Besser ist das: Gemüse

Seit drei Jahren bekommen wir jetzt Gemüse von einem Biohof aus der Region (Gut Wulksfelde. Wie das genau funktioniert, habe ich hier schon mal aufgeschrieben). Der Hof produziert und liefert aber nicht nur Gemüse, sondern betreibt außerdem einen vollständigen großen Biosupermarkt; da klicke ich mir am Wochenende den kompletten Wocheneinkauf zusammen, und Mittwochs wird alles geliefert. Inklusive Fleisch (nur manchmal, siehe oben), Milch, Kartoffeln, Zwiebeln, es gibt wirklich alles, bis hin zu Wein, Kosmetik und Putzmitteln. Ich freue mich jede Woche auf den Lieferanten (wir nennen ihn Gemüsemän), der zudem noch ein netter Mensch ist, seit drei Jahren durchgängig gut gelaunt, und vor allem freue ich mich, dass ich nicht mehr in den Supermarkt muss. Seit drei Jahren kaufen wir im Supermarkt eigentlich nur noch Apfelsaft, oder mal abends eine Tüte Chips. Der Apfelsaft ist uns beim Biodealer schlicht zu teuer, wir trinken nämlich große Mengen davon, und bei Penny um die Ecke gibt’s einen sehr leckeren Bio-Direktsaft.
Eigentlich gilt für Gemüse vom Grundsatz her das Gleiche wie für Fleisch: ich möchte nicht mehr das essen, was ohne jede Rücksicht auf Verluste möglichst billig hergestellt wurde. Eisbergsalat aus Spanien und sowas. Allerdings bin ich beim Gemüse nicht ganz so konsequent – wenn mir die Zwiebeln ausgehen und ich ausnahmsweise doch schnell bei Penny welche hole, dann sind sie eben nicht bio. Nicht so schlimm. Anders als beim Fleisch; wenn es kein Biofleisch gibt, dann gibt es eben kein Fleisch.
Auch bei Obst und Gemüse muss man einen gangbaren Mittelweg finden. In unserer Obstkiste sind zum Beispiel auch Bananen und Orangen. Die stammen natürlich nicht aus regionalem Anbau. Ich kaufe gern so regional wie möglich, aber ich möchte auch nicht den ganzen Winter über nur Kohl und Äpfel essen. Ich esse im Winter keine Erdbeeren, denn die wachsen im Winter nicht, aber ich esse Bananen und Kiwis und Orangen, die wachsen hier sogar überhaupt nicht, sondern werden um die halbe Welt hierhergebracht. Ich bin dankbar dafür, dass dieses Obst hergebracht wird, und ich genieße das. Man könnte natürlich sagen, wer in Mitteleuropa Ananas isst, kann auch im Winter Erdbeeren essen, das liegt auf der nach oben offenen Beklopptheitsskala ungefähr auf gleicher Höhe. Tue ich aber nicht. Ich esse auch keinen Spargel aus Peru oder Griechenland, die paar Wochen kann ich dann auch noch warten, bis der heimische Spargel da ist. Das kann man verdreht nennen, oder bigott, oder pragmatisch, ich weiß es nicht. Jedenfalls brauche ich auch bei Obst und Gemüse Mittelwege und Kompromisse. Meine Kompromisse sind: ich esse Obst, das hier nicht wächst, sondern um die halbe Welt hierhergebracht wird. Aber das, was hier wächst, hätte ich gern auch von hier, und zwar zu vernünftigen Jahreszeiten. Allerdings ist auch das leider nicht unbedingt so einfach, wie es klingt – irgendwann regte ich mich mal über Äpfel aus China auf, ich meine: Äpfel! Aus China! Als würden die hier nicht wachsen, die muss man doch nicht aus China holen! Aber irgendwer erklärte mir dann, dass Äpfel ja hier auch gelagert werden müssen, sie wachsen hier ja auch nicht das ganze Jahr über. Und sie zu lagern, kann unter Umständen deutlich mehr CO2 erzeugen, als wenn man sie um die halbe Welt schippert. Sowas nervt mich kolossal, wenn man nicht mal mehr weiß, worüber man sich nun genau aufregen soll. Wenn man versucht, es richtig zu machen, aber dann ist es auch wieder falsch, einfach weil man es nicht besser weiß, und weil die Verstrickungen in alle Richtungen so undurchschaubar sind und einem irgendwie auch niemand sagen kann, was gut und richtig ist. Aber so sieht’s wohl aus: die Welt ist ganz schön komplex, und man durchschaut das nicht immer alles gleich. Wieder versuchen, wieder scheitern, besser scheitern.

