Rezensionen zu den Wohnverwandtschaften

Kleine Durchsage vorweg: In manchen Rezensionen heißt es, alle WG-Bewohner:innen seien „jenseits der 50″, teilweise ist sogar von einer „Senioren-WG“ die Rede. Das stimmt nicht, Constanze ist ausdrücklich Anfang dreißig, sie möchte noch Kinder. Über Murats Alter wird gar nichts gesagt, in meinem Kopf ist er in den Vierzigern.
 

Wobei insbesondere die Form ungewöhnlich ist. Bogdan zeichnet ihre Figuren durch innere Monologe und Dialog-Kapitel mit Regieanweisungen, ganz kurze Miniaturen sind das bisweilen. Die Charaktere entstehen durch ihre jeweilige Wortwahl und setzen sich zusammen aus der Innensicht und den Gedanken der anderen, jede und jeder mit einer eigenen Textfarbe, einem speziellen Sound (wobei die Autorin dankenswerterweise der Versuchung widersteht, überorginell zu sein.)

Maike Schiller, Hamburger Abendblatt

 

Leichtfüßig und mit viel Humor nähert sich Isabel Bogdan sehr wichtigen Fragen, auf die wir alle früher oder später treffen. Es geht um Pflege, um unbezahlte Sorgearbeit und um Unabhängigkeit im Alter. Ebenso begeistert mich das Lebenskonzept, das Begriffe wie „Wahlfamilie“ oder „Wohnverwandtschaft“ mit sich bringen. Dieser Roman regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern bietet auch jede Menge Stoff für Diskussionen.

Agnes De Lucca und Susanne El Hachimi-Schreiber, Siegener Zeitung

 

Isabel Bogdan spielt in diesem Roman durch, wie die Wohngemeinschaft mit Verantwortung umgeht. Füreinander zu sorgen und sich gleichzeitig abzugrenzen, das scheint hier eher zu gelingen als in der Herkunftsfamilie. Isabel Bogdan idealisiert nicht. Was anfangs so locker-flockig wirkt, entwickelt sich zu einer intensiven Geschichte über Bleiben oder Gehen.

Claudia Ingenhoven, mdr, ab 13:20

 

Einfallslose Tiefkühlkost.

Sandra Kegel, FAZ

 

Wechselnd aus den Perspektiven von Constanze, Murat, Anke und Jörg vernehmen wir ein im Grunde wenig Aufsehen erregendes, eigentlich herzlich unspektakuläres, aber gerade deshalb umso bewegenderes Drama um vier Menschen heutiger Tage. Sie tragen alle ihr eigenes Päckchen und zusammen das des stillen Verschwindens eines Menschen aus dem Hier und Jetzt. In dieser Tonlage, alltagssprachlich, alltagslustig, alltagstraurig kann das wohl nur eine: Isabel Bogdan.

Jürgen Deppe, NDR

  

Mit wunderbarer Leichtigkeit geht Isabel Bogdan das große Thema Familie an und trifft mich im Innersten.

Petra Schulte, Emotion

Kommentieren:

Pflichtfeld

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Twitter