Die Klasse von 2012: Junge Schriftsteller am Leipziger Literaturinstitut
(Schöne Passage übers Übersetzen dabei.)
(Schöne Passage übers Übersetzen dabei.)
Irre, da schreibt man einmal einen kleinen Aufreger ins Blog, schon rufen Die Medien™ an. Soll heißen: Morgen, Ostersamstag, gegen zehn vor sieben (abends), möchte Marcus Richter von der Sendung Trackback bei Radio Fritz mich interviewen. Zum Thema Bahnbeamte sprechen schlechtes Englisch, na und?
Der Podcast ist hier, ab Minute 15.54.
Die streng geheimen, ultrawahren Aufzeichnungen des Fußballhelden DAS GEHIRN alias Sebastian von Nervköter und der Unglaublichen Dreieinhalb
Oh Mann! Das ist wirklich kacke. Die Klasse 6a, in die auch die Unglaublichen Dreieinhalb gehen, fährt auf Klassenfahrt, und zwar zusammen mit der 6b (b wie böse). Und ihrem fiesen Klassenlehrer Knarz. Die nette Klassenlehrerin der 6a ist schwanger und kann leider nicht mit, stattdessen wird die Klasse von Herrn Dröge begleitet, dem eigentlich alles egal ist. Also müssen sie selbst sehen, wie sie mit Knarz und der 6b (b wie böse) zurechtkommen.
Die Unglaublichen Dreieinhalb sind ein Superheldenteam. Das weiß aber natürlich niemand. Das Team besteht aus Sebastian Traugott von Nervköter, genannt „Das Gehirn“, Barbara Schwemme, genannt „Action-Bärbel“, weil sie keine Sekunde stillhalten kann, und Martin Koslowski, genannt „Das Chamäleon“, weil er so unauffällig ist, dass er fast schon unsichtbar ist. Richtig unsichtbar ist Dieter, „Der Hosenscheißer“, Martins imaginärer Freund. Deswegen zählt er auch nur halb und hat bei Team-Abstimmungen nur eine halbe Stimme.
Die Klassenfahrt wird gemeinsam unternommen, damit die verfeindeten Klassen 6a und 6b (b wie böse) sich endlich versöhnen. Total bescheuerte Idee natürlich, ich will hier keine Namen nennen, wer sich das ausgedacht hat! Und das Schlimmste ist: am Ende der Klassenfahrt soll es ein Fußballspiel geben. Typisch, dass die aus der 6b (b wie böse) da mit ganz hinterhältigen Methoden arbeiten. Da ist ein echter Superheldenplan gefragt, sonst machen die Fischfutter aus der 6a!
Ehrlich, ich mag das total gerne. Gefällt mir fast noch besser als der erste Band, weil es ein bisschen weniger dick aufgetragen ist. Nun bin ich altersmäßig nicht gerade die Zielgruppe, ich kann mir vorstellen, dass Kinder auch das noch dicker Aufgetragene lustig finden. Ich habe jedenfalls mehrfach laut gelacht, das ist alles ein großer Spaß und vor allem so erfrischend unpädagogisch. Außerdem sind die Illustrationen von Jörg Mühle total toll. Und Frank hat das schönste Autorenfoto aller Zeiten.
Frank Schmeißer: Schurken am Ball! Ravensburger, 217 Seiten. 12,99 €
E-Book 9,99
(Die Stadt fehlt auf dem Flyer irgendwie: Es ist in Hamburg.)
Wer bei Facebook ist, kann da auch schon zusagen.
Ich freu mich, das wird super! Weil: Nils Mohl ist super und Harald Krösser ist super und Maximilian ist super, und ich weiß noch nicht, was ich lese, aber egal. Kommt alle!
Im Alter von elf Jahren reist Michael mit einem Schiff, der Oronsay, aus seiner Heimat Ceylon nach England, wo seine Mutter bereits seit ein paar Jahren lebt und ihn erwartet. Außer ihm sind noch zwei weitere alleinreisende Jungen seine Alters auf dem Schiff, Cassius und Ramadhin. Die drei sitzen, zusammen mit ein paar anderen Außenseitern, beim Essen am Katzentisch, weit entfernt vom Kapitänstisch und den Leuten aus der ersten Klasse, und erkunden das Schiff und ihre Mit-Passagiere.
Die drei Jungen haben noch keine vertrauten Fahrrinnen. Sie machen in den drei Wochen oder wielange die Reise dauert, das Schiff unsicher, untersuchen jeden Winkel, rauchen einen Rattanstuhl, spionieren Mitreisenden hinterher und entdecken auch Dinge, die sie nicht entdecken sollten. Den Mörder zum Beispiel, der irgendwo unten im Schiffsbauch in Ketten liegt und nur nachts mal für eine Runde an Decke geführt wird. Und so nach und nach entblättert sich dem Leser, wie prägend diese Reise für den kleinen Jungen und seinen weiteren Weg wird. Denn plötzlich erzählt der erwachsene Mann, Jahrzehnte später. Als Leser fragt man sich dann, ob das vielleicht alles autobiografisch ist (es ist, teilweise), und was ich besonders mag: dass am Ende nicht alles geklärt ist, nicht alle Stränge zusammengeführt, es gibt ein paar lose Enden. Wie im Leben.
Sehr schöner Roman, der langsam und unspektatkulär anfängt, wie die Schiffsreise, dann aber doch in immer stürmischere Gewässer kommt, um hier noch eine plumpe Seefahrtsmetapher loszuwerden. Die gibt’s im Buch zum Glück überhaupt nicht.
Michael Ondaatje (Melanie Walz): Katzentisch. Hanser, 19,90 €
E-Book 15,90 €