Für Menschen, die gerne einkaufen gehen, sind bestimmt auch Wochenmärkte eine tolle Sache. Ich persönlich verabscheue Einkaufen aus tiefstem Herzen. So sehr, dass ich nicht mal auf den Markt will, obwohl ich weiß, dass es da eigentlich schön ist. Es wird auch nichts nutzen, wenn Ihr jetzt in die Kommentare schreibt, wie super es auf dem Markt ist. Ich weiß das. Theoretisch. Und zweimal im Jahr versuche ich es auch. (Spargel! Blumen!)

Das Reduzieren des Fleischkonsums hat – auch dank der Gemüsekiste – übrigens keineswegs den Effekt, dass wir uns dauernd etwas verkneifen würden und das Gefühl von Verzicht hätten, sondern im Gegenteil: es hat unseren Speiseplan enorm bereichert. Da waren nämlich auf einmal Dinge in der Gemüsekiste, die ich nie gekauft hätte, weil ich gar nichts damit anzufangen wusste. Aber „Ich weiß nicht, wie das geht“, ist in Zeiten des Internets keine valide Ausrede mehr, schon gar nicht fürs Nichtkochen. Und wie schon neulich im Fleischartikel beschrieben: Neugierig zu bleiben oder erstmal wieder zu werden, ist eine sehr gute Idee. Es gibt total viele tolle Lebensmittel da draußen, die man vielleicht gar nicht so auf dem Zettel hat; vermutlich, weil die eigene Mutter sie nie gekocht hat. Dabei kann man einfach mal probeweise etwas kaufen, was man nicht kennt, und was dann möglicherweise superlecker ist.
Apropos kaufen: Wir haben zwar nie wirklich Buch geführt, aber mein Eindruck ist ganz eindeutig, dass wir nicht mehr Geld für Lebensmittel ausgeben als vorher. Wir werfen deutlich weniger weg, weil wir es wieder mehr wertschätzen. Wenn ich das Gefühl habe, wir kriegen nicht das ganze Gemüse gegessen, dann koche ich vor und friere es ein. Es gibt ungefähr gar nichts Vorgefertigtes mehr (außer Nudeln, wenn man die zählen will), und dieses vorgefertigte Zeug sieht ja auch nur auf den ersten Blick preiswert aus, ist es aber gar nicht. Wir bestellen pro Woche für 15 bis 20 Euro Obst und Gemüse und kommen damit prima hin. Dazu kommen Milch, Butter, Kartoffeln, Zwiebeln und so weiter. Mit Fleisch und Käse wird es natürlich etwas mehr.
Gemüse ist super, ich freue mich da andauernd drüber.

