Vor zwei Jahren habe ich meine Lieblingsweihnachtsliederohrwürmer gebloggt. Jetzt habe ich zwei neue. Nummer eins ist von Tim Minchin aus Australien, wo man Weihnachten Weißwein in der Sonne trinkt. (Lyrics hier.)
Folgende Suchanfragen landeten in letzter Zeit bei mir, und weil dies ein kundenorientiertes Serviceblog ist, antworte ich natürlich gern.
nur ein paar tshirts die wirklicv passen
Habe ich. Und ein paar, die zu klein sind, aber bestimmt bald wieder passen, doch, doch. Sie sind ja erst seit ein paar Jahren zu klein. Und ein paar, die eigentlich okay sind, ich weiß auch nicht, warum ich die nicht trage. Und ein paar alte, falls man mal renovieren muss oder so. Und ganz unten noch ein pa… Ich hab nichts anzuziehen!
sprechen manche in island deutsch?
Ziemlich sicher.
wie kann ein amazon konto gesperrt werden das gar nicht existiert
Gar nicht. Das war ja einfach.
aber sieh auch das ist nur scheinbar
Wie tragisch. Und wie poetisch. Vielleicht muss ich sogar ein bisschen weinen!*
gärtner in biscarrosse gesucht
Cherchez le jardinier!
kann man wenn kuehl ist honigraum nehmen
Ich bin ja mehr für Senfzimmer. Oder gleich das hier. Vor allem, wenn kühl ist.
bogdan synchronsprecherin
Nein. Also, nicht dass ich wüsste.
topfbrot teig in den kallten topf
und topfbrot ohne forheizen
Ach, für Topfbrot braucht man auch wirklich keine Rechtschreibung. Topfbrot ist super, es sollte allerdings wirklich in einen forgeheizten Topf, nicht in den kallten, sonst klept es am Topf fesst.
Strategie eines Mannes wenn er BH verschenkt
Immer ist bei diesen Anfragen eine dabei, die mich richtig mitleidig macht. Auf so vielen Ebenen.
was kann man auf helgoland bei schlechtem wetter machen
Nichts. Das ist ja das Tolle an Helgoland! Bei gutem Wetter kann man auch nichts machen. Also, man kann bei gutem Wetter spazierengehen, bei schlechtem eine Bunkerführung mitmachen. Das Aquarium hat gerade geschlossen, glaube ich. Und dann ist man fertig mit allem und muss nichts mehr machen. Deswegen fahre ich da ja immer wieder hin! Oh, ins Schwimmbad habe ich es übrigens noch nie geschafft, ich war immer viel zu beschäftigt damit, nichts zu tun. Beziehungsweise zu arbeiten.
ein alter mann aus plön limerick
Jaaaa! Ich liebe solche Fragen. Hier mein Versuch, bitte gern alle mitmachen! Und Versmaß, Leute. Rhythmus. „Ein alter Mann aus Plön“ taugt schon mal nicht.
Es war mal ein Opa in Plön,
der schnappt sich trotz Glatze den Föhn.
„Wie lustig“, er ruft,
„ist denn die heiße Luft!
Die kitzelt am Kopf mich so schön!“
telefon kaputt wie kann man sich spaßeshalber noch mitteilen
Man kann das Fenster aufreißen und Kurzmitteilungen rausbrüllen. (Analoges Twittern à la Horst Evers.) Oder eine Nachricht in den Schnee stapfen. Eine Flaschenpost ins Meer werfen oder eine Brieftaube losschicken. Spaßeshalber. Oder einfach reden. Oder, für die ganz Mutigen, mal was Digitales? Oh, the possibilities!
ab wann hat man finanziell ausgesorgt
Cool, eine philosophische Frage. Ab wann hat man keinen Hunger mehr? Wieviel ist genug Sex? Kann es genug Liebe geben? Was genau ist Zufriedenheit?
Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Der Pfau steht tatsächlich auf der Shortlist für das „Lieblingsbuch der unabhängigen Buchhandlungen“. (Anklicken zum Vergrößern.)
Dafür konnten die unabhängigen Buchhändler ihre Lieblingstitel einreichen, es gab insgesamt 175 Vorschläge, und die fünf am öftesten genannten Bücher sind jetzt auf der Shortlist. Über diese fünf Bücher stimmen die unabhängigen Buchhändler jetzt ab, und am 9. November wird der Sieger verkündet. Ab dem 10. November findet die „Woche unabhängiger Buchhandlungen“ statt.
Liebe Buchhändler: Danke. Ihr seid toll, und es ist ein riesengroßes Kompliment, dass Ihr den Pfau zu einem von fünf Lieblingsbüchern erklärt. Ich bin wirklich ehrlich gerührt.
