Besser ist das: Schokolade und Kaffee

Einen für mich handhab- und vertretbaren Umgang mit dem Konsum von Fleisch und Gemüse zu finden, war vergleichsweise einfach. Da ging es um Tiere und Pflanzen. Jetzt wird es schwieriger, jetzt geht es um Menschen.

Vor einer Weile habe ich hier einen Film von Miki Mistrati über Kinderarbeit auf Kakaoplantagen an der Elfenbeinküste verlinkt. Es zieht einem die Schuhe aus, wie da systematisch Kinder verschleppt und an Kakaobauern verkauft werden, um auf den Plantagen zu arbeiten. So ein Kind kostet etwa 230 Euro, dafür darf man dann damit machen, was man will. Das Geld bekommen allerdings nicht unbedingt die Eltern, sondern im Zweifel derjenige, der das Kind verschleppt hat. Manche Kinder gehen auch freiwillig mit, weil man ihnen einen guten Verdienst in Aussicht stellt, den sie dann natürlich nicht bekommen. Die Schokoladenindustrie tut rein gar nichts dagegen, sie sagt nichts dazu und möchte auch nicht drüber reden. Dieser Film ist schon etwas älter, und die Schokoladenindustrie hat danach versprochen, gegen die Kinderarbeit vorzugehen, Schulen zu bauen, die Kakaoplantagen stärker zu kontrollieren, etc.
Drei Jahre später ist Miki Mistrati noch einmal losgezogen. Beziehungsweise er wollte, durfte aber nicht an der Elfenbeinküste einreisen – dazu hätte er die Einladung einer Schokoladenfirma gebraucht, die er nicht bekommen hat. Natürlich hat er trotzdem recherchiert, indem er jemand anderen geschickt hat, während er selbst in Ghana war. Das Ergebnis seiner Recherchen kann man hier sehen.

Dieser ganze Film ist ein einziges Paradebeispiel für leere Versprechungen, Euphemismen, Vertuschung, Augenverschließen und Drumherumgelaber. Kurzfassung: es ist genau gar nichts passiert, nichts hat sich geändert, sie haben halbherzig angefangen, ein paar Schulen zu bauen, also: ein paar Wände hochgezogen. Was mag sowas kosten, diese Schulgebäude, die man da sieht – fünftausend Euro? Jedenfalls ungefähr gar nichts, wenn man sich mal die Gewinne der Schokoladenindustrie anguckt.
Es widert mich wirklich an, dieses Profitdenken, diese Fixiertheit aufs Geld und immer höhere Gewinne, ohne auch nur die klitzekleinste Rücksicht auf die Menschen, die am Anfang der Wertschöpfungskette für den Rohstoff sorgen. Ohne Gewissen, ohne Skrupel, ohne Moral; alles scheißegal, Hauptsache Gewinne für irgendeinen multinationalen Konzern. Wahrscheinlich findet der ein oder andere sich auch noch geil dabei. Tschuldigung, aber ist doch wahr.

Über Kaffee weiß ich ungefähr gar nichts, aber ich nehme an, dass die Probleme dort sehr, sehr ähnlich sind. (Und wie ist das eigentlich mit all den anderen Früchten? Bananen, Orangen, Ananas?)

