„Die Schattenboxerin“ ist ein großartiges Buch von Inka Parei. Katy Derbyshire hat es ins Englische übersetzt („The Shadow Boxing Woman“, Seagull Books, erscheint im Frühjahr 2011) und dazu eine wunderbare Webseite aufgesetzt: mit Fotos aus Berlin (denn Berlin spielt eine wichtige Rolle in dem Buch), sie hat mit einem Fotografen zusammen die Schauplätze aufgesucht, oder ähnliche Plätze, und diese Bilder mit entsprechenden Textstellen illustriert. Wunderschön. Gucken Sie mal hier: Shadowboxing Berlin.
Auf besonderen Wunsch. Auf Twitter und Facebook und privat kamen immer wieder Fragen, wie das denn nun genau funktioniert mit der Gemüsekiste. Nämlich so:
Ich kann nur für das Gut Wulksfelde sprechen, andere habe ich nicht ausprobiert, glaube aber, dass es überall ziemlich ähnlich läuft. In Wulksfelde gibt es verschiedene Sortimentskisten für Gemüse: Standard, Mutter-und-Kind-Schonkost, Rohkost und Regional. Alle diese Kisten gibt es in unterschiedlichen Größen, von 10,- bis 20,- bzw. 25,- € (in Fünferschritten). Dann gibt es eine Obstkiste in verschiedenen Größen ab 5,- € (in 2,50-Schritten). Und die „Minikiste“ mit Obst UND Gemüse für 10,- oder 15,- Euro. Und eine Käsekiste ab 6,- €. Wir brauchen zu zweit eine Zehnerkiste Gemüse, für fünf Euro Obst, plus ein paar einzeln dazu bestellte Dinge.
All diese Kisten kann man abonnieren, das heißt, einmal die Woche (oder alle zwei, drei, vier Wochen) kommt eine entsprechende Kiste. Man muss sie aber nicht abonnieren, sondern kann auch jede Woche einzeln bestellen. Es steht jede Woche aktuell auf der Webseite, was in der kommenden Woche in welcher Kiste ist, und dann kann man sich was aussuchen. Und mal diese, mal jene, mal eine große, mal eine kleine, mal gar keine Kiste bestellen. Und wenn man ein Gemüse überhaupt nicht mag, dann kann man es auf die „schwarze Liste“ setzen lassen, und dann wird es, falls es zur Kiste gehört, durch etwas anderes ersetzt.
Alles völlig flexibel. Desweiteren gibt es Fleisch, Milchprodukte aller Art, Sojaprodukte, Brot, Kosmetik, einige Haushaltskleinigkeiten, Säfte, Süßigkeiten, und. so. weiter. Eigentlich ungefähr alles, was es in jedem anderen Supermarkt auch gibt, nur eben online und bio. Kann man alles auch einzeln bestellen.
Das einzige, was nicht flexibel ist, ist der Liefertermin. Jeden Wochentag wird ein anderes Gebiet beliefert, das heißt, man bekommt mitgeteilt, wann dort, wo man wohnt, geliefert wird, und das wars. Bei uns ist es Mittwochs nachmittags, dann klingelt der freundliche Fahrer, ruft „die Vitamine sind da!“ in die Sprechanlage, trägt die Kisten hoch und nimmt die leeren von der Vorwoche wieder mit. Und für falls man nicht da ist, vereinbart man, wo er die Kiste abstellen soll.
Ich freue mich immer besonders über die Dinge, die ich nie im Leben im Laden gekauft hätte. Postelein, nie gehört (stellt sich raus: klingt poetischer als es schmeckt, nämlich eher nach nicht viel, sieht aber hübsch aus), Pastinaken (irgendwie überflüssig), Mangold (yeah!), Spinat (kam in meiner Welt bisher aus viereckigen Packungen, ist aber frisch viel leckerer), Fenchel (yeah!), Rotkohl (kam in meiner Welt bisher aus dem Glas, ist aber frisch viel leckerer), rote Beete (war in meiner Welt bisher ekelhaft, ist aber frisch total lecker) und so weiter. Diesmal sind Schwarzwurzeln drin, noch habe ich keine Ahnung, was man damit macht, ich bin gespannt. Und so lerne ich auf meine alten Tage noch das Kochen, lauter tolle Sachen, es macht Spaß, und ich finde es super. Und das Allertollste ist: ich muss kaum noch zu Penny, denn inzwischen bestelle ich auch Milch und Kartoffeln und Zwiebeln und Eier und alles mögliche dort. Von Penny holen wir nur noch Klopapier (es heißt „Happy End“).
Ich freue mir jede Woche einen Keks, dass mir einfach all dieses tolle Essen gebracht wird und ich nichts zu tun brauche. Das einzige, was mich zwischendurch ein bisschen genervt hat, waren die Möhren. Es waren JEDE Woche in JEDER Kiste Möhren. Nichts gegen Möhren, aber jede Woche? Ich habe dann angefangen, Möhrenkuchen zu backen. Gute Sache. Und manchmal habe ich einfach in das Mitteilungsfeld unter der Bestellung geschrieben, ob sie die Möhren bitte durch irgendwas ersetzen könnten. War immer überhaupt kein Problem, dann kam halt was anderes. Wenn man gleich einen Wunsch anmeldet, kommt der. Im Moment sind auch nicht immer und in jeder Kiste welche. Ein einziges Mal schimmelten zwei Nektarinen zwei Tage nach der Lieferung. Da habe ich eine Mail geschickt und postwendend Antwort bekommen, das täte ihnen leid, sie schlügen vor, mir für die nächste Bestellung 3,50 € gutschreiben, ob das in Ordnung sei. Super.
Ach so: bei Bestellungen unter 25,- kommt eine Liefergebühr von 2,50 dazu. Und die Kisten kosten Pfand (Isolierkisten für Milch und Käse und so sogar ziemlich viel), aber das gibt’s natürlich bei der nächsten Lieferung zurück. Bezahlt wird per Bankeinzug, Rechnung liegt bei. Ich bin, wie man vielleicht merkt, total begeistert.
Ich werde gerade hysterisch über das neue Buch von Jonathan Safran Foer, habe überhaupt keine Zeit, was drüber zu schreiben, und die Bilder darf man nicht klauen, aber GUCKT EUCH DAS AN, das ist ja unfassbar, UNFASSBAR, hier gibt es noch mehr Bilder, ich muss das sofort kaufen, es erscheint am Montag und kostet laut Amazon unfassbare 30,- €, das ist ja fast nichts, unfassbar, MEIN RIECHSALZ!
Und ich platze vor Neugier, wer es übersetzen wird, ob überhaupt, ob das überhaupt geht, bestimmt wird es versucht, und ich bin total gespannt, ob und wie das funktioniert. Und wer es macht. *hibbel*
Ladies and Gentlemen, please welcome
CULTurMAG, das schlechthinnige neue Kulturmagazin im Internet! Bitte aufs Logo klicken. Meine alten Kolumnen sind auch drin, und neue wird es irgendwann auch geben.
Herzlichen Glückwunsch an Jan Karsten, Tina Manske, Thomas Wörtche und alle Mitarbeiter, und einen guten Start! *plopp*