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Helgoland, Tag 1: Wind

Mal wieder. Diesmal bin ich zum Arbeiten hier, zusammen mit Adelhaid, die schon alles Wesentliche geschrieben hat. Wir müssen jeweils Bücher schreiben oder übersetzen, es ist reichlich zu tun, und hier lenkt uns nichts ab, außer vielleicht wir uns gegenseitig oder der Wind oder das Meer oder die Robben oder die Basstölpel. Es sind nämlich überraschenderweise noch ein paar hier, ich dachte, die sind längst weg. Und Wind ist auch, er hat uns fast von den Klippen gepustet. Fotografieren fast unmöglich, weil es einem entweder die Kamera aus der Hand haut oder die Vögel plötzlich in unmögliche Richtungen verschwinden. Wir legen uns mit dem ganzen Körper in den Wind und lachen, das ist einfach so toll. Die Basstölpel sind noch toller, sie bewegen die Flügel kaum, breiten sie nur aus und halten sich und bewegen sich offenbar nur mit winzigen Korrekturen in der Flügelstellung. Wenn es so windig ist wie heute, nehmen sie die Füße zu Hilfe, sie sind meist angelegt, aber plötzlich werden sie dann ausgefahren und gespreizt, um dem Wind zu trotzen. Toll!

Ansonsten möchte ich zu Protokoll geben, dass es eine recht schaukelige Überfahrt war und dass auf dem Schiff reichlich und lautstark und dann auch olfaktorisch nicht mehr ignorierbar gespuckt wurde, aber nicht von mir. Und auch nicht von Adelhaid.
Das Wetter könnte in den nächsten Tagen meinetwegen noch ein bisschen schöner werden, heute war es grau und nieselig. Zwischen all der Arbeit wollen wir natürlich auch mal zur Düne rüber. Aber soll auch tatsächlich schöner werden! Und gearbeitet werden muss auch tatsächlich. Die Ansage lautet: „Hauptsache, das Buch wird fertig“, was allerdings für Adelhaid gilt. Für mich nicht, ich habe zwei Bücher dabei, eins zu schreiben, eins zu übersetzen, und die werden hier beide nicht fertig, das ist mal sicher.

Und: ich habe schon wieder das schöne Zimmer im schönen Hotel. Diesmal vergesse ich nicht wieder, Fotos zu machen.

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