Alte Neustadt

„Alte Neustadt“ ist natürlich Quatsch. Aber auf der Suche nach der Neuen Altstadt bin ich erstmal eine Weile herumgeirrt, oder sagen wir: ich musste hier durch, um von der Metro aus zur Neuen Altstadt zu gelangen. Erst kam ich durch ein Viertel, von dem die Hälfte abgerissen ist, aber auch nur halb abgerissen, es sieht fast aus wie eingestürzt. Und dann die Trümmer liegengelassen, und die andere Hälfte der Häuser ist noch bewohnt. Sehr eigenartig, ich habe keine Ahnung, was da los ist und warum das ganze Viertel so aussieht, so zur Hälfte kaputt und zur Hälfte nicht.

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Und dann gehe ich durch ganz enge, kleine Gassen, wo Leute leben, die wahrscheinlich nicht sehr reich sind. Am Anfang gibt es Klamottenläden, alle sehr vollgestopft und dunkel. Hier kommt wahrscheinlich ungefähr nie ein Tourist durch, ich werde angestarrt, bin offensichtlich fehl am Platz und mag nicht in einen der Läden reingehen. Jeder meiner Schritte wird beäugt. Weiter drin im Gewirr werden die Gassen noch enger, hier passen keine Autos mehr durch. Teilweise kann man in die Häuser reingucken. In allen ist es sehr dunkel, sie haben kaum Fenster, und ich bin nicht sicher, dass alle Fenster auch Scheiben haben. Ich glotze nicht zu offensichtlich in die Häuser und Wohnungen, aber ich glaube, die meisten bestehen aus einem Zimmer, das gerade mal etwas größer ist als ein Bett. Kochecke, vielleicht noch ein Regal und ein Fernseher, und die restlichen Dinge, die man so hat, stapeln sich in den Ecken. Die Gassen sind gefegt, und überall hängt Wäsche draußen.

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Dieses improvisierte obere Stockwerk ist bewohnt. Ab Mittwoch sollen es nachts unter Null Grad werden. Aber vielleicht schläft da oben ja niemand.

2 Kommentare

  1. trippmadam Dienstag, 26. November 2013 um 07:35 Uhr [Link]

    Als ich eben, noch ohne Kaffee und Brille, einen Blick auf die Bilder warf, da war der erste Gedanke, der in meinem schlafvernebelten Hirn aufblitzte: oh, Sevilla! Wahrscheinlich sehen die Armenviertel überall auf der Welt ziemlich ähnlich aus. Wobei es in Sevilla nicht ganz so heruntergekommen aussieht, aber die wilden An- und Aufbauten, die improvisierten Reparaturen und die blaurot gestreiften Plastikvorhänge (wahrscheinlich auch in Sevilla made in China) wirken schon sehr vertraut.

  2. l9 Dienstag, 26. November 2013 um 17:51 Uhr [Link]

    Ah . ein wujindian am 3. Bild von unten ;) (Hardware store).
    Ansonsten: ja – thats China…. Wenn Du in drei Jahren hinkommst sind entweder Hochhäuser dort oder neue Firmengebäude….

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