Ein Geschenk, ein Geschenk!

Lieber B., jetzt kenne ich zwar Ihren Namen, weiß aber sonst nichts über Sie. Google nennt mir einen Diplomaten, einen Rechtsanwalt, einen Facharzt für Innere Medizin, einen Fotografen, einen ITler und so weiter, man wundert sich, wieviele Leute gleichen Namens es gibt. Dabei klingt er gar nicht so gängig. Jedenfalls: ich freu mich wie verrückt! Vielen Dank! Wenn Sie mir eine kleine Mail schicken, bedanke ich mich auch persönlich. Die CD läuft schon und gefällt mir sehr. Feine Sache, so ein Wunschzettel.

NACHTRAG 28.10.: Die CD läuft durch, seitdem ich sie gestern Abend ausgepackt habe. Und jetzt muss ich was beichten. Ich habe beim Auspacken nämlich kurz gedacht: „schade“. Weil es die Live-CD ist, und auf dem Wunschzettel das Studioalbum gestanden hatte, weil ich Live-CDs normalerweise nicht so mag, denn was interessieren mich die Ansagen zwischen den Liedern und das Publikumsgeschrei. Aber. ABER! Was für eine richtige Entscheidung! Plötzlich ist hier Stimmung im Arbeitszimmer, das ist total toll, man möchte SOFORT auf ein Clueso-Konzert gehen und mitsingen. 17. Februar ist schon notiert, Alsterdorfer Sporthalle leider, aber egal. Vielen Dank, das ist wirklich eine total tolle CD und ich freu mich riesig.

Rayuela – das argentinisch-deutsche Stadtschreiberprojekt

María Sonia Cristoff aus Buenos Aires war in Leipzig, Rayk Wieland (Hamburg/Shanghai) war in Patagonien. Und jetzt waren sie beide auf der Buchmesse und haben mit Sabine Erlenwein vom Goethe-Institut über ihre Erfahrungen und ihre Blogs gesprochen, gedolmetscht von Friederike von Criegern (Percanta). Letztere beeindruckt mich sehr, wie mich Dolmetschen immer beeindruckt. Sie sieht so konzentriert aus, und so klug und schön. Wenn man sie sieht. Streckenweise macht die Kameraführung ja ziemlich deutlich, für wie wichtig die Dolmetscherin gehalten wird. Da ist die linke Bildhälfte leer, rechts sitzt María Sonia Cristoff, und man weiß, dass noch weiter rechts Friederike sitzt und spricht oder liest, man hört ihre Stimme, sieht sie aber nicht. Und zwar nicht aus Platzgründen. Dabei könnte das Gespräch ohne sie gar nicht stattfinden. (Und wer Cristoffs Buch übersetzt hat, wird natürlich auch nicht erwähnt. Es war Peter Kultzen.)

Mario Vargas Llosa

… bekommt den Literatur-Nobelpreis 2010. Ich habe dazu keine Meinung, weil ich nichts von ihm gelesen habe. Allerdings hätte ich möglicherweise auch keine Meinung, wenn ich etwas gelesen hätte – Nobelpreis ist mir irgendwie eine Nummer zu groß für eine Meinung. In sofern bin ich immer froh, wenn ihn jemand bekommt, zu dem ich gar keine Meinung haben kann. Hätte zum Beispiel Philip Roth ihn bekommen, dann hätte ich eine Meinung haben müssen, weil ich was von ihm gelesen habe. Neenee, das ist schon besser so.
Herzlichen Glückwunsch, Señor! Was soll ich denn mal lesen?

Fundstück

„Translators also suffer from a lack of status, a situation reflected in the fact that only two of the Society of Authors‘ seven winners work as translators full time. Translation is considered by many universities to be insufficiently significant or original to add lustre to an academic CV, while publishers routinely sweep evidence of translation off the covers of books. „It’s weird,“ says Allen. „There’s no stigma attached to being an actor rather than a playwright, or a pianist rather than a composer, but there’s this horrible stigma attached to being a translator.“ Translations are often seen as second best because they are interpretations of an author’s work, but as Allen says, „It’s like saying ‚I‘m not going to see Hamlet because Shakespeare’s not playing it‘.“

Richard Lea im Guardian (schon etwas älter).

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