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Und gleich noch eine Nominierung hinterher: Die Hörbucher zum Pfau und zu Jane Gardams „Treuer Frau“ stehen auf der Longlist für den Hörkules! Das ist ein Publikumspreis, jeder kann mit abstimmen. *hust* (Bild anklicken.)
Das hätte bis vor Kurzem auch noch niemand geglaubt, dass das hier zum Filmblog verkommt. Jedenfalls: Ich war schon wieder im Kino. Tschick ist endlich verfilmt, und die Erwartungen sind natürlich riesig. Wahrscheinlich gar nicht so einfach, einen so aufgeladenen Stoff zu verfilmen. Lars Hubrich als Drehbuchautor und Fatih Akin als Regisseur haben es gewagt, und das Ergebnis ist großartig.
Die Geschichte ist bekannt? Maik Klingenberg stammt aus reichem Hause, sein Vater verdient viel Geld, seine geliebte Mutter hat ein Alkoholproblem. Zu Beginn der Sommerferien geht die Mutter mal wieder auf die Beautyfarm (also in die Entzugsklinik), der Vater fährt mit seiner Sekretärin auf, ähm, Geschäftsreise. Maik ist allein zu Hause, und in seiner Klasse ein Außenseiter. Außer ihm ist nur noch der andere Außenseiter, Tschick, nicht zur Party der Klassenschönheit Tatjana eingeladen. Und dann „leiht“ sich Tschick ein Auto aus – die Jungs sind 14 –, und damit fahren sie los, in die Walachei, wo Tschicks Großvater lebt. Ich mochte im Buch die Dialoge so gern, und die sind auch hier toll. Dieses hochkomische, total ernsthafte Austauschen von jugendlichem Halbwissen, das muss man erstmal hinkriegen. Die Walachei ist ein super Thema dafür, und das funktioniert im Film genauso schön wie im Buch.
Überhaupt ist die Wahl der Protagonisten perfekt, Maik (Tristan Göbel) und Tschick (Anand Batbileg) sind wundervoll besetzt, Tschick mit dieser unmöglichen Frisur und den Hawaiihemden, Maik in der Wohlstandverwahrlosung, großartig. Und am allerliebsten mag ich, wie sie beide am Anfang des Films diese pubertäre Grundgereiztheit haben, genervt und negativ und alles scheiße, und wie sich dann, als sie losfahren, langsam ihre Gesichtszüge entspannen und sie immer gelöster werden. Und gerade in der Hinsicht wird der Film dem Buch wirklich gerecht: Man hat nicht das Gefühl, dass die beiden „rebellieren“ müssen, gegen alles sind, die böse Jugend von heute etc. Sie müssen einfach nur raus. Selbständig werden, mit dem Leben anfangen. Und das funktioniert auch gut, natürlich tun sie das ein oder andere Verbotene, aber nicht aus bösem Willen, sondern weil sie auf der Suche sind.
Was ich erstmal nicht ganz verstanden habe, ist die Isa (Nicole Mercedes Müller), und warum sie am Anfang so rumbrüllt. Entweder, sie hat Angst, dann würde sie sich verstecken, sie ist ja weit genug weg, und die Jungs haben sie noch gar nicht bemerkt. Oder sie will die beiden verjagen, dann würde sie näher rangehen und sie erschrecken, statt aus so weiter Entfernung Schimpfwörter zu brüllen. Aber vielleicht muss man angeknackste Jugendliche auch gar nicht verstehen, und dann wird ja sowieso alles gut mit Isa, und Maik entpuppt sich als überraschend talentierter Friseur. Und überhaupt, was dann zwischen Maik und Isa passiert, ist wieder ganz und gar zauberhaft, und bei aller Überzeugtheit, nie wieder 14 sein zu wollen: Als sie am Steg sitzen, möchte man das vielleicht doch noch mal.
Ich habe tatsächlich vergessen, wie das Buch ausging, und mein Exemplar verliehen. Das Ende des Films jedenfalls lässt einen zwar ein bisschen in der Luft hängen, aber auch das ist genau richtig. Dringende Empfehlung!
Vor ein paar Wochen hat Katrin Bedot mich für ihre Reihe „in bed with“ interviewt. Bei der Gelegenheit habe ich ihr Simone Buchholz ans Herz gelegt – und jetzt sollte tatsächlich Simone interviewt werden, und Katrin fand, an ihrer Stelle könnte ich doch das Interview führen. Und dann hat sie uns gleich noch zusammen ein Erste-Sätze-Quiz machen lassen, bei dem wir kläglich versagt haben.
(Vorspann auf Englisch, dann geh’s aber auf Deutsch weiter.)