Kohlrabi-Perlgraupen-Risotto
1 Zwiebel
125 gr Perlgraupen (das ist für 2 Personen nicht irre viel. Reicht bei kleinerem Hunger so gerade.)
Weißwein
Brühe
1 Kohlrabi
Bärlauch
Schnittlauch
Käse
Zwiebel würfeln und anschwitzen. Perlgraupen dazugeben, mit Weißwein ablöschen. Brühe dazu, unter ständigem Rühren köcheln lassen. Immer wieder etwas Brühe nachschütten, wie bei anderem Risotto auch. Kohlrabi würfeln und dazugeben. Mit etwas Bärlauch und etwas mehr Schnittlauch würzen. (Vorsicht – nicht so viel, dass es den Kohlrabigeschmack totmacht.) Weiterköcheln, bis die Brühe aufgesogen ist und die Graupen weich sind. Am Ende geriebenen Käse unterrühren; ich hatte einen Rest Parmesan und noch irgendeinen anderen, weicheren. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Boah, lecker.
Lecker
Die Supermarktkette „Netto“ mischt aus Wasser, Weizeneiweiß und Mehl eine Pampe an, färbt sie mit Rote-Bete-Saft fleischfarben, würzt mit etwas Paprika nach und mischt dieses „schnittfeste Wasser“ (Foodwatch) unter Hackfleisch. Nicht unter das gute, frisch durch den Wolf gedrehte Hackfleisch, sondern unter das billige, fettreiche aus der Selbstbedienungstheke. Und zwar 30% Pampe zu 70% schlechtem Hack, und zu sehen ist: nichts. Sieht aus wie Hack. Alsdann schreiben sie als Produktbezeichnung drauf: „Zubereitung aus Hackfleisch gemischt mit pflanzlichem Eiweiß“ und behaupten, das habe 30% weniger Fett. Dabei sind es natürlich nur 30% weniger Fleisch, und zwar sehr fettiges Fleisch. Insgesamt hat das Zeug immer noch mehr Fett als gutes, frisches Hack. Dafür ist die Netto-Pampe dann aber auch ein bisschen teurer; genau wie viele „Light“-Produkte, in denen gute Zutaten durch Wasser und irgendwelche Zusatzstoffe ersetzt werden, um sie ein bisschen teurer zu machen. Guten Appetit!
Netto gehört übrigens zu Edeka. Wir erinnern uns: „Wir lieben Lebensmittel.“
Mehr dazu bei Foodwatch.
Andere Länder, andere Fritten
Ich habe es getan. Und ich würde es wieder tun.
Einmal, als wir in Schottland waren, machten wir einen Ausflug nach Stonehaven, eine eigentlich nicht weiter bemerkenswerte Kleinstadt an der Ostküste. Dort gibt es aber einen Musikladen, der auf Folk-Instrumente spezialisiert ist, da wollte der Mann unbedingt hin. Die beste Schwägerin von allen war dabei, wir setzten den Mann in dem Musikladen ab, die Schwägerin und ich machten einen Strandspaziergang. Auf dem Rückweg kamen wir an diesem Schild vorbei:
„Da!“, rief ich, „da! Guck! Da!“ Die Schwägerin legte die Stirn in Falten und sagte so was wie „Hm?“
Ich erklärte.
Irgendwann hatte ich in einer Reportage über Ernährung in Großbritannien von dieser Spezialität erfahren: Deep Fried Mars Bar. Was soviel bedeutet wie: Frittiertes Mars. Ja, der Schokoriegel. Ja, frittiert. Im Backteig. Wie! geil! ist das denn! Da war ich tausend Mal in Schottland gewesen und das war komplett an mir vorbeigegangen.
So war es in der Sendung natürlich nicht gedacht, dass man schon beim Zugucken „wie geil ist das denn“ quiekt, es sollte vielmehr abschreckend wirken und quasi den Gipfel der schlechten Ernährung darstellen. Eine Schokobombe auch noch in Fett zu backen, also wirklich.
Wenn man dann plötzlich rein zufällig vor dem Birthplace of the World Famous Deep Fried Mars Bar steht, ist natürlich vollkommen klar, was zu tun ist. Wir gingen also erst in den Musikladen, den Mann abholen, und mit ihm wieder zurück zum Birthplace. Es war 14.00 Uhr, und in der Sekunde, in der wir vor dem Laden standen, drehte von innen eine Frau den Schlüssel um und schloss ab. Mittagspause. Bis 17.00 Uhr. So lange wollten wir nun nicht noch in Stonehaven herumtrödeln. Schade.
Ein Jahr später wussten wir Bescheid und fuhren früh genug nach Stonehaven. Vergewisserten uns der Öffnungszeiten, gingen erst in den Musikladen und dann rechtzeitig zum Birthplace of the World Famous Deep Fried Mars Bar. Wo wir ohne Zögern zwei Weltberühmte Frittierte Mars bestellten.
Der Fritteur nahm zwei Mars aus der Verpackung, tauchte sie in Backteig und warf sie in eine Fritteuse. Nach uns kam ein Mann und bestellte Fish and Chips. Der Fritteur nahm ein Stück Fisch, tauchte es in denselben Eimer mit Backteig und warf ihn in dieselbe Fritteuse. Nicht nur in dieselbe, sondern auch noch gleichzeitig. Wir schluckten. Und verstummten.
Frittier, frittier.
(Wir Foodstylisten nennen diese Art der Präsentationsästhetik „Reduktion auf das Wesentliche“.)
Wir ließen uns die frittierten Mars einpacken und gingen damit an den Strand. Wir rechneten damit, dass Schokopampe mit Fett und Fischgeschmack möglicherweise nicht die kulinarische Entdeckung des Jahrhunderts sein würde. Aber was soll ich sagen: es schmeckte überhaupt nicht nach Fisch. Kein Stück. Sondern sehr, sehr lecker. Logisch, Schokolade halt. Warm. Herrlich weich und klebrig und karamellfädenzieherig. Und schokoladig. Wie es sein kann, dass das nicht nach Fisch schmeckt, ist mir nicht klar. Aber tut es nicht. Es schmeckt nach warmer, weicher Schokopampe. Mit Karamell. Und Teig drumherum. Unfassbar lecker.
Ich würde es jederzeit wieder tun.
Wirsingquiche
1 Wirsing (ist ein bisschen zu viel. Sagen wir: 2/3 – 3/4 Wirsing)
2-3 Frühlingszwiebeln
Butter
Öl
3 Eier
200 ml Milch
100 g Käse, gerieben
Salz
Pfeffer
Muskat
Blätterteig
Backofen auf 170 °C vorheizen.
Butter und Öl im Topf erhitzen. Frühlingszwiebeln schneiden und rein, andere Zwiebel geht bestimmt auch. Wirsing in Streifen schneiden und dazugeben. Ordentlich anbraten, kann ruhig ein bisschen braun werden. Schluck Wasser dazu, Deckel drauf, garen. Mit Pfeffer, Salz und Muskat würzen.
Springform mit fertigem Blätterteig auskleiden. Mit der Gabel mehrfach einstechen. Es könnte eine gute Idee sein, den Blätterteig schon mal ohne alles kurz vorzubacken. Bei mir war der Boden jetzt nämlich eher Matsch als Blätter-.
Eier, Milch, geriebenen Käse, Salz, Pfeffer und Muskat verklappern. Den etwas abgekühlten Wirsing dazugeben und alles auf den Blätterteig schütten.
Etwa 35 Minuten backen.
Yeah, Baby, yeah.
NACHTRAG: Geht auch mit Mangold. Ich platz gleich.