Anderswo

Thema Literatur, Wörter usw:

„Wir zahlen ein weit überdurchschnittliches Honorar von 40% des Verkaufserlöses“ für Literaturübersetzungen, schreibt der Luzifer-Verlag. 40% sind in der Tat eine weit überdurchschnittliche Umsatzbeteiligung. Allerdings bekommt mal als Übersetzer üblicherweise erstmal ein Seitenhonorar; um die Beteiligung geht es erst später. Denn was nutzt mir die tollste Beteiligung, wenn der Verlag dann nur 20 Exemplare verkauft? Das ist dann sicher kein „weit überdurchschnittliches Honorar“. Ein überdurchschnittliches Honorar ist alles, was mehr als 20,- €/Normseite sind. Das mit dem Verkauf und der Umsatzbeteiligung kommt dann erst später.
Aber, ach so, sie wollen eh keine „Profis“ (in Anführungszeichen), weil sie „keine Bedienungsanleitungen“ übersetzen. Ähm, ja nee, klar. Dann macht Ihr mal.

Echte Übersetzungsprofis wissen übrigens verblüffende Dinge. Zum Beispiel wie man in zehn Sprachen niest. Gesundheit!

Dorian Steinhoff hat in der JVA Schwerte einen Slam-Workshop gegeben. Sehr, sehr lesenswert.

Schon mal vormerken: Am 22. März ist wieder Indiebookday! Ich schreibe sicher kurz vorher noch mal etwas darüber, jetzt nur kurz: es geht darum, in eine (vorzugsweise unabhängige) Buchhandlung zu gehen und ein Buch aus einem unabhängigen Kleinverlag zu kaufen. Und dann ein Bild von diesem Buch oder von sich selbst mit dem Buch in den sozialen Netzwerken zu posten, im Blog, auf Twitter, Facebook, Instagram, was weiß ich. Wer nicht weiß, was ein unabhängiger Kleinverlag ist, Wibke Ladwig hat da was vorbeitet.

Julian Barnes und ein paar andere Autoren erklären, what made them a writer.
Und Megan Mcardle erklärt, warum Autoren die schlimmsten Prokrastinatoren sind. Wir waren einfach zu gut in Englisch. Oder halt Deutsch. Janee, logisch.
 
 
Thema Besser ist das:

Forscher versuchen jetzt, die Müllteppiche in den Meeren zu kartieren. Eine undankbare Aufgabe.

Noch mehr Plastik ist in Zahnpasta, Duschgel und ähnlichem. Vom BUND gibt es jetzt eine Liste der Produkte, die Mikroplastik enthalten. Dummerweise steht die Zahnpasta, die ich seit Jahren benutze, auch drauf. Und Zahnpasta umgewöhnen ist irgendwie immer doof.

Und hier: Vier Millionen Kilo Müll, nur aus Kaffeekapseln. Das muss man sich mal auf der Zunge, oder besser: im Hirn zergehen lassen: Vier. Millionen. Kilo. Komplett sinnlos, einfach nur so, because we can. Tendenz steigend. Und das nicht etwa, weil es keine anderen Möglichkeiten gäbe, Kaffee zu kochen. Sowas macht mich richtig wütend, warum denken Leute sich so einen bescheuerten Unsinn aus, und warum kaufen so unfassbar viele Leute den bescheuerten Unsinn dann auch noch?

Smilla Dankert mal wieder: Discover the I in „girl“. Es gibt so tolle Leute da draußen.

Im Kopenhagener Zoo wurde eine Giraffe geschlachtet und an die Löwen verfüttert. Es gab einen unfassbaren Aufschrei, die Beteiligten wurden bedroht, beschimpft, bespuckt.
Hallo? Löwen fressen keine Tofuburger, Löwen fressen Fleisch. Hätten sie die Giraffe nicht bekommen, dann hätten sie Schwein, Rind oder Pferd bekommen, wo ist der Unterschied? Die Giraffe musste sowieso weg. Und in freier Wildbahn wäre ihr Tod deutlich unangenehmer gewesen.
Möcht mal erleben, dass es beispielsweise wegen der Millionen männlicher Legehennenküken so einen Aufschrei gäbe. Hier ist ein vernünftiger Kommentar von Heiko Werning in der taz.

5 Kommentare

  1. alasKAgirl Mittwoch, 19. Februar 2014 um 20:19 Uhr [Link]

    Ich bin grade dabei auf 15 Sprachen „Hygiene-Beutel“ zu lernen. Auch nicht schlecht, oder? (Finnisch ist mein Favorit: Hygieniapussi)

  2. Anke Donnerstag, 20. Februar 2014 um 09:31 Uhr [Link]

    Wir kaufen diesen „bescheuerten Unsinn“, weil Cappuccino, Espresso, Milchkaffee etc. daraus sehr gut schmecken.

    (Nein, ich will keinen Filterkaffee, nein, ich habe weder das Geld noch den Platz für eine anständige Siebträgermaschine, die ähnlich guten Kaffee wie Nespresso macht, danke der Nachfrage.)

  3. esther Donnerstag, 20. Februar 2014 um 12:36 Uhr [Link]

    Ich hatte mal einen Bekannten der ganz stolz erzählte wie günstig er an so ein Nespresso-kapselngerät gekommen ist. Als ich dann durchrechnete wie schnell man diese Kosten wieder gemacht hat nur weil man diesen blöden Kapseln kaufen muss (nicht nur viel Abfall, auch noch sehr teuer), war das Gerät doch plötzlich sehr sehr teuer. Wenn man mit einer ganz einfachen Cafetiera (nimmt ganz wenig Platz ein!) auf dem Herd Kaffee kocht, dann schmeckt der Kaffee genau so gut (wenn nicht besser) und man hat das Geld sehr sehr schnell zurückverdient. Dafür kann man sich dann aber richtig leckere Kaffee leisten, zum Beispiel hier, http://shop.espressone.de/Kaffee/FairTrade-Bio/, auch noch fairtrade und Bio, wurde empfohlen von giardino. Kann es nur weiter empfehlen, wirklich leckeren Kaffee.

    • Anke Donnerstag, 20. Februar 2014 um 13:20 Uhr [Link]

      Ich weiß nicht, ob der Kommentar an mich gerichtet war, aber gerade der Kaffee bzw. Espresso aus der Cafetiera schmeckt mir persönlich nicht. Und wenn man nur einen Kaffee am Tag trinkt, finde ich den Nespressopreis erträglich.

      Aber diese Diskussion wurde schon tausendmal in anderen Blogs geführt. Scheint ein ähnlich unversöhnliches Thema wie Fleischverzehr zu sein.

  4. Henning Freitag, 21. Februar 2014 um 10:18 Uhr [Link]

    40% des Verkaufserlöses? Da schreibe ich lieber selber ein Buch. Titel „How to get rich quick by writing how to get rich quick books“. Nur dass ich nicht schreiben kann …

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