Verblüffend finde ich, wie hilflos manche professionelle Köche sind, sobald es um Gemüse geht. Mit „professionell“ meine ich jetzt gar nicht die gehobene Cuisine, sondern Landgasthöfe oder den oben schon erwähnten Ratskeller. Oder ungefähr alle Restaurants auf Helgoland. Es kann doch nicht wahr sein, dass die alle nur Fleisch und Fisch können und als vegetarische Alternative totgekochten Brokkoli mit Sauce Hollandaise aus dem 5-Liter-Eimer anbieten.
Vor einer Weile sprach ich mit Steffen Hellmann, dem Chef des Restaurants Nil, das für seine Fleischgerichte bekannt ist. Und zwar nicht, weil es etwa Riesenportionen gäbe, sondern weil sie nur Tiere verwerten, die sie quasi mit Namen kennen, und die sie gerne im Ganzen kaufen. Was dazu führt, dass es auch schon mal Ungewöhnliches gibt wie Kalbsbries oder so. Es ist das einzige Restaurant, in dem ich bedenkenlos ein Fleischgericht bestelle (ich habe mich aber auch nicht wirklich nach Alternativen umgesehen, bestimmt gibt es auch in Hamburg noch mehr Möglichkeiten). Die Karte ist immer klein, acht Hauptgerichte, und sie wechselt monatlich. Von den Hauptgerichten war lange Zeit immer eines vegetarisch – inzwischen sind es immer zwei. Weil, wie Steffen sagt, die Leute so langsam doch anfangen nachzudenken und immer vernünftiger werden. Vor allem die Frauen – Frauen, sagt Steffen, seien ja sowieso klüger und würden Dinge als erstes merken, vor allem, was die Ernährung angeht.
Das lasse ich jetzt mal so stehen. Hihi.

(Das war Teil drei der Reihe. Bisher erschienen:
1. Einleitung: Besser ist das
2. Fleisch)

24 Kommentare

  1. Besser ist das Mittwoch, 10. April 2013 um 00:21 Uhr [Link]

    [...] zu lang wird. Und zwar in den Kapiteln (Planungsstand heute, das kann sich alles ändern) Fleisch, Gemüse, Kaffee und Schokolade, Geld, Kleidung, Plastik und Müll, Großkonzerne vs. Kleinunternehmer. Als [...]

  2. Stephan Mittwoch, 10. April 2013 um 00:49 Uhr [Link]

    Erdbeeren, Spargel nur dann zu essen, wenn es sie hier gibt, ist doch ein schöner Weg, die Jahreszeiten bzw. die Saisons zu spüren.

    Ich habe bei verschieden Verwandten und Bekannten immer sehr bewundert, dass sie jederzeit wussten, was in den nächsten Wochen reif wird. „Oma“ S. mit ihrem Schrebergärtchen und dem Vorkriegseingemachten, Gabi aus der Nebenerwerbsbauernfamilie (eigene Spargelstöcke!) … peu à peu habe ich das dann im Studium aus der Not, nicht immer Miracoli essen zu wollen, übers Kochen und das Einkaufen auf dem fantastischen Göttinger MARKT gelernt. Nicht mit Oma S. und Gabi zu vergleichen, aber immerhin.

  3. Jenny Mittwoch, 10. April 2013 um 08:24 Uhr [Link]

    Wir hatten auch etwa 2 Jahre lang ein Bio-Gemüsekistenabo. Was wir dann irgendwann gekündigt haben, weil uns die Leute da zu unprofessionell waren. Es war so ungefähr das Gegenteil von dem, was du beschreibst: Die Fahrerin hat uns gern mal mit nem pampigen Spruch bedacht; ist, wenn das Bring-Zeintfenster von 11 – 13 Uhr abgesprochen war, manchmal ohne Erklärung/Ankündigung einfach um 14:30 Uhr gekommen; wir hatten öfter mal die falschen Sachen in der Kiste oder Dinge haben gefehlt oder waren verschimmelt; die Rechnung hat (ungelogen) in 4 von 10 Fällen nicht gestimmt, es wurde zu viel (nie zu wenig…) oder das falsche abgerechnet; wenn man 500g von etwas bestellt hat, hat man garantiert 325 oder 650g in der Kiste gehabt, und – das Beste – man hat so gut wie nie jemanden erreichen können, um das alles zu klären. Die hatten am Telefon eine Dauerschleife geschaltet, dass „die Leitung gerade besetzt ist, aber sofort ein Mitarbeiter da ist“, was aber nie passiert ist. E-Mails wurden tatsächlich manchmal beantwortet. Nicht immer. Und nicht immer gab es in der Antwort einen Bezug zu dem, was man kritisiert hatte. Und dann war die Rechnung beim nächsten Mal wieder falsch.
    Durch so was versauen sich Leute auch was, wir haben tatsächlich aus purer Genervtheit gekündigt. Und natürlich gibt’s bei uns auch nicht noch drei andere Anbieter, zu denen wir einfach so hätten wechseln können.