Und jetzt? Fair-Trade-Produkte kaufen. Ha. Hahaha. Leider Pustekuchen (englischer Artikel. Hier Ähnliches auf Deutsch in der Wikipedia). Es werden zunehmend Stimmen laut, dass diese Fair-Trade-Siegel auch irgendwie Augenwischerei seien und auch wieder vor allem die Zwischenhändler und Endverkäufer an den Produkten verdienen und gar nicht die Kakao- und Kaffeebauern oder gar ihre Arbeiter. Arbeiter ab sieben Jahren; ich würde mich gern darauf verlassen können, dass das bei Produkten mit Fair-Trade-Siegel ausgeschlossen ist. Kann man aber wohl nicht. Miki Mistrati stellt am Ende seines zweiten Films die Frage, was man denn als Verbraucher tun kann. Denn irgendwelche Siegel und Logos bedeuten im Zweifelsfall gar nichts. Mistrati sagt: Wir als Verbraucher müssen den Unternehmen sagen, was wir wollen. Aber wie das gehen soll, sagt er leider auch nicht. Briefe schreiben? Kommt mir nicht besonders erfolgversprechend vor. Ist es eine gute Idee, genau deswegen eben doch Fair Trade zu kaufen, damit die Unternehmen merken, dass das gewünscht ist? Wäre es eine Lösung, komplett auf Kaffee und Schokolade zu verzichten? Diese Produkte gar nicht mehr zu konsumieren? Davon hätte der kleine Kakaobauer ja auch nichts. (Abgesehen davon, dass das bei Schokolade auch wirklich hart wäre.) Auf aktiv gegen Kinderarbeit steht, man solle TransFair-Produkte kaufen, weil das garantiert ohne Kinderarbeit hergestellt sei. Ich würde das wirklich sehr gerne glauben können. Kann ich aber nicht mehr so richtig.

Beim Thema Kaffee und Schokolade bin ich wirklich vollkommen hilflos. Ich werde natürlich weiterhin Fair Trade kaufen (und zwar sicher nicht die eine Sorte Fair Trade, die es bei Darboven oder Tchibo gibt, denn Whitewashing ist ja nun auch keine Lösung). Und ich werde auch weiterhin gelegentlich scheitern und mir doch mal an der U-Bahn-Haltestelle ein Twix kaufen. Ich weiß aber nicht, wie „gut“ oder sinnvoll oder anständig diese Fair-Trade-Produkte sind. Immerhin besteht die Möglichkeit, dass das ein bisschen besser ist als die Produkte, wo quasi „Kinderarbeit“ draufsteht. Ich wüsste gern mehr darüber, gleichzeitig fürchte ich mich vor dem Ergebnis. Gibt es Möglichkeiten, Kaffee und Schokolade guten Gewissens zu konsumieren? Produkte halbwegs direkt von irgendeiner Kooperative beziehen oder so, ohne siebzehn mitverdienende Zwischenhändler? Ich wäre gern bereit, mehr zu zahlen. Es wäre vollkommen in Ordnung, wenn Schokolade und Kaffee eben wieder Luxusprodukte wären. Der Deutsche isst im Durchschnitt elf Kilo Schokolade im Jahr; das klingt erstmal viel, aber wenn man es runterrechnet, dann sind das 30 Gramm pro Tag, also zwei Riegel einer handelsüblichen Tafel. Kommt mir nicht mal so irre viel vor; so sehr hat man sich daran gewöhnt, dass Schokolade immer und überall billig zu haben ist. Aber halt nur, wenn irgendwer anders den Preis dafür zahlt. Und das möchte ich nicht mehr.

(Das war Teil vier der Reihe. Die ersten Teile sind hier:
1. Einleitung: Besser ist das
2. Fleisch
3. Gemüse)

28 Kommentare

  1. Helga Freitag, 12. April 2013 um 11:44 Uhr [Link]

    Bei Kaffee habe ich mich persönlich für eine kleine lokale Kaffeerösterei entschieden. Wobei auch das Kaffeekonzept einer großen Münchner Kaffeerösterei (meine Alternative) transparent ist.

    Leider hat mir noch kein einziger Kaffee, bei dem groß FairTrade draufsteht, geschmeckt. Gilt übrigens auch für Schokolade.

  2. Miriam Freitag, 12. April 2013 um 11:51 Uhr [Link]

    Ich kaufe Kaffee und Tee im Naturkostladen und dachte bisher, das wäre OK? Oder nicht? Verflixt.
    Wobei ich selbst schon seit einer Weile keinen Kaffee mehr trinke, verträgt mein Magen nicht, aber für Mann und Gäste ist natürlich immer welcher da.

