Hobbys

Mein Mann macht Musik. Ich blogge.
Wenn mein Mann sagt, dass er Musik macht, wird er gefragt, welche Instrumente er spielt, welche Musikrichtung, ob er auch singt, wie lange er das schon macht, ob er ausschließlich diese Musikrichtung spielt, ob er in einer Band spielt, wie er darauf gekommen ist, wann er mal wieder auftritt, wie oft er auf Sessions geht und ob er sich viel selbst beigebracht hat.
Wenn ich sage, ich blogge, werde ich gefragt, ob das nicht irre viel Zeit kostet, und wer das denn lesen soll.

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30 Kommentare

  1. FrauKatz Donnerstag, 19. Mai 2011 um 20:33 Uhr [Link]

    Ich lese das. *nickt* Mit großem Vergnügen, wie ich erläuternd noch anfügen möchte.

  2. Isabel Bogdan Donnerstag, 19. Mai 2011 um 20:38 Uhr [Link]

    Oh, danke! Das mit der Zeit ist wirklich erstaunlich. Von weniger internetaffinen Menschen ist das immerimmerimmer die erste (und meist einzige) Frage: ob das nicht irre viel Zeit kostet. Bei keinem anderen Hobby wird man das gefragt. Mein Mann wurde bestimmt noch nie gefragt, ob das Musikmachen nicht irre viel Zeit kostet. Wenn ich sage, ich laufe, werde ich nie gefragt, ob das nicht irre viel Zeit kostet. Aber Internet, zack: kostet das nicht irre viel Zeit?

  3. kaltmamsell Donnerstag, 19. Mai 2011 um 20:41 Uhr [Link]

    Ja, wirklich komisch.
    (Vielleicht meinen diese Frager tatsächlich schlicht: Es ist einfach voll scheiße, was dir da Freude bereitet.)

  4. Christian Donnerstag, 19. Mai 2011 um 20:48 Uhr [Link]

    Sehr schön auf den Punkt gebracht. Danke.

  5. Isabel Bogdan Donnerstag, 19. Mai 2011 um 20:48 Uhr [Link]

    Nee, ich glaube, sie können sich nur spontan gar nicht vorstellen, dass das Freude macht. Sie können sich auch nicht vorstellen, dass „Leute aus dem Internet kennen“ weder unanständig noch gefährlich sein muss.
    Ich glaube, sie kommen einfach nicht drauf, dass das eben ein Hobby ist. (Und schon gar nicht darauf, dass es für eine Freiberuflerin auch etwas mit Kommunikation und Selbstvermarktung zu tun hat, es also nicht mal nur sinnlos vertändelte Zeit ist.)

  6. adelhaid Donnerstag, 19. Mai 2011 um 20:51 Uhr [Link]

    achja.
    bloggen.

  7. Kiki Donnerstag, 19. Mai 2011 um 22:31 Uhr [Link]

    Ich lese das auch! Und ich blogge und mache Musik und zeichne und spiele Golf und koche und bespaße meine Patenkinder und lerne Französisch und schreibe und treffe manchmal Menschen aus dem Internet, die das auch alles machen, und noch viel mehr.

  8. Isabel Bogdan Donnerstag, 19. Mai 2011 um 23:15 Uhr [Link]

    Ach, Ihr seid süß. Aber Ihr seid natürlich auch alle Menschen aus dem Internet. Menschen, die nicht im Internet wohnen, die fragen, ob das nicht irre viel Zeit kostet. Als würde ihr Irgendwoanderswohnen nicht genauso viel Zeit kosten.

  9. Zahnwart Freitag, 20. Mai 2011 um 07:12 Uhr [Link]

    Echt? Mich fragt das niemand. Bei mir schauen die Leute dann peinlich berührt zu Boden, versuchen noch halbherzig, ein paar Nettigkeiten zu sagen und verabschieden sich dann schnell.

  10. Isabel Bogdan Freitag, 20. Mai 2011 um 07:46 Uhr [Link]

    Ah, das tun sie bei mir erst, wenn ich sage, dass ich darüber Leute kenne.

  11. Theo Freitag, 20. Mai 2011 um 10:38 Uhr [Link]

    Kostet das nicht irre viel Zeit, immer wieder den gleichen Kommentar unter den Blogbeitrag zu schreiben?

