Der Übersetzer. Im Jardin des Traducteurs
Mein Kopf ist vom Vorüberziehn der Seiten
so müd geworden, dass er nichts mehr sucht.
Mir scheint, ich muss durch tausend Seiten schreiten,
und hinter tausend Seiten liegt: das Buch.
Der weiche Gang geschmeidiger Gedanken,
die sich im allerkleinsten Kreise drehn,
ist wie ein Tanz; der Duden setzt ihm Schranken
und lässt mich hier und da im Regen stehn.
Nur manchmal schiebt der Vorhang all der Worte
sich lautlos auf. Dann geht die Formulierung ein,
macht aus den Sätzen eindrucksvolle Orte
und fängt im Herzen an zu sein.
(Rilke / Bogdan)
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