    Dafür verkneif ich mir vermehrt die Einwegflaschen und greife wieder zu Mehrweg. Deine Aktion hier bringt ja dann doch zum Nachdenken!

    Gruß Miriam

  3. adelhaid Freitag, 12. April 2013 um 12:07 Uhr [Link]

    und was is mit tee?

    (sorry, aber das konnte ich mir nicht verkneifen. das ist genauso schlimm)

    • Isabel Bogdan Freitag, 12. April 2013 um 12:08 Uhr [Link]

      Ha, vergessen! Genau den Satz hatte ich eigentlich auch noch reinschreiben wollen. Weil: keine Ahnung, was mit Tee ist.

    • Stephan Freitag, 12. April 2013 um 12:13 Uhr [Link]

      Da vertraue ich noch blind der Teekampagne. Macht mir die nicht auch noch madig, bitte ;-)

  4. Stephan Freitag, 12. April 2013 um 12:11 Uhr [Link]

    Zitat aus einem Guardian-Artikel über Ananasanbau in Costa Rica:

    » „All the pineapple production has done is generate money for the multinational companies‘ foreign bank accounts,“ (…) „Here it only pays wages too low for people to live on and destroys our environment. This is not development. If anything, it is going backwards.“ «

  5. Frische Brise Freitag, 12. April 2013 um 12:12 Uhr [Link]

    Uh. Nicht mal auf Fair Trade kann man sich verlassen?
    Dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Das ist das Einzige, was ich tun kann: auf meinen Konsum achten. Hmpf.

    Die Schokolade von Gepa schmeckt sehr gut!

  6. Stephan Freitag, 12. April 2013 um 12:21 Uhr [Link]

    Wo es gerade um Süßes geht, den wunderschön fotografierten, aber in seiner Ratlosigkeit (Killerbienen, wir bauen auf Euch!) auch betrüblichen Film über das weltweite Bienensterben More than Honey kann ich empfehlen.

  7. BD Freitag, 12. April 2013 um 12:53 Uhr [Link]

    Erstmal: Sehr schöne Serie über Konsum! Ich lese alles.mit Begeisterung und Nicken und Kopfschütteln…
    Kaffee kaufe ich wie Helga von einer lokalen Rösterei (als Bremerin: Utamtsi), denen ich warum auch immer mehr vertraue… es ist eigentlich absurd, jemandem mehr zu vertrauen, nur weil ich die Typen schon mal getroffen habe. Sie könnten mich ja trotzdem genau so anlügen wie alle anderen, aber das ist wohl wieder so eine gemeine Sache vom Gehirn, das da irrational entscheidet und sagt „Den hab ich schonmal gesehen, der ist besser als jemand, den ich noch nie gesehen habe.“
    Gibt es solche kleinen Unternehmen eigentlich auch für Schokolade? Ich glaube, alles was in „meinem“ Bioladen rumliegt, gehört auch zu einer großen Schokoladenfirma (nicht so groß wie die wirklich großen natürlich, aber zumindest so groß, dass sich die Besitzer nicht einfach persönlich in den Laden stellen würden um ihr Gesicht zu präsentieren)

  8. Jakob Freitag, 12. April 2013 um 13:15 Uhr [Link]

    Ich kaufe Kaffee und Schokolade auch ausschließlich Fairtrade/Directtrade. Die Argumente des Artikels bei Foreign Affairs kann ich nicht 100% nachvollziehen, sie basieren auf dem Verständnis von Ökonomie, dass uns auch in die Wirtschafts- und Finanzkrisen geführt hat.
    Geschützte Wirtschaftsräume sind wichtig, um politische Anliegen umzusetzen, zum Beispiel durch ein Importverbot von Kakaoprodukten, die mittels Kinderarbeit gewonnen wurden.
    Natürlich ist Fairtrade keine Dauerlösung und auch keine besonders gute, aber wenn man dem Tenor des Artikels folgen will, dann darf man einfach gar nicht versuchen, irgendeinen Bauern besser zu stellen, sondern muss gleich nach der holistischen Lösung streben. Das halte ich aber für illusorisch.

