1 Kürbis
2 Zwiebeln
1 Birne
250 gr Risottoreis
Weißwein
Brühe
Parmesan
Pfeffer
Salz
Kürbis für 10-15 Minuten bei 150°C in den Ofen legen. Dann kann man ihn hinterher leichter schneiden. Währenddessen die Zwiebeln in Ringe schneiden und in Olivenöl anbraten. Den Risottoreis dazugeben, bisschen mit anbraten. Mit Weißwein ablöschen.
Kürbis entkernen und kleinschneiden, zum Reis geben. Dann das übliche Risotto-Prozedere: Bisschen heiße Brühe dazugeben, rühren, mehr Brühe, mehr rühren, da capo al fine. Zwischendrin die kleingeschnittene Birne zugeben – je weicher sie ist, desto später. Wenn’s kleine Birnen sind, dürfen es auch zwei sein.
Am Ende geriebenen Parmesan unterrühren. Nachwürzen mit Pfeffer und Salz.
Das Rezept stammt im Wesentlichen hier her, da kommen noch Kürbiskerne und Kürbiskernöl rein. Schadet bestimmt auch nicht. Und sie macht ein bisschen mehr Zirkus mit den Zwiebeln, den hab ich mir gespart.
Mail von meinem Kollegen Ulrich Blumenbach. Ihr erinnert Euch? Übersetzer von David Foster Wallace. Er schreibt zum Betreff „Lass uns gehen“:
Nabend allerseits,
ich habe keinen Blog, wo ich den Schaum vor dem Mund zum Dokument eintrocknen könnte, also muss ich es in einer Rund-Mail machen, die Ihr alle gern sofort löschen könnt. Seit achtzehn Jahren versuche ich, mit meinen sprachbewussteren Kollegen und Kolleginnen gegen die Anglizismen anzugehen, die durch schlecht synchronisierte Fernsehserien aus Großbritannien und den USA für eine akzelerierende Neandertalisierung der deutschen Sprache sorgen. Eine durchaus verehrte Kollegin [das bin ich, das bin ihich! IB] verteidigt diese grassierende Aufforderung als „Weihnachtsimperativ“ wegen jahrhundertealter Zeilen wie „Lasst uns froh und munter sein“ oder „Lasset uns nun gehen …“, aber ich alter Sturkopf beharre darauf, dass „Lass uns gehen“ für „Let’s go“ ein Anglizismus ist, den wir nicht brauchen, weil er keine Lücke in der deutschen Sprache füllt. Und was sehe ich heute im korrigierten Englischtest, den mir meine Tochter zur Unterschrift vorlegt? Die Lehrerin hat ihr einen Punkt abgezogen, weil sie „Let’s go“ mit „Gehen wir“ übersetzt hat. Meine Tochter wird dafür bestraft, gutes Deutsch zu schreiben! Vielleicht bin ich ja ein Reaktionär der Sorte, die Pfützen stehenlässt, weil sie noch von der Sintflut herrühren könnten, aber DAS ist für mich der Untergang des Abendlandes, ähm, des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Zunge, ach Scheiße, was weiß denn ich.
Ich seh das mit dem Weihnachtsimperativ und vielleicht überhaupt mit den Anglizismen ja ein bisschen entspannter, aber das ändert natürlich nichts dran, dass Ulrich zumindest in sofern recht hat, dass „Gehen wir“ eine völlig in-Ordnunge Übersetzung ist, vielleicht sogar schöner als „Lass uns gehen“. Dass nun aber Ulrich Blumenbachs Tochter mehr vom Übersetzen verstanden hat als ihre Lehrerin, das wundert mich nicht wirklich.
Es ist ja so: Meine „Sachen machen“-Texte erscheinen im Frühjahr gesammelt als Buch bei Rowohlt. Das muss ich am 1. Januar abgeben, deswegen habe ich die Schlagzahl erhöht und mache gerade ziemlich viele Sachen. Und wenn sie schon mal da sind, dann veröffentlicht das CulturMag sie auch, deswegen kommt im Moment wöchentlich was, und nicht, wie sonst, alle zwei Wochen. Keine Ahnung, ob das jetzt so weitergeht, aber hier ist jedenfalls schon die nächste: Ich war bei der Fisch-Pediküre. Und hab gelacht. Bitte das Bild anklicken.
Lustiger Zufall: ungefähr genau in dem Moment, als ich da saß, kam Herr Giardino auf Kreta an so einem Laden vorbei, schüttelte sich und schrieb kurz drauf: Isa hätte das sicher sofort gemacht. Jou. Hihi.
