Anderswo

- Anatol Stefanowitsch über Schnitzel: Lustig ist das Rassistenleben, faria, faria, ho! (Kommentare besser nicht lesen, da kriegt man nur wieder Plack.)

- Aus dem Tagebuch der Groschenromanautorin Anna Basener: Ich habe jetzt eine Woche, um aus dem Entwurf 100 Manuskriptseiten hochadlige Herzchirurgie zu machen. Der Druck ist groß, das Pensum noch größer und der erste Satz ein Arschloch. Jaja, motivier mich doch.

- Jetzt dürfen die Leichtathletinnen sich nicht mal mehr die Fingernägel so lackieren, wie sie wollen. Fingernägel in Regenbogenfarben verstoßen gegen die Regeln. Das sagt zumindest der Leichtathletik-Weltverband. Sagt der LEICHTATHLETIK-WELTVERBAND! Nicht etwa die Russen. Das macht mich alles so wütend.

- Dafür ist das hier vielleicht der schönste Zeitungsartikel der Welt: Mendener Möpse rennen wie Sprintstar Usain Bolt. Ich weiß gar nicht, welcher Satz mein Lieblingssatz ist, vielleicht „Beim Mopsrennen in Menden rannten 65 knautschige Vierbeiner um die Wette“? Knautschige Vierbeiner! Oder eher „Weitere Sonderpreise in Form von Pokalen gingen an […] Julia Bürmann als erfolgreichste Trainerin, weil sie zwei Möpse im Rennen hatte“? Oder doch „So einfach gestaltete sich die Realität indes nicht“? Oder „Der am weitesten gereiste Mops war ein portugiesisches Findelkind“? Ich kann mich nicht entscheiden, ein Satz funkelt schöner als der nächste. Lest am besten selbst: Auf die Plätze, fertig – und ab geht der Mops!

Ansonsten: viel Deprimierendes gelesen in den letzten Tagen. David Miranda, Haasenburg, Asylbewerberhetze in Berlin, und so weiter. Alle bekloppt, und zwar wirklich. Mag ich gerade alles nicht verlinken.

Liebes Tagebuch,

irgendwie komme ich gerade nicht aus den Puschen. Ich müsste dringend arbeiten, aber ich schiebe es vor mir her – ich habe Korrekturen von einer der letzten Übersetzungen bekommen, und diesen Arbeitsgang verabscheue ich aus ganzem Herzen. Die Korrekturen sind vollkommen okay, ich habe eigentlich keine Beschwerden, aber ich maaaaag einfach nicht. Ich glaube, es liegt daran, dass das Dokument ja schon mal fertig war, und dann bekomme ich es zurück, und nichts ist mehr fertig, ich muss über alles mögliche, was ich schon längst entschieden und erledigt hatte, noch einmal neu nachdenken, das widerstrebt mir irgendwie.
Bevor ich diese Korrekturen nicht fertighabe, kann ich auch nicht weiterschreiben, denn das muss jetzt erstmal weg. Anders gesagt: Ich kann hier von keinem neuen Zwischenstand berichten, was den Pfau angeht; ich glaube fast, dass ich die Datei nach dem Urlaub noch nicht mal aufgemacht habe. So geht das nicht weiter! (mehr …)

Lesungen

Es gibt zwei neue Lesungstermine:

Am Sonntag, dem 25. August, um 18.00 Uhr lese ich bei Poets on the beach am Elbstrand in Hamburg-Övelgönne (bei der Strandperle), zusammen mit Alexander Posch, Stephanie Töwe und einem Überraschungsgast.

Am Sonntag, dem 15. September, lese ich noch einmal in der Bücherstube Brauweiler, das ist in der Nähe von Köln, wo ich herkomme. Morgens um 11:00 Uhr zum Frühschoppen. Hier zur Veranstaltung bei Facebook.

Deutscher Buchpreis

Dies ist die Longlist für den deutschen Buchpreis:

Mirko Bonné: Nie mehr Nacht (Schöffling & Co., August 2013)
Ralph Dutli: Soutines letzte Fahrt (Wallstein, März 2013)
Thomas Glavinic: Das größere Wunder (Hanser, August 2013)
Norbert Gstrein: Eine Ahnung vom Anfang (Hanser, Mai 2013)
Reinhard Jirgl: Nichts von euch auf Erden (Hanser, Februar 2013)
Daniel Kehlmann: F (Rowohlt, September 2013)
Judith Kuckart: Wünsche (DuMont, März 2013)
Olaf Kühl: Der wahre Sohn (Rowohlt Berlin, September 2013)
Dagmar Leupold: Unter der Hand (Jung und Jung, Juli 2013)
Jonas Lüscher: Frühling der Barbaren (C. H. Beck, Januar 2013)
Clemens Meyer: Im Stein (S. Fischer, August 2013)
Joachim Meyerhoff: Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war (Kiepenheuer & Witsch, Februar 2013)
Terézia Mora: Das Ungeheuer (Luchterhand, September 2013)
Marion Poschmann: Die Sonnenposition (Suhrkamp, August 2013)
Thomas Stangl: Regeln des Tanzes (Droschl, September 2013)
Jens Steiner: Carambole (Dörlemann, August 2013)
Uwe Timm: Vogelweide (Kiepenheuer & Witsch, August 2013)
Nellja Veremej: Berlin liegt im Osten (Jung und Jung, Februar 2013)
Urs Widmer: Reise an den Rand des Universums (Diogenes, August 2013)
Monika Zeiner: Die Ordnung der Sterne über Como (Blumenbar, März 2013)

Ich habe keins davon gelesen. Meyerhoff liegt seit langem auf dem Stapel; von Kehlmann, Timm und Kuckardt habe ich andere Bücher gelesen, Clemens Meyer will ich endlich mal, von Urs Widmer und Terezia Mora habe ich auch was auf dem Stapel. Na, und so weiter. Ein Lesebuch mit Leseproben aus allen Titeln soll es ab nächste Woche „in zahlreichen Buchhandlungen“ geben. Ich werde versuchen, eins zu bekommen und reinzugucken. Die Shortlist von sechs Titeln wird am 11. September veröffentlicht. Ich tippe auf Meyer, Mora, Kehlmann, Timm, Widmer, Bonné vielleicht, Glavinic vielleicht.

[Frauen zählen: 14:6]

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