    Bei Kaffee gibt es Kleinröstereien, die direkte Verbindungen zu einzelnen Kooperativen haben und nur von diesen kaufen. Oft ohne Fairtrade-Siegel, sondern mit einer RöstmeisterIn, die jedes Jahr dorthin fährt. Das ist natürlich auch keine Garantie für irgendwas, aber ich hoffe einfach, dass sie mich nicht bescheißen:)

  9. esther Freitag, 12. April 2013 um 13:34 Uhr [Link]

    liebe Isa
    Für chocolade kann ich ganz ganz herzlich Tony’s Chocolonely empfehlen, super lecker, und auf dem besten Weg zur ’slave free‘ Chocolade.
    http://www.tonyschocolonely.com/en/
    es hat angefangen mit einem Journalisten der sich selbst gestellt hat als Chocokrimineller, weil er mit seinem Chocokonsum wissentlich die kriminelle Bedingungen unterstützt hat. Mittlerweile eine der wichtigsten Chocopoduzenten in den Niederlanden. Nicht billig nein, aber hiervon kann ich nun wirklich sagen dass ich das glaube was die sagen. Weil sie eben auch zugeben, dass es noch nicht perfekt ist, aber auf jeden fall alles daran tun immer besser zu werden. Inzwischen klappt es fasst die meiste Chocolade direkt von dem Bauern zu kaufen, ohne Zwischenhändler. Kauft das bitte! Ich bringe dir auch gerne mal was mit aus den NL (musst mir nur deine Präferenz sagen, nicht das ich wieder so ein Fehler wie bei den M&Ms mache). ach ja, und habe ich schon gesagt dass es wirklich superleckere Chocolade ist?
    Esther

    • Isabel Bogdan Freitag, 12. April 2013 um 14:25 Uhr [Link]

      Oh, das klingt super! Immer gerne! Ich esse gern Vollmilch oder Zartbitter. Können auch Nüsse drinsein oder Minze oder irgendwas Knuspriges.
      Kein Nougat, kein Marzipan, kein Kaffeegeschmack.
      Und ich finde, das klingt gar nicht so teuer – überschlagen ca. 1,40/100 gr. das ist doch gar nicht so viel. Weiß nur nicht, ob sie auch nach D verschicken. Aber mitbringen gerne!

  10. Johanna Freitag, 12. April 2013 um 16:32 Uhr [Link]

    Schwieriges Thema!! Nicht moralisch, sondern praktisch. Ich habe bei Tony’s Chocolonelys Facebookseite mal nachgefragt, ob sie nach Deutschland verschicken. Dann wäre es mir das wert!

  11. alasKAgirl Freitag, 12. April 2013 um 19:08 Uhr [Link]

    Wir kaufen aktuell immer den Espresso vom Café Libertad Kollektiv (http://www.cafe-libertad.de/). Ander Bio-Fair-Kaffees haben uns nicht geschmeckt, aber der ist echt gut. Und auf der Homepage liest sich das Konzept zumindest fair. Kostet bei unserem fair-Laden 9,10 € / 500 g. Finde ich ok. Dann trink ich lieber weniger Kaffee und dafür anständigen.
    Bei Schokolade essen wir meistens Lindt. Leider nicht fair, aber immerhin ohne Genfutter in der Milch.

  12. Nathalie Montag, 15. April 2013 um 11:24 Uhr [Link]

    Was ist denn mit Bio, achten die denn nicht auch auf die Arbeitsbedingungen?

