Dienstag: Medikamentenkiste aussortiert. Wir sind so gesund, das ist kaum zu fassen, in der Medikamentenkiste befinden sich vor allem Mittelchen gegen Husten, Schnupfen und Halsschmerzen, ein paar elastische Binden, Paracetamol und eine Flasche Autan mit aufgedruckter Herstelleradresse mit vierstelliger Postleitzahl. Das meiste ist abgelaufen oder hat kein Datum, jetzt ist die Kiste wieder fast leer. (Apotheke)
Mittwoch: Alte Batterien (Supermarkt)
Donnerstag: Mehr Schuhe (Teils Schuhcontainer, teils Müll)
Freitag: Altpapier (Altpapier)
Samstag: Altglas (Altglas)
Sonntag: Die Wahrheit ist: Alles an einem Tag weggebracht. Samstag. Und damit erkläre ich den Wegwerfmonat zwar noch lange nicht für beendet, aber das Drüberbloggen, denn so spannend ist das ja nun nicht. Seit einer Weile mache ich jeden Morgen, wenn ich alle meine Blogs aufmache, auch das der Ordnungshüterin mit auf. Sie gibt einem jeden Tag eine Aufgabe, was man 20 Minuten lang aufräumen soll. Normalerweise lese ich es nicht, ich mache das Fenster immer gleich wieder zu (sorry, Ordnungshüterin!), geschweige denn, dass ich jemals auf die Idee käme, ihren Anweisungen tatsächlich zu folgen. Aber es erinnert mich offenbar doch täglich daran, dass man wenigstens eine Kleinigkeit mal entrümpeln und aufräumen könnte. Mache ich nicht immer, aber ich habe hier und da angefangen, hier mal eine Schublade, dort mal ein Fach, ich hoffe, das kann ich noch eine Weile beibehalten. Entrümpeln fühlt sich nämlich wirklich gut an.
Freitag, 4. März: Axel Bogdan und Matthias Koitzsch spielen schottische und irische Songs und Tunes im Café Smögen. Dazu gibt’s Whisky und Irish Stew. Eintritt frei.
Dienstag, 29. März: Songs and Suspects. Zoe Beck liest, Axel Bogdan macht Musik dazu. Restaurant Rudolph, Blankenese.
Donnerstag, 14. April: Axel Bogdan und Matthias Koitzsch spielen schottische und irische Songs und Tunes in der Weinbar St. Pauli. Eintritt frei, Hut geht rum.
Ich weiß nicht mehr, was mich vor einer Woche geritten hat, wie ich darauf kam, ein Brot zu backen. Und zwar nach der No-Knead-Methode, die vor einiger Zeit durch die Blogs ging. Auf Deutsch nennt man es „Topfbrot“, weil es im Topf gebacken wird. Bei der Kaltmamsell klang es noch halbwegs kompliziert (11 Gramm Salz, 2 Gramm Hefe! Ich habe nicht mal ein Gerät, mit dem man so genau wiegen kann), bei Chefkoch schon deutlich einfacher. Während mein erster Teig ging, wies Malte mich auf diese sehr genaue Anleitung hin – die ist bestimmt toll, aber ich bin heilfroh, dass da der Teig schon angesetzt war, denn wenn ich das vorher gelesen hätte, hätte ich es gar nicht erst versucht. Viel zu kompliziert. Tatsächlich gelingt es sowieso, ganz egal, ob da ein bisschen mehr oder weniger Hefe drin ist. Mit mehr Hefe wird es luftiger.
Also, ruckzuck:
400 gr Mehl
320 ml Wasser
1 ½ gestr. TL Salz
½ TL Trockenhefe
Bräter
Diese vier Zutaten werden nur fix mit der Hand oder einem Teigschaber vermengt, sodass keine trockenen Mehlnester mehr bleiben. Die Schüssel gut abdecken (Deckel, Klarsichtfolie, egal) und über Nacht stehenlassen. Die Profis diskutieren, ob lieber 16 oder 18 oder 20 Stunden, ich sage: egal. Einmal habe ich den Teig mehr als 26 Stunden gehen lassen, ein andermal nur ca. 16, in Wahrheit vergesse ich meist, auf die Uhr zu gucken. Also: ungefähr einen knappen Tag stehen lassen. Oder auch nur über Nacht.