    ABER: Das Bio-Abo hat uns auf jeden Fall auch den kulinarischen Lauf der Jahreszeiten näher gebracht, wir haben wie ihr viele Sachen ausprobiert, die man sonst nicht probiert hätte, und die geschmeckt haben, und seitdem schmeißen wir auch weniger weg und wertschätzen das Gemüse und Obst, das wir eingekauft haben, mehr. Darüber freu ich mich.

    • Isabel Bogdan Mittwoch, 10. April 2013 um 09:24 Uhr [Link]

      Oh, das ist ja echt doof. Das ist bei uns nicht so. Ich habe am Anfang ein paarmal nachgewogen, es hat immer gestimmt; es war ein einziges Mal die falsche Kiste, aber das kann ja auch mal passieren. Und wenn man anruft oder mailt, kommt sofort kompetent und freundlich Antwort.
      (Aber wenn man „grüne kiste düsseldorf“ googelt, kommt eine ganze Menge. Da würde sich doch bestimmt ein Ersatz finden.)

  4. kaltmamsell Mittwoch, 10. April 2013 um 08:53 Uhr [Link]

    Seit anderthalb Jahren gibt es hier die regionale Ökokiste (unter anderem wegen deiner Berichte) und inspiriert uns sehr – obwohl Lebensmittel das einzige ist, was ich wirklich gern einkaufe. Doch ich finde es spannend herauszufinden, was gerade bei uns wächst (um dann beim sonntäglichen Online-Check die ständigen Karotten doch gegen Spinat aus Italien zu tauschen, ahem).
    Auch Obst und Gemüse, das gar nicht hier wächst, hat übrigens Saisonen, die ich versuche zu beachten. Also im August keine Ananas (jetzt schon), derzeit haben Avocados aus Israel und Mangos aus Lateinamerika Saison, es gibt die letzten Zitrusfrüchte aus Süditalien, bevor bis Dezember damit Schluss ist (Zitronen und Bananen kaufe ich dann doch das ganze Jahr, egal woher). Mein derzeitiges Lieblings-Importgemüse aus Italien: Artischocken, haben noch bis Ende Mai Saison.

  5. Kiki Mittwoch, 10. April 2013 um 09:20 Uhr [Link]

    Ich kann mich mit dem Biokistenprinzip nicht so recht anfreunden. Zum einen natürlich, weil ich hier fußläufig mehrmals die Woche einen umwerfend guten Markt am Goldbekufer habe, den ich schon zu Inspirationszwecken und skizzieren gerne besuche, selbst wenn ich mal nichts brauchen und kaufen sollte.
    Aber auch deshalb, weil ich das nicht ok für meine Klimabilanz finde, das da einer mein Zeug durch die Gegend karriolt, das ich halt selbst mal eben zu Fuß oder mit dem Rad einholen könnte.
    Und ich hasse Überraschungen — wenn da was drin wäre, worauf ich nicht kann (Rote Bete z.B.) oder wonach mir schlicht in der Woche nicht ist, dann würde ich mich doppelt ärgern, weil ich es letztlich wegwerfen würde oder widerwillig essen, obwohl ich es nicht mag.

    Äpfel aus China kommen mir immer mehr als die bessere Variante vor. Ja, wir haben das Alte Land vor der Tür, und nirhends gibt es bessere Äpfel. Aber die sind nun dank des gigantischen Airbuswerks kerosinverseucht (das wird da regelmässig vor der Landung abgelassen), das finde ich dann auch nicht so nötig.

    • Isabel Bogdan Mittwoch, 10. April 2013 um 09:41 Uhr [Link]

      Naja, durch die Gegen karriolt wird es ja sowieso. Entweder mit dem großen LKW bis zum Supermarkt (nachdem es wer-weiß-welche Wege hinter sich hat), oder halt mit dem Lieferwagen bis vor die Haustür, dafür kommt es aber zum großen Teil direkt aus dem Umland. Kommt am Ende vielleicht aufs gleiche raus. Und ja, vielleicht ist die Variante „mit dem kleineren LKW bis zum Markt“ tatsächlich die umweltfreundlichste. Kann man wahrscheinlich gar nicht wirklich ausrechnen.