    Ich habe eben meine Biokiste bestellt und mal darauf geachtet welche Schokolade sie anbieten. Ich habe unter anderem Vivani gefunden und dort gibt es in der Produktbeschreibung einen Link zu ecoinform. de da kann man dann das Produkt suchen und erfährt dass die Schokolade direkt aus Kleinbaurnkooperativen in Ecuador bezogen wird. Ist das denn nun in Ordung?
    hier der Link http://www.ecoinform.de/#!Edel-Vollmilch.Detail;62932.html

    • Isabel Bogdan Montag, 15. April 2013 um 12:31 Uhr [Link]

      Das klingt doch gut! Kannte ich gar nicht, danke!
      (Mein Lieblings-Zartbitter-Brotaufstrich von Alnatura steht leider nicht drin. Wohl aber das Konkurrenzprodukt von Rapunzel, da steht aber nichts über die Herkunft des Kakaos.)

    • esther Montag, 15. April 2013 um 14:05 Uhr [Link]

      das klingt tatsächlich gut, allerdings kann man da leider immer noch nicht sicher sein dass bei diesen Kooperativen keinen Kinder arbeiten, soweit ich weiß. Aber es ist sicherlich besser als das was die grosse Marken machen.

  13. esther Montag, 15. April 2013 um 14:00 Uhr [Link]

    update, habe inzwischen Antwort von Tony’s Chocolonely’s bekommen, und ja die liefern auch nach Deutschland!

  14. Wibke Dienstag, 16. April 2013 um 09:14 Uhr [Link]

    Hallo, hallo.

    Isa, ich fühl‘ mich so verstanden, mir gehen so die gleichen Probleme durch den Kopf, seit ein paar Jahren jetzt. Ich bin kein Militant und kann missionieren nicht leiden, aber ich merke, dass ich immer mehr an meine Schmerzgrenze stosse und vieles einfach nicht mehr „geht“…

    Was die Schokolade angeht, hoffe ich, mit Zotter einen tragbaren Kompromiss gefunden zu haben. Die liefern von ihrer Website sogar ab einer kleinen Mindestbestellmenge kostenlos in Europa.

  15. Rosi Sonntag, 21. April 2013 um 23:39 Uhr [Link]

    Tony’s Chocolonely’s klingt ja wirklich ganz gut. Kann mir da mal jemand helfen, die Schokolade zu übersetzen? Ich würde gerne etwas bestellen. Esse wenig Schokolade, finde das aber auch ein schönes Mitbringsel. Ich denke, wenn die schmeckt, könnte man viele Freunde so auf die Idee bringen der Herkunft mehr Beachtung zu schenken. Allerdings komm ich mit den niederländischen Beschreibungen nicht so klar. Vielleicht bietet sich – liebe Isa – ja auch eine Sammelbestellung an? Das spart dann auch Versandkosten und ökologisch ist es auch noch. Würde die Schokolade dann auch irgendwo in HH abholen.

    • Isabel Bogdan Sonntag, 21. April 2013 um 23:56 Uhr [Link]

      Ganz unten auf der Webseite sind zwei kleine Flaggen, da kann man auf Englisch umstellen. Und bei einer Sammelbestellung wär ich auch dabei! Kann das nur gerade nicht selbst in die Hand nehmen.

  16. Heikles Essen | Papas Wort Donnerstag, 25. April 2013 um 22:37 Uhr [Link]

    [...] erst wieder sehr gut bei unserer Klassenlehrerin Frau Isa gelernt, welche sogar versucht, uns Schokolade und Kaffee madig zu machen. Das ist nicht nur heikel, sondern sehr mutig. Von ihr. Aber darum geht’s hier gar [...]

  17. Bernhard Freitag, 26. April 2013 um 15:46 Uhr [Link]

    Hoffen wir mal, dass die Bericht über den Mißbrauch und das Verschleppen von Kindern nur die Ausnahme und nicht die Regel sind, ansonsten müsste man grundlegend mehr Aufklärungsarbeit leisten und über das Zustandekommen des Produktpreise reden!

