Passy

Thomas Pletzinger war oder ist in Paris, um für sein neues Buch zu recherchieren, und erzählt dem Goetheinstitut, wie das geht, so eine Recherche, und wie Figuren und Schauplätze plötzlich Konturen bekommen. Mir fällt eine Zeile von Erich Kästner ein, „man sucht nicht mehr, man findet ab und zu“. Wahrscheinlich tut Thomas Pletzinger da beides – suchen, ohne immer genau zu wissen, was er sucht, und manchmal etwas finden, was er nicht gesucht hat.

Kalter Hund

Es gibt ja Märchen, die beginnen mit dem Satz „In einer Zeit, in der das Wünschen noch geholfen hat …“
Alles Quatsch. Wünschen hilft immer noch. Das Märchen geht so:
Am 20. Mai twitterte Anke vom 75. Geburtstag ihres Vaters dieses Bild. Da ist ein kalter Hund drauf, auf den ich plötzlich Lust bekam – früher gab es das manchmal auf den Kindergeburtstagen anderer Kinder, bei uns zu Hause nicht, ich kann mich nicht erinnern, dass meine Mutter das je gemacht hätte. Jedenfalls twitterte ich also:

Therealstief schrieb daraufhin, er sehe schon ein ganzes Rudel Kalter Hunde an meinem Geburtstag gen Hamburg ziehen, woraufhin ich die Geister, die ich rief, schnell wieder zurückpfiff, denn an meinem Geburtstag bin ich gar nicht hier. Aber jetzt kam gerade der Postbote und brachte:

KalterHund2

Liebevollst verpackt, mit Kühlakku. Das Ding ist 30 cm lang und fast ein Kilo schwer und kommt von der Kalter-Hund-Manufaktur in Berlin. Es ist ein Geschenk von der Frischen Brise. Und ich bin mal wieder gerührt bis Tränchen. Ich hab’s schon ganz schön gut. Danke, Carola! Sehr!

Anderswo

[Wie gesagt: vor lauter Arbeit komme ich gerade gar nicht recht dazu, das alles selbst zu lesen, das ist also zum Teil nur überflogen und ein Merkdings für mich, dass ich das noch lesen will.]

- Der neue Dan Brown wurde natürlich schon in alle möglichen Sprachen übersetzt. Aber unter welchen Umständen! Vollkommen irrwitzig. Wenn das hier Twitter wäre, würde ich sagen: Alle bekloppt.

- Die Shortlist zum Internationalen Literaturpreis des Hauses des Kulturen der Welt ist da! Am 12.6. findet die Preisverleihung und Lange Nacht der Shortlist statt.

- Rolf Elberfeld in der FAZ über Sprachen.

- Saša Stanišić bekommt den Döblinpreis! Hurra und herzlichen Glückwunsch!

- Andrea Diener über die Heimat in Blogs.

- Rules for Freelancers.

- Sehr schöner Obst- und Gemüse-Saisonkalender bei Edeka.

- Bill Watterson sagt vermutlich kluge Dinge.

- Eine Amerikanerin hat eine App entwickelt, mit der man den Barcode von Produkten scannen und sich Herstellerinformationen anzeigen lassen kann, um bewusster einkaufen zu können. Erster Gedanke: bisschen zweifelhaft, vielleicht. Zweiter Gedanke: Gentechnisch veränderte Lebensmittel sind in den USA nicht kennzeichnungspflichtig. Manche möchten das aber wissen. Und dass man mit dem Kauf eines bestimmten Toilettenpapiers möglicherweise Parteien unterstützt, die man nicht möchte, weiß man ja auch nicht unbedingt. Also doch eine gute Sache.

- Sehr schönes Interview mit Michael Krüger, mit herrlichen Vergangenheitsdönchen drin. Auch wenn Ihr die anderen Links alle nicht anklickt, das hier ist wirklich sehr schön, das sollt Ihr lesen. Und es wird nach hinten hin immer schöner.

- Zum Schluss eine sehr anrührende Fotoserie über die Träume eines Jungen mit Muskelschwund.

Liebes Tagebuch,

das ist ja auch irgendwie auf der Strecke geblieben, das Tagebuchbloggen, die Wochenrückblicke, die ich zugegebenermaßen von Anfang an nicht so irre konstant geschrieben habe, aber jetzt zuletzt ja gar nicht mehr.
Es gibt auch nicht so viel zu erzählen, denn ich bin mal wieder am Schreibtisch festgekettet. Ich lese keine Bücher und kaum Blogs, ich habe X Mails nicht beantwortet, ich habe schon gar keine Zeit, auszugehen oder Filme zu gucken, und ich komme mit dem nächsten Autorinneninterview überhaupt nicht weiter (sorry, Lisa!), ich bin, kann man zusammenfassend sagen, mal wieder ein unfassbar armes Häschen.
Jaja, schon gut. Ich übersetze ein absolut großartiges Buch, das ich sehr gerne mag und auf das ich mich schon freue. Also, darauf, dass es erscheint. Nur muss ich es dafür erstmal fertigmachen, und zwar, weil ich es so mag, besonders gründlich, und bin wie immer kurz vor Abgabe ein klitzekleines Bisschen dings. Außerdem gebe ich nämlich nächste Woche noch ein fünftägiges Seminar, das auch vorbereitet sein will. Danach weiter mit dem Buch, Abgabe Mitte Juni, dann gepflegter Zusammenbruch, dann irgendwann Schottland.
Wozu ich ebenfalls gar nicht komme, ist die Rubrik „anderswo“ – da liegt seit Wochen ein Entwurf mit soundsovielen Links in meinem Entwürfeordner, aber zum Teil habe ich die Artikel selbst noch gar nicht gelesen. Vielleicht sollte ich es einfach so raushauen, dann habt Ihr wenigstens anderswo was zu lesen, denn hier bleibt es jetzt möglicherweise noch ein paar Tage etwas stiller.
Natürlich habe ich mal wieder große Pläne für „danach“, wenn das Seminar vorbei und das Buch abgegeben ist, was ich dann alles schaffe! Die Besser ist das-Reihe weiterschreiben, tolle Sachen kochen, die Wohnung auf Vordermann bringen, jaja, in dieser Phase der Arbeit freue ich mich tatsächlich immer aufs Putzen, und dann soll außerdem Sommer sein, und ich will raus und dies und das und alles. Hach. Das wird schön! Aber erstmal:

tippeditipp.

Authors and Translators

Anscheinend sind hier gerade Interviewwochen – ich habe schon wieder Fragen beantwortet, diesmal für das wunder-wunderbare Blog Authors and Translators. Ich bin wirklich stolz, dort dabeizusein, denn das ist ein Blog, das Übersetzerinnen stolz macht: was uns da an geballter Wertschätzung entgegenschlägt, haben wir sonst nie. Und es stammt von denen, von denen wir es am nötigsten brauchen, von den Autoren.
Hier geht’s zu meinem Interview.

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