      Und Überraschungen gibts nicht, es steht alles vorher im Internet, ich klicke mir das alles so zusammen, wie ich es haben möchte. Was ich gar nicht mag, kommt auf die schwarze Liste und wird automatisch durch etwas anderes ersetzt. (Neulich wurde mal eine Pastinake durch eine Petersilienwurzel ersetzt, da habe ich gelacht.)

      Und sag BITTE, dass das mit dem Kerosin nicht stimmt, bitte.

  6. adelhaid Mittwoch, 10. April 2013 um 09:23 Uhr [Link]

    ja, und auch erdbeeren. halt jetzt nicht aus den niederlanden kaufen sondern eben aus südfrankreich oder vor sechs wochen noch aus israel. wobei ich persönlich bei erdbeeren schon finde, dass sie auch zu einer jahreszeit und einem gefühl gehören. und das ist für mich eben an die örtlichen gegebenheiten gekoppelt und die sind noch nicht erdbeere. die sind eher noch ein bisschen grünkohl gerade.
    ich bin ja, wie du weißt, begeistert vom wochenmarkt. daher werde ich jetzt hier auch gar keine lobeshymne anstimmen, aber: was mich sehr dazu bringt, neue dinge auszuprobieren, ist ja neben dem markt zur zeit vor allem pinterest. dort sehe ich derzeit so viele vegane gerichte vorbeischwimmen, dass ich gar nicht anders kann, als saisonale gemüse zu kaufen und tolle vegane sachen draus zu machen. und wenn ich dann der lustigen frau nach dem essen erzähle, dass das nun wieder vegan war, ist sie meist kurz erstaunt. wenn ich allerdings vorher sage, heute gibt’s veganes abendessen, da wird das gesicht gerne mal ein minisekündchen lang.
    eine große bereicherung ist für mich auch herr ottolenghi, der eben auch so scheinbar langweiligen dingen wie linsen und kohl mit einfachen 8 bis 13 gewürzen zu echt tollen essen macht.
    ich find das auch schlimm, dass man sich nicht mal mehr richtig aufregen kann, denn eigentlich liegt der co2 hase in einem ganz anderen pfeffer als vermutet. und wenn dann einer die rechnung mitm auto zum supermarkt oder mitm rad aufmacht, dann schalt ich schon wieder ab. ein pragmatischer mittelweg – so soll es sein.

  7. Ulf Mittwoch, 10. April 2013 um 09:25 Uhr [Link]

    Uns geht es genau so mit der Gemüsekiste: Weniger Kosten, weniger Abfall.

    Hier noch ein paar Restaurant-Tipps für Hamburg (ebenfalls ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Cox. Fuh. Trific.

  8. Caro Mittwoch, 10. April 2013 um 10:07 Uhr [Link]

    Hach, danke für das Gemüseplädoyer. Man sollte ja viel mehr über Gemüse schreiben – es ist so unglaublich vielseitig. Vor zwei Jahren habe ich den Erdkolrabi entdeckt, sehr lecker; diesen Winter habe ich dann die Rote Bete durchgenommen. Gescheitert bin ich bisher nur an Mangold, der wollte nicht gelingen.

    • Isabel Bogdan Mittwoch, 10. April 2013 um 10:18 Uhr [Link]

      Hihi, hier umgekehrt – Mangold ist das Superste überhaupt, ich bin an Roter Bete gescheitert. (Und an Pastinaken und Topinambur.)