    • Isabel Bogdan Freitag, 26. April 2013 um 16:11 Uhr [Link]

      Ja, das müsste „man“ wohl. Denn zumindest an der Elfenbeinküste scheint es ja die Regel zu sein und keineswegs eine Ausnahme, haben Sie sich die Filme angeguckt? Die Filmemacher haben auf jeder einzelnen Plantage Kinder angetroffen.
      Und über die täglichen Lebens- und Arbeitsbedingungen dieser Kinder und wie sie behandelt werden, wird noch nicht mal etwas gesagt, so weit sind sie ja gar nicht gekommen.

      (Den Link zu Ihrer Firma habe ich rausgenommen, so etwas betrachte ich als Werbung. Sich mit dem Suchbegriff „Kaffee“ hierherzugoogeln und dann eine Firma zu verlinken, die Kaffeezubehör verkauft, ist vielleicht ein klitzekleines Bisschen plump.)

  18. Lyss Dienstag, 9. Juli 2013 um 14:22 Uhr [Link]

    Isabel,
    Thank you +so+ much for taking this note. As a chocolate company, I really believe the first part to major change is consciousness – to know to look back of pack, to ask better questions, to start demanding by show of purchase power and voicing what works and doesn’t according to your ethic system. There is absolutely no easy answer, and with 90% of the chocolate in the world using just 2 terrible beans, 75% coming from the same country which is crumbling under social injustice, it almost seems ultra polarised. With your voice as a writer, and dollars as a consumer, and gift giving nature as a friend, there are multiple ways to make the small difference. If anything, it gives us independants courage to keep going, to fight the fight when it comes to paying quardruple standard prices for our raw materials, to channel profit back into development, to stand at all the boring events and continually explain the stituation as elegantly as possible. We won’t dent the industry with complaining, but we will with small steps daily. And thank you so much. If you have some specific questions on the topics of direct trade vs free trade, farmer wages, terroir (like you mention above), I am here anytime you want to discuss. Best, alyssa jade mcdonald. BLYSS chocolate.

    • Isabel Bogdan Sonntag, 21. Juli 2013 um 21:46 Uhr [Link]

      (Just stumbled upon this again and noticed I haven’t even said thank you. Here goes:) Thank you, Alyssa, for taking the time! And for trying to make a difference.

  19. Kekse! Total korrekt! Sonntag, 15. Juni 2014 um 22:01 Uhr [Link]

    […] auswirken“. Wie schön. Ich empfehle zum Thema Kakaoanbau noch einmal dringend die beiden Filme von Miki Mistrati. Im zweiten geht es um die Versprechungen der Schokoladenindustrie und die hübschen Labels, die […]

  20. Karsten Sonntag, 31. August 2014 um 15:44 Uhr [Link]

    Ich kaufe sonst auch nur Fair Trade Kaffee, aber habe durch die vergangenen kritischen Dokus und Artikel auch ein wenig das Vertrauen verloren. In der „Zeit“ ist vor kurzem auch ein guter Artikel erschienen, der zeigt, dass Fair Trade den Plantagenarbeitern nicht viel bringt. Ich habe außerdem gelesen, dass ein Bauer pro Pfund Kaffee nur 20 Cent mehr erhält. Wieso der Fair Trade Kaffee für den Endverbraucher dann so viel teurer ist als konventioneller, ist mir ein Rätsel. Als bessere Alternative soll es Direct Trade geben, aber da habe ich noch keine Produkte finden können. Ich achte auf jeden Fall weiterhin auf Bio Kaffee, denn dazu gab es mal eine Reportage auf ARD, bei der man die Unterschiede für die Arbeiter auf brasilianischen Plantagen schon gut sehen konnte, denn hier wurde auf Pestizide verzichtet, während die Arbeiter auf normalen Plantagen krank wurden.

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