Liebes Tagebuch,

ich habe unfassbar lange geschlafen. Dann habe ich mir ein paar Gedanken über mein Uniseminar morgen gemacht und hier ein bisschen geputzt und geräumt, und dann haben mich zwei Studentinnen abgeholt zu einem Bummel am Konfuziustempel. Als wir ankamen, war es schon dunkel, die allermeisten Fotos sind unscharf. Sind jetzt trotzdem zu viele hier im Eintrag, aber hey, wann ist man schon mal in China. Wir haben echte Drachen gesehen, zwei aus Feuer und zwei mit blauen Augen. Wir haben unglaubliche Mengen Essen gesehen (und glaubliche Mengen gegessen), ganze Enten, komplett Undefinierbares und eindeutig Leckeres. Die Studentinnen haben frische Kokosmilch getrunken (ich nicht, weil ich noch mit einem frischem Melonensaft beschäftigt war), von der einer der beiden schlecht wurde. Sie wurde immer blasser. Im Tempel haben wir noch ein bisschen Livemusik mit Glocken und Instrumenten gehört, deren Namen ich mal wieder auf Japanisch weiß, nämlich Koto und Shakuhachi. Auf Chinesisch keine Ahnung. Gelernt: dass Konfuzius anscheinend derjenige war, der als erster fand, man solle doch vielleicht lieber keine Menschen opfern, sondern Tiere. Scheint ja auch sonst ein ganz kluger Mann gewesen zu sein, wie man so hört. Und dann sind wir nicht mehr lange geblieben, denn T. war wirklich sehr blass und wir fanden, sie soll eine Kohletablette nehmen und ab ins Bett. In der Nähe meiner Wohnung habe ich endlich einen veritablen Supermarkt gefunden und alles mögliche eingekauft, vor allem erstmal einen großen Berg Obst. Das ich, wie sich an der Kasse herausstellte, wohl hätte wiegen müssen oder so, jedenfalls haben sie es, weil keine Preise draufklebten, einfach aussortiert. Also morgen kein Obst zum Frühstück, nächstes Mal weiß ich Bescheid.
Morgen ist meine zweite Unisitzung. Und vorher gibt’s Kaffee! Mit Milch!

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15 Kommentare

  1. Zahnwart Donnerstag, 7. November 2013 um 16:32 Uhr [Link]

    Zuerst dachte ich, oh, schöne abstrakte Installation, auf diesem einen Bild, da oben. Dann beschlich mich ein ungutes Gefühl, weil, das hatte etwas Kreatürliches, so fast noch lebendig, wie eine sehr gute Wachsfigur. Und plötzlich entdeckte ich, nein, das hat nichts Kreatürliches, das ist eine Kreatur, ein echter Schnabel, ein echter Körper, und dann wurde mir ein wenig anders.

    • Isabel Bogdan Donnerstag, 7. November 2013 um 16:33 Uhr [Link]

      Dann sei froh, dass das mit dem Geruchsinternet noch nicht so klappt.

  2. Andrea Donnerstag, 7. November 2013 um 17:37 Uhr [Link]

    „Shark in Dumplings“ war hoffentlich bei den glaublichen Mengen dabei? Ich hätte jedenfalls nicht widerstehen können. Bei dem Giftgrünen dahinter schwanke ich noch.

    • Isabel Bogdan Donnerstag, 7. November 2013 um 20:18 Uhr [Link]

      Das waren „Shark fin dumplings“. Ich glaube, man muss hier einfach sehr schnell aufhören, Es ist hier ein bisschen schwieriger, politisch korrekt zu essen und nachzufragen, wie das alles hergestellt wird. Als wir an dem Stand ankamen, war ich schon pappsatt von sechs Dumplings.

    • kid37 Freitag, 8. November 2013 um 11:39 Uhr [Link]

      Das ist übrigens eine ziemliche Sauerei. Jährlich werden über 70 Millionen Haie abgeschlachtet, teils nur „gefinnt“, d. h. von den Flossen befreit und lebend zurück ins Wasser geworfen.

    • Isabel Bogdan Freitag, 8. November 2013 um 12:49 Uhr [Link]

      Ja, tschuldigung, da habe ich nur die Hälfte von dem geschrieben, was ich meinte. Meinte: Shark fin esse ich sicher nicht, das ist wirklich ekelhaft. Aber ansonsten ist es etwas schwierig, p.c. zu essen. Gibt aber viel Gemüse, das ist toll.
      Habe ich den Eisbergsalat erwähnt? I did it again. Geiles Zeug. Gebraten.

  3. Extramittel Donnerstag, 7. November 2013 um 18:45 Uhr [Link]

    Tolle Fotos!

  4. Herr Paulsen Donnerstag, 7. November 2013 um 19:39 Uhr [Link]

    Was sind denn das für Hackebällchen neben den Entenköpfen? Sieht aus wie hessisches Pfeffersäckchen. Hat sicher was mit den Enten zu tun, oder?
    (nur wenns rauszufinden ist!)

    • Isabel Bogdan Donnerstag, 7. November 2013 um 20:19 Uhr [Link]

      Keine Ahnung. Sah ein bisschen aus wie Mettwurst oder so. Und ja, schien dazuzugehören.

    • trippmadam Donnerstag, 7. November 2013 um 20:40 Uhr [Link]

      Herr Paulsen, ich dachte auch an (nord)hessische Wurst. Frau Bogdan, würden Sie nochmals hingehen und probieren? Überhaupt scheinen Sie im „Ich-will-alles-mal-probieren-Himmel“ gelandet zu sein. Leider war ich noch nie in China, aber verhungern würde ich da ja anscheinend nicht. Sieht alles sehr gut aus bis auf die Gänse, die in dem Zustand doch etwas blass um den Schnabel sind.

    • Hannes Donnerstag, 7. November 2013 um 20:51 Uhr [Link]

      Das sind die Innereien der Enten. Zumindest das, was als verwendbar gilt. Beim Schlachten ausgelöst, vermutlich im gespülten Entenmagen verpackt. Nicht das irgendwas verkommt.

  5. Karan Donnerstag, 7. November 2013 um 21:20 Uhr [Link]

    Wenn Du die Querflöte ganz unten auf dem letzten Bild meinst, dann ist das, falls die Flöte nach links noch ein Stück länger ist, eine Dizi. Die „Mutter“ der Shakuhachi ist die Xiao, die wird aber längs gespielt und ist eine Kerbflöte, also oben offen und mit schräger Anblaskante. Die chinesische Wölbbrettzither heißt Guzheng. Ach ja, das Glockenspiel nennt sich Bianzhong. (*Musikethnologinnenklugscheißermodus aus* ;-)) Viel Spaß in China!

    • jule Freitag, 8. November 2013 um 00:20 Uhr [Link]

      Danke für das Wort Wölbbrettzither. Neue Kullervokabel. Wird bestimmt tagelang durch mein Hirn kullern. ;-)

  6. Ingrid Freitag, 8. November 2013 um 10:36 Uhr [Link]

    Wow, was für ein toller Bilderbogen. Und schön, dass es so viele Bilder sind! Wir wollen doch auch was davon haben!

    Und zwei tolle Wörter als Dreingabe. Nicht nur die Wölbbrettzither, sondern auch noch die Kullervokabel! :o)

  7. Isabel Bogdan Freitag, 8. November 2013 um 14:30 Uhr [Link]

    Ich hab die klügsten Leser der Welt. Sie kennen Enteninnereienbeutelchen und Wölbbrettzithern.
    Danke!

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