    • Agnes Mittwoch, 10. April 2013 um 11:51 Uhr [Link]

      Ich bin auch an Pastinaken immer gescheitert, einfach, weil ich ihren Geschmack nicht mag. Aber wenn sie doch mal in die Gemüsekiste geraten, kann man sie wunderbar in einem Pastinaken-Cheddar-Brot verstecken, dem man sie dann gar nicht mehr anmerkt: http://www.essen-und-trinken.de/rezept/149665/pastinaken-cheddar-brot.html

    • Stephan Mittwoch, 10. April 2013 um 12:14 Uhr [Link]

      Bei QI (wo sonst) habe ich gelernt, dass Tompinambur das einzige ursprünglich aus Nordamerika stammende Gemüse ist. Dort heißt es Jerusalem Artichoke, was ein Hörfehler à la Hamburger Aalsuppe ist: Es ist keine Artischocke und kommt nicht aus Jerusalem, sondern aus der Familie der Sonnenblumen. Als solche dreht sie sich nach der Sonne, auf Italienisch girasole, was zu Jerusalem verballhornt worden sein soll.

      Die besagte QI-Folge ist übrigens eine der besten überhaupt.

    • Sanníe Mittwoch, 10. April 2013 um 19:54 Uhr [Link]

      Aus Pastinaken kann man natürlich super Frau Gröners Pastinakenbrot backen:
      http://www.ankegroener.de/?p=11874

      (Geht auch mit Möhren und gelingt immer!)

  9. Alex [Chef Hansen] Mittwoch, 10. April 2013 um 10:10 Uhr [Link]

    Ich tu mal eben ein bisschen klugsch***en – OK? CO2 wird nicht verbraucht, sondern erzeugt. Außer von Bäumen (die verbrauchen so 6-8 KG pro Baum und Tag) – das muss man ja auch mal so sehen ;-)

    • Isabel Bogdan Mittwoch, 10. April 2013 um 10:17 Uhr [Link]

      Ääähh, logisch. Danke. Schon korrigiert!

  10. esther Mittwoch, 10. April 2013 um 11:05 Uhr [Link]

    ja pragmatisch bitte, und man darf das -meine ich- auch ruhig seinen eigenen Vorlieben anpassen. Ich finde es -wie Frau Gröner beim Eintrag zu vegan Essen- auch immer ein wenig problematisch wenn man etwas nicht essen ‚darf‘, was aber nicht heissen soll das man nicht mehr nachdenken soll. Nun gut: eine Ergänzung um das Ganze noch komplizierter zu machen: a propos Transport: Gemüse und Obst das von weit kommt, aber über See transportiert ist erzeugt weniger CO2 als Gemüse/Obst das mit dem Flugzeug gekommen ist oder per LKW ganz Europa besucht hat. Meine ich. Also ja, hast recht, wenn man damit anfängt ‚besser‘ zu leben, wird es mit jeder Information die man kriegt komplizierter. Ich weiß meistens nämlich nicht wie man rausfindet ob etwas mit dem Flugzeug oder mit dem Boot hierher transportiert ist (die chinesische Äpfel: Boot!)

  11. Frische Brise Mittwoch, 10. April 2013 um 11:41 Uhr [Link]

    Was Isa sagt ;-)

    Wir beziehen jetzt seit über 6 Jahren so eine Kiste. Erst in Berlin, jetzt in Hamburg.

    Ich finde es einfach superpraktisch, mit den Kindern unter der Woche nicht einkaufen zu müssen. Die Sache ist einfach toll, toll, toll! Und es gab in der ganzen langen Zeit ungelogen noch nie Probleme oder Qualitätseinbußen.

    Auf unserer „Roten Liste“ stehen Topinambur, Rote Beete und Pilze ;-)

  12. Isabelle Mittwoch, 10. April 2013 um 15:30 Uhr [Link]

    Hallo Isabel, Pastinaken schmecken toll, wenn man sie kurz blanchiert, dann in der Pfanne (mit ordentlich Butter!) mit Zucker karamellisiert. Dazu ein schönes Stück (zertifizierten!) Fisch auf den ein paar Haselnussblättchen kommen, die vorher ohne Fett geröstet wurden. Schmeckt. Wirklich. Probiers mal!
    Rote Beet mag man oder mag man nicht, die schmeckt ja immer sehr stark, ich glaube, da kann ich Dir keinen Tip geben…
    P.S. das mit dem Kerosin halte ich leider für wahrscheinlich, aber die (Bio)-Äpfel aus China werden auch so gargargar nicht kontrolliert, das ist leider Augenwischerei, da dürften dann reichlich Pestizide, Herbizide und andere zide draufsein. Fragt sich, was besser ist!