Am nächsten Tag also den Teig (unter Zuhilfenahme eines Teigschabers) aus der Schüssel auf eine gut bemehlte Oberfläche gleiten lassen und viermal übereinanderschlagen. Oder zweimal. „Falten“, sozusagen. Währenddessen den Ofen auf volle Pulle vorheizen, den Topf ebenfalls (Deckel nicht, da verbrennt man sich nur die Finger, wenn man ihn abnehmen muss, um das Brot reinzulegen). Die Kaltmamsell lässt den Teig in einem Tuch im Körbchen noch mal eine Weile gehen, ich sage: egal. Alles ausprobiert, mit heißem und kaltem Deckel, mit Gehenlassen im Körbchen und ohne, alles wurscht, braucht man nicht.
Ich lasse die Teigkugel auf dem Holzbrett so lange liegen, bis der Ofen heiß ist, und wenn der Teig mir zu flach wieder auseinanderläuft, schiebe ich ihn wieder zusammen oder rolle ihn zu einer Kugel.
Wenn der Ofen heiß ist, 230°C oder 240°C, den Teig in den Bräter geben (wenn er heiß ist, braucht man ihn nicht einzumehlen), Deckel drauf, ab in den Ofen. Nach einer guten halben Stunde den Deckel abnehmen, das erste Mal freuen und weitere 20 Minuten offen backen, bzw. bis zur gewünschten Krustenfarbe.
Kurzfassung:
Die vier Zutaten vermengen. Zeitaufwand insgesamt 8 Minuten. Folie drüber.
Am nächsten Tag Ofen vorheizen, Teig auf Holzbrett, zusammenfalten, ruhen lassen, bis der Ofen knallheiß ist. Gute halbe Stunde mit Deckel backen, 10-20 Minuten ohne. Fertig. Zeitaufwand Tag 2: 20 Minuten.
Ich habe die ersten beiden Brote mit Weizenmehl Type 550 gebacken, das sah so aus:
Krachharte Kruste, saftige-lockere Krume. Ich liebe krachharte Krusten, es gibt aber auch Tricks, wie man sie etwas weicher bekommt.
Für die nächsten beiden habe ich eine Hälfte Roggenvollkornmehl genommen, die andere Hälfte weiterhin Weizen 550. Man braucht dann etwas mehr Trockenhefe, einen knappen Teelöffel, und evtl. ein bisschen mehr Wasser, weil Roggenmehl mit Hefe nicht geht, das braucht normalerweise Sauerteig. Halbe-halbe geht es aber prima. Unfassbar lecker.
Variante drei: Weizenmehl 550 und zusätzlich 50 gr Sesamkörner. Dieser Duft!
Man fragt sich glatt, warum man eigentlich immer Brot gekauft hat. Selbermachen geht so einfach und schmeckt so superlecker. Und man staunt, also ich Küchenanfängerin staune, dass ich wirklich richtiges Brot backen kann, und dass es so unfassbar lecker ist und so einfach. Hach. Brot!
Ich habe wieder Sachen gemacht: Ich war bei „Cats“. Jajaja, ich weiß, dass man als aufrechter Kulturmensch geradezu verpflichtet ist, Musicals furchtbar zu finden. Aber hey: es war super, hat mir wirklich gut gefallen, ich war beeindruckt und hatte einen tollen Abend. Und ich durfte vorher hinter die Bühne gucken. Mein vollständiger Bericht steht hier im CulturMag.
Hier noch ein paar Bilder von Nilz Böhme und Thommy Mardo: Bombalurina, Grizabella, Victoria und Rum Tum Tugger.