Frau Meier macht sich Sorgen. Ob sie vielleicht zu wenig Rosinen in den Kuchen getan hat, oder dass ein Bus vor ihrem Haus im Schnee ausrutschen und verunglücken könnte, und ob sie dann genug Kuchen hat für die Ausflügler, die in dem umgekippten Bus saßen. Oder ob die Sonne morgen wieder aufgeht, und wenn nicht, ob ihre Radieschen dann noch wachsen.
Herr Meier macht sich keine Sorgen. Er kocht ihr einen Pfefferminztee und geht ansonsten meist gerade einem seiner zahllosen Hobbys nach. Auf den Bildern allerdings sieht man auch, dass er seine Frau trägt.
Eines Tages findet Frau Meier eine kleine Amsel, die aus dem Nest gefallen ist. Sie päppelt sie hoch, baut ihr ein Nest und füttert sie. Herr Meier sagt „Tu, was Du nicht lassen kannst“. Als das Amselkind groß genug ist, findet Frau Meier, dass es fliegen lernen muss. Aber wie soll man ihm das beibringen? Den Rest verrate ich nicht.
Genau, Wolf Erlbruch ist der mit Ente, Tod und Tulpe und Die große Frage, die ihr hoffentlich alle kennt. Die liebe ich beide so sehr, dass ich in alles reingucke, was von Wolf Erlbruch illustriert ist.
„Reingucken“ heißt dann meistens, und so auch hier: komplett lesen, das ist ein Buch für 10 Minuten. Und dann habe ich es sofort erstens verschenkt und zweitens auf meinen Wunschzettel gesetzt, weil: wunderschönes Buch. Schöne Geschichte, wundervoll illustriert, wie immer. Was fürs Herz und zum Hinter-die-Löffel-Schreiben. Und übrigens kann man nicht nur von Wolf Erlbruch ziemlich unbesehen alles kaufen, sondern überhaupt alles aus dem Peter Hammer-Verlag, scheint mir. Die machen offenbar nur tolle Sachen. Oder jedenfalls sehr viele.
Vielen Dank für dieses Geschenk, Maximilian! Ich freu mich mächtig.
Wolf Erlbruch: Frau Meier, die Amsel. Peter Hammer-Verlag. Gibt es in zwei verschiedenen Größen, das Große ist ca. 28,5 x 25 cm groß und kostet 13,90 €, das kleine ist … ähm, kleiner halt und kostet 8,90 €.
Also waren wir ein paar Tage in Manchester, einfach so, weil Herbstferien waren und es günstige Direktflüge von Hamburg nach Manchester gab und der Mann da schon immer mal hin wollte. Darüber wäre dann vielleicht noch zu bloggen. Gelesen habe ich dort Ankes Deern, darüber müsste ich dann wohl auch was schreiben. (Kurzfassung: gutes Buch, logisch. Lesen.) Außerdem habe ich dort zwei „Sachen“ gemacht. Sonntag sind wir zurückgekommen, Montag habe ich über die eine Sache geschrieben, Dienstag wollte ich die andere schreiben, habe aber ü-ber-haupt nichts auf die Reihe bekommen. Passiert ja auch mal.
War aber schlecht, denn Mittwoch bin ich auf die Buchmesse gefahren. Worüber ich natürlich auch noch bloggen könnte, wenn ich könnte. Heute bin ich wiedergekommen. Im Zug auf der Hin- und Rückfahrt habe ich immerhin einen Teil der Fahne gelesen, die spätestens am Dienstag im Verlag sein muss. Morgen habe ich schon wieder einen Sachenmachentermin, der wahrscheinlich einen Großteil des Tages beanspruchen wird, das heißt, heute Abend und den kleinen Rest des morgigen Tages und vielleicht noch einen Schnipsel Montag muss ich mit der Fahne verbringen, um dann sofortamente die zwei noch ungeschrieben „Sachen“ zu schreiben, denn ich habe ja bekanntermaßen so ein schlechtes Gedächtnis, dass sowas sofort gemacht werden muss, sonst habe ich ratzfatz alles vergessen. Dienstag habe ich aber auch nur so halb Zeit, denn da mache ich schon wieder die nächste Sache. Nebenbei muss ich übrigens auch noch am 1. Dezember eine Romanübersetzung abgeben und dann halt am 1. Januar das Sachenmachenbuch, deswegen mache ich ja dauernd Sachen und komme zu sonst nix. Wisster Bescheid.
Das soll auch gar kein Gejammer sein, wird schon alles hinhauen, wie immer, ich muss halt nur jetzt verschärft ran. Kann also sein, dass es hier in den nächsten Tagen oder Wochen keine längeren Texte gibt.