  13. Frau … äh … Mutti » Archiv » kurz. Mittwoch, 10. April 2013 um 19:17 Uhr [Link]

    [...] dritter Teil : Gemüse [...]

  14. Doro Mittwoch, 10. April 2013 um 19:25 Uhr [Link]

    Vielen Dank für den/die tollen Artikel. Sie drücken ziemlich genau aus, was ich zu dem Thema schon länger empfinde, aber nicht so gut formulieren kann. Wir haben unsere Einkaufsgewohnheiten in ähnlicher Weise umgestellt und kaufen z.B. unser Fleisch nur noch beim Metzger im Nachbarort, der (Vorsicht, Falle!) aber auch allerlei zukauft. Sie sind dort schon etwas genervt weil ich jedesmal nachfrage: Hausmacher oder zugekauft? Für Gemüse und Obst gilt dasselbe wie im Artikel beschrieben, Regional oder Bio, muss ich ja jetzt nicht alles wiederholen. Was ich eigentlich sagen wollte: Danke. Ich werde es fix verlinken und so hoffentlich zur Verbreitung beitragen. Denn Aufklärung ist alles. Bildung rules!

  15. Nathalie Donnerstag, 11. April 2013 um 09:31 Uhr [Link]

    Rote Beete mit Balsamico, Knoblauch, Rosmarin im Ofen gebacken so lecker!!!

    Ich habe, seit wir hier die Biokiste haben, unseren Horizont sehr erweitert, manchmal verwässert meine Konsequenz ein bisschen und dann reisse ich mich am Riemen. Solche Sachen wie mit den Äpfeln und dem Kerosin deprimieren und entmutigen immer kurzzeitig, aber wie du schon sagst alles ist besser als nichts tun. Vieles handhaben wir wie du, bewusster kaufen und konsumieren ist wohl das Schlüsselwort auch wenn man manchmal kirre wird!
    Ich danke dir für deine Artikelreihe, sehr inspirierend und ermutigend….

    Liebe Grüsse
    Nathalie

  16. alasKAgirl Donnerstag, 11. April 2013 um 10:12 Uhr [Link]

    Dass man weniger weg wirft, kann ich bestätigen. Nahrungsmittel werden wieder mehr wert, wenn man mehr dafür bezahlt hat. Ich werfe auch Lebensmittel nicht mehr nach MHD weg, sondern verwende sie noch, wenn sie noch gut sind. Am Wochenende habe ich im Kühlschrank einen Becher Schmand gefunden. Verschlossen, aber bereits vier Wochen abgelaufen. Ich hab mich geärgert, weil der Bioschmand ja auch nicht so billig ist. Also hab ich ihn aufgemacht, probiert und dann einen leckeren Himbeer-Schmand-Kuchen gebacken.
    Ein weiterer Vorteil des Biolieferdienstes: der hat auch Dinge, die der Supermarkt nicht hat. Im Winter hätte ich mich am liebsten von Sweeties (diese Grapefruits ohne bitter) ernährt und noch nirgendwo anders gab es die Purple Haze Karotten in ähnlich guter Qualität.

  17. Aurora Donnerstag, 11. April 2013 um 18:20 Uhr [Link]

    Wir sind seit gestern Mitglied in einem „Kartoffelkombinat“ – wir bekommen wöchentlich Lieferungen, können aber auch z.B. mitgärtnern. Sowas finde ich toll und hab mich für den nächsten Termin gleich angemeldet. Aber eins ist doof: Gestern kam die Kiste und bis auf Kartoffeln und Spinat ist alles schon weg….. (Radieschen, Asien-Salat-Mischung, Petersilie, Karotten)

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