Es wird langsam mindestens langweilig, demnächst vermutlich auch peinlich: Ich war zweimal im Radio: Erst bei Deutschlandradio Kultur, dann bei NDR 90,3. Die Fragen ähneln sich, die Antworten folglich auch.
Und Felicitas von Lovenberg hat den Pfau in SWR „Lesenswert“ empfohlen (ganz am Ende, keine große Besprechung, nur eine kleine Empfehlung).
Und nächste Woche steht der Pfau auf Platz 19 der Bestsellerliste. Jane Gardams „Untadeliger Mann“ auf 21, die „Treue Frau“, die gerade erschienen ist, auf 23. Unfassbar.
Zeichen! Wunder! Es gibt mal wieder ein neues Was-machen-die-da-Interview. Hervé Kerourédan hat die Bretagne nach Hamburg geholt. Alle Nicht-Hamburger müssen jetzt sehr stark sein: Die besten Crêpes und Galettes gibt es in seinem Restaurant Ti Breizh.
In den letzten drei Monaten war ich vermutlich öfter im Kino als in den zehn Jahren davor. Und ich plane, das auch weiterhin zu tun! Es hat mal wieder Spaß gemacht, auch wenn ich nicht ganz überzeugt war.
Mr Mannix (Josh Brolin) ist „Fixer“ bei den Capitol Filmstudios im Hollywood der 40er Jahre. Das heißt, er ist dafür zuständig, Probleme zu lösen. Sein eigenes Problem ist, dass er mit dem Rauchen aufhört, es aber nicht immer ganz schafft. Dann geht er beichten. So ca. einmal am Tag. Alle anderen Probleme löst er souverän, am Telefon oder beim Herumlaufen. Meist läuft seine Sekretärin einen halben Schritt hinter ihm her, sagt an, was anliegt, und er diktiert ihr die nächste Handungsanweisung zur Lösung des nächsten Problems.
In den Studios werden gerade mehrere Filme gedreht. Ein tumber Cowboydarsteller (Alden Ehrenreich), der für spektakuläre Reit-Stunts bekannt ist, muss in einem High-Society-Drama einspringen und scheitert herzzerreißend. Eine Truppe Matrosen steppt in einer Spelunke auf den Tischen, eine Seejungfrau (Scarlett Johannsen) macht Wasserballett, und der große Superstar Baird Whitlock (George Clooney) dreht den großen Superfilm „Hail, Caesar“ und wird mitten in den Dreharbeiten leider entführt. Wieder ein Problem, das Mr Mannix lösen muss. Dabei muss er sich gleichzeitig auch noch der biestigen Journalistenzwillinge Thora und Thessaly Thacker (Tilda Swinton) erwehren. Whitlock, ebenfalls nicht übertrieben clever, erlebt bei seinen Entführern derweil Erstaunliches.
Das ist alles sehr bunt. Sämtliche Hollywoodklischees werden aufs Korn genommen, und das ist schon lustig, auf die quietschbunte Hochglanz-Weise. Es wimmelt nur so von Superstars, von denen ich natürlich nur einen kleinen Teil kenne. Aber mal ehrlich: das war’s dann auch. Und das sind jetzt die großen Coen-Brüder, von denen immer alle schwärmen? Mein charmanter Begleiter konnte es kaum fassen, dass ich noch nie einen Coen-Film gesehen hatte. Nein, Fargo nicht. Nein, No country for old men nicht. Nein, nicht mal The big Lebowski. Es war wirklich mein erster Coen-Film, und jetzt weiß ich auch nicht. Mir fehlte eine zweite Ebene unter der Klischee-Veralberung. Es gibt nur einen winzigen Moment, wo Mannix zu Hause ist und ein Privatleben hat, aber der wird nicht wirklich genutzt. Seine privaten Nöte am Nicht-mehr-Rauchen und am Beichten aufzuhängen, das allerdings auch nur einmal am Anfang und einmal am Ende, fand ich … äh, nun ja. Die Klischee-Veralberung allerdings ist wirklich gelungen. Alles so schön bunt, das macht schon Spaß.
Der Begleiter übrigens hatte meine Vorschläge Carol, The Danish Girl oder Brooklyn abgelehnt mit der Begründung, das sei ihm „zu Hollywood“. Jenun.
Ich war im Fernsehen! Im NDR Bücherjournal bei der zauberhaften Julia Westlake. Hier in der Mediathek.
Und: der Pfau steht auf Platz 22 der Bestsellerliste. Das ist der absolute Wahnsinn. (Man darf die Liste nur bis Platz 20 sehen, auf den hinteren Plätzen ist ein Schleier drübergelegt, aber man sieht es trotzdem.) Von Null auf zweiundzwanzig, verrückt!