  12. Tine Freitag, 20. Mai 2011 um 10:39 Uhr [Link]

    hat sich schon mal jemand, der jeden Abend fernsieht,gefragt, ob das nicht irre viel Zeit in Anspruch nimmt?

  13. serotonic Freitag, 20. Mai 2011 um 10:48 Uhr [Link]

    Hihihi!

    (Aber es KOSTET ja auch irre viel Zeit, und was KÖNNTEN wir alles SINNVOLLES im ECHTEN Leben schaffen, währenddessen?)

  14. handfeger Freitag, 20. Mai 2011 um 11:01 Uhr [Link]

    Ein Eintrag um 20:23 Uhr und zehn Kommentare bis 7:43 – was ist denn das für ein Rhythmus? In der Zeit muss ich als lohnabhängiger Angestellter lesen, trinken, schlafen, frühstücken… um dann bei der Arbeit das eine oder andere Blog zu lesen. Ts, ts, ts. Oder gar (selten) einen Kommentar zu schreiben. Habe auch schon jemanden zum Bloggen gebracht. Die Dame driftete dann allerdings ins Twittern ab. Selber schreiben, doch lieber nicht. Vielleicht als Rentner (Opa erzählt die 50er Jahre). Und so lange lese ich Euch Blogger und komme mir manchmal vor wie ein alternder Voyeur. Ach, ich liebe Euch doch alle. Manche natürlich etwas mehr. Frau Isabo gehört auch dazu. Und noch ein paar Hamburger, und Berliner, und die oben kommentierende Frau Kaltmamsell natürlich auch. Ihr seid hell und schnell – bitte weitermachen.

  15. Nessy Freitag, 20. Mai 2011 um 11:04 Uhr [Link]

    Ich werde nicht einmal gefragt, ob das viel Zeit koste. Mir wird stattdessen unterstellt: „Du musst ja Zeit haben!“ – nicht ohne die Betonung, dass man selbst ja niemals so viel Zeit „für sowas“ erübrigen könne.

    Ich faule Socke, ich.

  16. lottezwo Freitag, 20. Mai 2011 um 11:43 Uhr [Link]

    Ha, genau. Kenn ich. Das tadelnde MeinstdunichtdukönntestdeineZeitsinnvollernutzen und das beschämte Wegsehen. Als gäb’s im Internet nur Kuppelseiten und Perverse.

    Und dann gibt’s noch die, die fragen, warum man das macht, ob einem das nicht peinlich ist, wenn alle das lesen können. Und ob man sich wirklich für so wichtig hält.

    Ich hab hier auch wunderbare Menschen kennengelernt, im Internet. Und bekomme allmählich wieder Lust zu bloggen… Nicht zuletzt dank so schöner Blogs wie deinem.

  17. R Freitag, 20. Mai 2011 um 12:43 Uhr [Link]

    Da denkt man zwei oder drei Mal im Monat daran, irgendwo auf einen flattr-Button zu drücken und dann: ist da gar keiner!

  18. Isabel Bogdan Freitag, 20. Mai 2011 um 13:29 Uhr [Link]

    Jetzt besser? (Notfalls gibts ja unter anderen Artikeln noch Flattr-Buttons – sie werden insgesamt so wenig benutzt, dass ich immer wieder denke, ich mache das gar nicht mehr. Ist ja auch albern, irgendwie.)

    Und: danke Euch!

  19. Dentaku Freitag, 20. Mai 2011 um 13:58 Uhr [Link]

    Die Frage kommt mir auch bekannt vor (dabei finde ich für meine *anderen* möglichen Hobbies – wie z.B. Fotografieren – erst recht keine Zeit, denn die brauchen viel mehr).

  20. percanta Freitag, 20. Mai 2011 um 20:57 Uhr [Link]

    Herr Handfeger, stimmt ja gar nicht. Zumindest würden das die Leute auf Twitter wohl gerade anders sehen. Und ich drifte irgendwo ins Nirgendwo. Weiß auch nicht, wo es da lang geht.

  21. Isabel Bogdan Freitag, 20. Mai 2011 um 21:00 Uhr [Link]

    Das ist aber ganz schön schade, und wir vermissen Dich sehr. Wieder bloggen wär schon ziemlich schön.

