Heiratsmarkt

Es geht auf den 11.11. zu, den Tag der Singles. Eins-eins, eins-eins, was für ein einsamer Tag. Eine gute Gelegenheit, sich selbst oder die eigenen Kinder auf den Heiratsmarkt zu bringen. Vielleicht auch ohne das Wissen der Kinder. Auf den Zetteln stehen die Eckdaten (Alter, Größe, Einkommen, kurze Selbstvorstellung und Partner-Wunschvorstellung), keine Bilder. Sie sind nach Jahrgängen sortiert, bis runter zu den 1940er Jahrgängen, und schön nach Männlein und Weiblein getrennt. Blaue Zettel für die Männer, rosa für die Frauen. Und eine Extra-Abteilung für Leute, die im Ausland leben. Ein paar selbstgemachte Zettel sind auch dabei und hängen getrennt von den anderen. Wer Interesse an einem Profil hat, schreibt mit der Hand seine Telefonnummer darunter. Ich sehe sofort allerhand Möglichkeiten zu Schabernack, aber vielleicht tun Chinesen sowas ja nicht. Wir hatten den Eindruck, dass die Besserverdienenden deutlich mehr Telefonnummern bekommen haben als die Schlechterverdienenden. Man sieht das auf dem Bild mit den drei Zetteln: der mit 30.000 ¥ hat keine Telefonnummer, der mit 80.000 ¥ ein paar, und der mit 250.000 ¥ eine Menge. Ich habe aber nicht geguckt, ob sich das wirklich durchzieht, vielleich hat der ja auch die nettesten Eigenschaften. Oder besser formuliert.

Wir werden von drei älteren Männern noch unverhohlener angestarrt als normalerweise eh schon.

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Nach dem ersten Befremden (okay, so befremdet war ich auch wieder nicht, ich wusste nämlich schon, was das hier ist, denn Meike Winnemuth hat davon auch schon berichtet) denke ich: eigentlich auch nichts anderes als Kontaktanzeigen in der Zeitung oder im Internet. Nur eben so viel analoger, dass es einen verblüfft.

2 Kommentare

  1. kid37 Montag, 11. November 2013 um 16:50 Uhr [Link]

    Tolle Sache. Und mein 37er-Zettel hängt da auch schon.

    • Isabel Bogdan Montag, 11. November 2013 um 16:53 Uhr [Link]

      Und wieviele Nummern hast Du bekommen? Schon jemanden angerufen?

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