge Carol, The Danish Girl oder Brooklyn abgelehnt mit der Begründung, das sei ihm „zu Hollywood“. Jenun.
Ich war im Fernsehen! Im NDR Bücherjournal bei der zauberhaften Julia Westlake. Hier in der Mediathek.
Und: der Pfau steht auf Platz 22 der Bestsellerliste. Das ist der absolute Wahnsinn. (Man darf die Liste nur bis Platz 20 sehen, auf den hinteren Plätzen ist ein Schleier drübergelegt, aber man sieht es trotzdem.) Von Null auf zweiundzwanzig, verrückt!
Der allerbeste Verlag der Welt hat die allerbesten Kollegen der Welt gebeten, etwas über mich zu sagen. Ich kann gar nicht sagen, wie gerührt ich bin. Echtjetzma. Danke Euch allen, Ihr seid wundervoll.
Die Charaktere, die Isabel Bogdan in »Der Pfau« erschafft, sind wunderbar plastisch und entwickeln im Kopf des Lesers schnell ein Eigenleben. Sie sind sehr unterschiedlich angelegt. Faszinierenderweise erscheinen auch Personen, die ich anfangs als unsympathisch abgeurteilt hatte, bei näherer Betrachtung immer liebenswerter. Laila Mahfouz in ihrem wundervollen Bericht zur Buchpremierenlesung im Hamburger Literaturhaus.
Es sind vor allem diese Gestalten, die Bogdan sehr hübsch zu beschreiben und zueinander in (gern auch aberwitzige) Beziehung zu setzen weiß, die den Charme dieses Buches ausmachen. Isabel Bogdan schreibt unaufdringlich süffisant, immer wieder lesen sich ganze Passagen, als habe sie beim Dichten unmerklich und leicht lächelnd, „very British“ gewissermaßen, eine Augenbraue hochgezogen. Meike Schiller im Hamburger Abendblatt
Ohne der Autorin zu nahe zu treten, darf man wohl sagen, dass sie mit „Der Pfau“ eine kleine, ulkige Geschichte erzählt – mit Sinn für skurrile Momente und menschliche Schwächen. Ihr Buch überzeugt mit präziser Beobachtungsgabe, mit Menschenkenntnis und nicht zuletzt mit einem großen Herz für Käuze aller Art. Silke Hellwig im Weserkurier
Der Roman ist wie ein wunderbar aufgegangenes Soufflé: Köstlich, luftig, und am besten schnell und mit Heißhunger zu genießen. Besonders zu empfehlen für Liebhaber der englischen Küche! Herbert Grieshop
Diese indirekte Erzählung funktioniert wunderbar, weil Isabel Bogdan – nicht nur Schriftstellerin, sondern auch eine preisgekrönte Übersetzerin – ein feines Händchen für Rhythmus und Sprache hat. Der Text surrt beim Lesen geradezu im Ohr, und es wundert mich gar nicht, dass Christoph Maria Herbst für die Aufnahmen des Hörbuchs gewonnen werden konnte. Ulrike Hartmann
Aber nicht nur im Schauplatz ihres Romans, sondern auch im Tonfall will sich Isabel Bogdan den Vorbildern anverwandeln, sie schreibt so, wie es sich für einen Roman über die britische Oberschicht gehört: mit feiner Ironie, leichter Geschwätzigkeit und trockenen Pointen. Ein bisschen mit abgespreiztem Finger. Felix Bayer auf Spiegel Online
Die Geschichte über eine Kollegengruppe rund um die neurotische Investment-Bankerin Liz beim Teambuilding-Wochenende in einem etwas abgewrackten schottischen Herrenhaus ist von schilllerndem Charme und englischem Humor. Trocken wie ein Single-Malt-Whisky, exzentrisch wie Gurkensandwich und Essig-Chips, von psychologischer Raffinesse wie ein Jane-Austen-Roman. Verena Carl auf 40-something
Isabel Bogdan formuliert eloquent in einem unprätentiösen Stil und hält einen gleichmäßig warmen, charmanten Erzählton durch die gesamte Handlung durch. Thomas Brasch
Im „Pfau“, dessen Titelheld als verbindendes Element zwischen verschiedensten Menschen zu verstehen ist, geht es um eine der grundlegend alltäglichen menschlichen Nöte des Lebens: sich bloß nicht ertappen lassen. Alles daran zu setzen, dass die großen und kleinen Unsicherheiten und Unzulänglichkeiten, die persönlichen Leerstellen unentdeckt bleiben. Smilla Dankert über unsere Fotoaktion
Sie fabuliert oder schwadroniert nicht, obwohl sie als gefeierte Übersetzerin von Autoren wie Nick Hornby, Jane Gardam oder Jonathan Safran Froer zweifelsfrei die Kompetenz besitzt; sie erzählt einfach, schnörkellos, unprätentiös, frei von jeder Metapher, und dieser Linie bleibt sie sich bis zur letzten Seite treu. So verfällt sie auch zu keinem Zeitpunkt in Albernheiten, wie es bei deutschen Komödien, verfilmt oder als Buch, häufig der Fall ist. Hier nicht. Schottland-Expertin Isabel Bogdan präsentiert gekonnt feinen britischen Humor. Ein schönes, kurzweiliges Vergnügen für den Leser. Holger Reichard
Bogdan schaut immer wieder in die Gedankenwelten ihrer Protagonisten, selbst die Hunde-Perspektive Mervyns offenbart sie dem Leser. Durchgehend in indirekter Rede geschrieben, entwickelt Der Pfau einen zügigen Lesefluss, der in manchen Passagen fast an das Schwadronieren eines Sven Regener erinnert. Es stellt sich beim Lesen sehr schnell ein zartes Lächeln auf den Lippen ein, denn Isabel Bogdan beherrscht die Kunst des subtilen ironischen Humors. Gérard Otremba
„Der Pfau“ ass eng witzeg, skurril, charmant Geschicht, déi een bal an engem Siess ka liesen. Dat hänkt sécher dorunner, datt déi 245 Säiten am handlechen an attraktive Buchformat mat festen a blénkeg illustréierten Deckelen sech agreabel liesen. Mä et huet sécher awer och mat der Sprëtzegkeet vun der Geschicht ze dinn, déi een net lassléisst, bis een se fäerdeg gelies huet. […] E Buch fir e Weekend, oder e laangen Owend a virun allem fir gutt Laun ze kréien. Christiane Kremer bei RTL Luxemburg. (Auch zum Anhören.)