  22. percanta Freitag, 20. Mai 2011 um 21:06 Uhr [Link]

    In vorausschauendem Gehorsam habe ich gerade ein paar Zeilen im eigenen Blog geschrieben.
    Aber das nennt man nicht eigentlich Bloggen, wenn…

  23. Isabel Bogdan Freitag, 20. Mai 2011 um 21:08 Uhr [Link]

    Hab ich doch schon lääääängst gesehen. Und kommentiert. Dochdoch, das nennt man schon bloggen, wenn es denn ein kleines bisschen öfter passöre.

  24. FrauKatz Freitag, 20. Mai 2011 um 21:09 Uhr [Link]

    Meine Mutter ist genau das Gegenteil von internetaffin und darüber hinaus auch ein extremes Verdichtungsgebiet aller existierenden Internet-Vorurteile.

    Letztes Jahr habe ich ein Treffen meines Internetfreundeskreises abgehalten und an einem Tag guckte auch meine Mutter vorbei, um sich „diese Leute“ einmal anzusehen.

    Abgesehen davon, dass weder perverse Triebtäter noch irgendetwas sonstig Unakzeptables anwesend war irritierte sie es am meisten, dass R. ein Kleid trug.

    Weil R. doch einen Doktor in Physik hat! Und dann trägt sie ein Kleid!

    Wenn ich etwas daraus gelernt habe, dann dass ich die Gedankengänge der Internetlegastheniker eigentlich gar nicht nachvollziehen können möchte. :D

  25. Markus Samstag, 21. Mai 2011 um 20:44 Uhr [Link]

    Hach.

  26. Indica Sonntag, 22. Mai 2011 um 00:06 Uhr [Link]

    Gern werde ich gefragt, ob ich das tun müsse? Warum ich das denn täte, weil ich doch beruflich schon so viel mit Schreiben zu tun hätte. Dass PR-Schreiben und so und Das-Internet-Vollschreiben im Freistil vollkommen unterschiedliche Angelegenheiten sind, dringt manchmal nicht durch. Interessant finde ich diesen mitleidsvollen Tonfall, der dann immer mitschwingt.

    Die Zeit-Frage kenne ich nicht. Oder habe ich sie verdrängt?

    Aber es gibt auch begeisterte Nicht-Blogger, die gern mitlesen und sich freuen, die mir übers Netz zugelaufenen und ans Herz gewachsenen Menschen ebenfalls kennen zu lernen.

    Ihr armer, bedauernswerter Mann, der soo viel Zeit mit seiner Musik verbringen muss! ;-)

  27. vera Sonntag, 22. Mai 2011 um 02:28 Uhr [Link]

    #Hach.

    Und: Schönes Blog.

    Und: Spielzeugeisenbahn. Modellbau. Buchbinderei. Fotografieren. Kochen. Lesen. Tatort gucken. Mein Tag hat mal locker 24 Stunden, und zum Bloggen nehm ich dann eben noch die Nacht dazu. So what.

  28. casino Sonntag, 22. Mai 2011 um 19:25 Uhr [Link]

    ich lese dich auch sehr gern! und die zeit vergeht dabei, aber es fühlt sich nicht wie zeit verbrauchen an, ich merke nie, wie die zeit vergeht beim bloglesen oder -schreiben. (ich hör das auch eigentlich immer, wenn ich wem vom bloggen erzähle, inclusive vorwurf. vielleicht darf man fotografieren, ohne bilder zu verkaufen, oder musik machen, aber nicht schreiben?) es ist sinnlos, diesen leuten was zu erklären, ihnen fehlt das komplette organ, dass den texthunger auslöst, wenn es nicht gefüttert wird, die neugierde oder das interesse, dein blog zu lesen. sag ihnen, du hast ein textprojekt oder so, in diesem internet.

  29. lottezwo Freitag, 27. Mai 2011 um 14:13 Uhr [Link]

    Dies hier ist der dritte Teil eines kleinen Abenteuers, aber auch dieser Mann hat die schöne Seite des Internets erlebt und nette Menschen getroffen:

    http://www.youtube.com/watch?v=EI93y2oJ4ck&NR=1&feature=fvwp

    [Und hier ist noch Teil 1...]

  30. lottezwo Freitag, 27. Mai 2011 um 16:15 Uhr [Link]

    [Huch! Den zweiten Link vergessen!

    http://www.youtube.com/watch?v=Dmop7EAY1Zg&feature=related ]

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