Ja, ich weiß, wir hatten gerade erst ein Feuilleton. Aber es hat sich schon wieder so viel angesammelt, es war ja Buchmesse in Leipzig. Und ich war nicht da! Ich war stattdessen auf Amrum, was unfassbar schön war, aber ein bisschen tat es mir auch leid. Jedenfalls: hier ist eine Menge Nachlese.
- Was auf der Messe neu war: Die sogenannten „Bloggerpaten“. 15 Blogger haben jeweils eins der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominierten Bücher als „Patenkind“ bekommen. Das ist im Prinzip eine gute Idee, aber in der Umsetzung hätte es offenbar besser laufen können, finden Tilman und Thomas.
- Meine Kollegin Katrin Harlass schreibt im Börsenblatt über den Traumberuf Literaturübersetzen.
Und Maria Hummitzsch erklärt es auf dem roten Sofa. (Ich hab so tolle Kolleginnen. Echtjetzma.)
- Terry Pratchett ist gestorben. Ich hatte nie das Bedürfnis, etwas von ihm zu lesen, nicht mein Genre. Aber viele Leute haben ihn sehr verehrt, und deswegen gibt es jetzt eine Petition, seinen Tod rückgängig zu machen. Gute Idee wahrscheinlich.
- Übersetzen sei „in Ketten tanzen“, heißt es gelegentlich. Ich halte von dieser Metapher bekanntlich nichts. Ketten? Pah! So muss Übersetzen laufen: Der neue Text muss ein eigener Tanz sein. Ich bin gerade ganz aus dem Häuschen über dieses tolle Video. (Wer mehr sehen will: Bitte schön.)
Folgende Suchanfragen führten in letzter Zeit hierher, und weil dies ein kundenorientiertes Serviceblog ist, antworte ich natürlich gern.
problemlösungsfähigkeiten wofür braucht man das
Pass auf, wir zwei setzen uns jetzt mal schön zusammen hin und gucken uns das mal richtig an, ja? Also. Pro-blem-lö-sungs-fä-hig-keiten. Was meinst du, was das Wort bedeutet? Wir können das ja mal in seine Einzelteile zerlegen. […]
möbel ,merkel münze
Am meisten irritiert mich eigentlich das Komma. Alles andere geht klar, möbel merkel münze, logisch.
liste friesennerze im film
Mei, andere Leute stehen auf Gummihandschuhe oder Sprühsahne. Warum auch nicht.
bücher die nicht ins deutsche übersetzt wurden
Das dürfte der allergrößte Teil der weltweit publizierten Bücher sein. Was war jetzt die Frage?
was schmeckt besser fleisch oder gemüse
De gustibus non est disputandum.
suche sprechende Blume
So eine?
rente limerick
Den Wunsch gebe ich gern an meine LeserInnen weiter. Bitte schön, Bühne frei für Rentenlimericks! Denn schießt man los.
Boah, Medienpräsenz, ey! Ich bin gerade in gleich zwei Zeitschriften. Zusammen mit meinem Patenkind Johann Buddenbohm in der „Eltern“, und zwar in meiner Eigenschaft als Pank: „Professional aunt, no kids“. Und zum Anderen in der Flow, in der ich fünf Lieblingsbücher vorstelle, auf gleich drei Seiten.
Ich erwarte dann Ruhm und Reichtum in drei … zwei …
- Heute mal ein ziemlich videolastiges Feuilleton. Aber erstmal ein offener Brief, und zwar vom Verein und Verlag „Viel & Mehr“ an andere Kinder- und Jugendbuchverlage. Es geht darum, mehr Vielfalt in Kinder- und Jugendbüchern zu zeigen.
- Ronja Larissa von Rönne in der Welt über Aufenthaltsstipendien für Schriftsteller. Diese Stipendien gehen oft über drei oder sechs Monate, in denen man 800 oder 1000 € / Monat bekommt und dafür halt in Pusemuckel festsitzt und dort das kulturelle Leben der Stadt bereichern soll. Also nur etwas für Menschen ohne Familie, aber sonst sind das teilweise schon nette Angebote. Mit Einschränkung halt. Sehr lustiger Text jedenfalls.
- Anfang Februar findet in Hamburg immer die Ham.Lit statt, das ist das Literaturevent des Jahres, mit 15 Autoren und drei Bands in drei Sälen des „Übel und Gefährlich“ (2013 habe ich hier darüber geschrieben). Es ist immer zu dunkel, man sieht die Hälfte der Leute nicht, aber es sind immer alle da, viel junges Volk, wenig Literaturhauspublikum, tatsächlich kommen Lektoren aus der halben Republik angereist, und es ist immer toll. So war es dieses Jahr:
Die Geste mit der Brille ist übrigens mit sofortiger Wirkung aus dem Repertoire gestrichen. Anders gesagt: Ich habe jetzt Gleitsichtgläser und bin somit offiziell alt.
- Brauchen Autoren Dämonen? Oder: Was passiert, wenn die Figuren ein Eigenleben entwickeln?
- Und zum Schluss wieder ein abrupter Themenwechsel: Love has no labels.
Was für ein tolles, tolles Projekt: Deutsche und Türkeistämmige erzählen einander ihr Leben. So simpel, so groß. Bitte lesen. Und miteinander reden. (Leider konnten wir nicht in die Räumlichkeiten, in denen das stattfindet, sodass wir uns Bilder von Fria Hagen bzw. von Gut Siggen ausleihen mussten und die Portraits im Café gemacht haben.)