Laufen
Eingefangene Kommentare, Zurufe, Sprüche innerhalb einer halben Stunde: fünf*.
Davon von Männern: fünf.
Liebe laufende Männer, das interessiert mich wirklich: werdet Ihr auch dauernd kommentiert? Von Männern oder von Frauen?
*“Hopp-hopp-hopp!“, „Schöne Beine!“, „Eins-zwei-eins-zwei!“, „Jetzt aber schnell!“, „Hui!“
worange Samstag, 11. Juni 2011 um 15:39 Uhr [Link]
Meine Freundin musste sich letztens beim Laufen aus einem vorbeifahrenden Cabro die Aufforderung anhören, doch mal einen Sport-BH zu tragen. Auch charmant.
Isabel Bogdan Samstag, 11. Juni 2011 um 15:47 Uhr [Link]
Oh, ja, zauberhaft.
(Allerdings denke ich das bei vielen laufenden Frauen auch. Manchen fliegt ja buchstäblich alles um die Ohren, das tut doch weh! Aber es geht verdammt noch mal keinen was an, es soll doch jeder machen, wie er will. Ich sage doch auch nicht wildfremden Leuten auf der Straße, dass ihre Hose zu kurz ist oder sie mal wieder zum Friseur gehen könnten. Ganz zu schweigen von Unterwäsche, echtma.)
Steffen Hellmann Samstag, 11. Juni 2011 um 15:52 Uhr [Link]
Ich gehöre eher zu den rumschlurfenden Männern, das bleibt meist unkommentiert. Kann mich aber auch nicht entsinnen, jemals laufenden Frauen etwas zu- oder nachgerufen zu haben.
Christian Samstag, 11. Juni 2011 um 15:53 Uhr [Link]
Wie schön, wieder ein Grund, sich für seine Geschlechtsgenossen zu schämen. Ich dachte echt, so etwas hätten wir irgendwann hinter uns gelassen.
(Ich hab zwar keine Lauf-, nur Radfahr-Erfahrung. Da: Keine Kommentare. Nie, von niemandem)
Isabel Bogdan Samstag, 11. Juni 2011 um 15:55 Uhr [Link]
Es muss aber auch am Laufen liegen – wenn ich rumschlurfe oder Fahrrad fahre, kommt nix, nicht mal, wenn ich im Rock auf einem Herrenrad unterwegs bin.
Heidrun Samstag, 11. Juni 2011 um 16:05 Uhr [Link]
Oh ja, das kenne ich auch. Mein Lieblingsspruch bisher (von entgegenkommenden Jugendlichen im Park): Vorsicht, da vorne wird geblitzt! Das war ja noch halbwegs lustig. Eine Freundin von mir musste sich beim Joggen am Vatertag von einer Gruppe besoffener Ärsche anhören, dass sie es bitter nötig hätte (im Sinne von abnehmen).
Isabel Bogdan Samstag, 11. Juni 2011 um 17:13 Uhr [Link]
Womöglich fanden sie sich dabei noch cool. Oder lustig. Man möcht gar nicht wissen, was Leute sich manchmal denken. Wahrscheinlich gar nix.
Frank Samstag, 11. Juni 2011 um 17:47 Uhr [Link]
Ich werde von Läuferinnen freundlich gegrüßt, wenn ich den Kinderwagen dabei habe. Ich bin unsichtbar, wenn ich ihn nicht dabei habe. Ich höre dumme Sprüche, wenn wir zu zweit laufen und sie den Wagen schiebt.
Alexamalex Samstag, 11. Juni 2011 um 18:32 Uhr [Link]
Ist mir – ernsthaft! – noch nie passiert. Weder in der Stadt an Rhein und Mosel noch in der Stadt an der Spree. Was ist da los (mit den Männern) in der Stadt an der Elbe?!
Mich nerven, hauptsächlich beim morgendlichen Lauf am Wochenende, die Frauenblicke. Nicht die netten, sondern: musternde bis abschätzige. Von Kopf bis Fuß. Und ich frag mich jedes Mal: „Geht’s um meine Klamotten, die nicht von dieser Saison sind und nicht alle farblich zueinander passen? Meinen Laufstil? Meine Figur? Lauf ich hier bei einem Wettbewerb – um was auch immer – mit, ohne dass ich was davon weiß?!“
Isabel Bogdan Samstag, 11. Juni 2011 um 18:51 Uhr [Link]
Öh? Das hatte ich noch nie, musternde Blicke kenne ich nur von Männern. (Wahrscheinlich bin ich selbst kein Stück besser und gucke die Frauen gar nicht erst an, sondern habe nur Augen für die Männer. Ha!)
Mein Problem mit Frauen ist eher, dass sie ihre hysterischen kleinen Kläffer nicht an die Leine nehmen, sondern mich regelmäßig an den Rand des Herzinfarkts bringen.
Alexamalex Samstag, 11. Juni 2011 um 19:04 Uhr [Link]
Die hysterischen Kläffer und ihre „Frauchen“ sind zu meinen Laufzeiten (sonntags gerne mal vor neun, ich kann nix dafür…) meist noch nicht unterwegs… aber Hunde sind auch so ein Thema für sich, ja.
Ich guck mir weder die Frauen noch die Männer genauer an beim Laufen, aber die Blicke (einmal von oben nach unten) sind idR so, dass noch nicht mal versucht wird, unauffällig zu schauen.
(Wenn am übernächsten WE nicht Besuch da wäre, hätte ich mir HH zum Mitlaufen aus Spaß übrigens überlegt).
gchq Samstag, 11. Juni 2011 um 21:59 Uhr [Link]
«Schöne Beine!» – Das höre ich quasi ständig. Traue mich schon gar nicht mehr, die Laufroute zu ändern.
serotonic Sonntag, 12. Juni 2011 um 01:23 Uhr [Link]
Erst vorgestern fuhr ich ambitioniert Rad auf einem Feldweg und erntete frenetischen Applaus aus einem mir entgegenkommenden Kleinwagen. Ich glaube also nicht, dass das am Laufen liegt. Oder an der Stadt. Eher schon an der Kombination Frau und Sport generell, das gehört offensichtlich kommentiert.
Und auch wenn es mir grundsätzlich bis ins Mark egal ist, dass da dem Einen oder Anderen das Testosteron durchgeht, bekomme ich jedesmal schlagartig Puls, weil er sich ungebeten in meine Privatsphäre gräbt.
Frau Klugscheisser Sonntag, 12. Juni 2011 um 13:55 Uhr [Link]
Ich kriege weder Kommentare noch Blicke. Nur gelegentlich, da kneiffen die Tüpen die Lippen zusammen und legen noch ’nen Zahn drauf (um mich evt. zu beeindrucken?)
Isabel Bogdan Montag, 13. Juni 2011 um 15:48 Uhr [Link]
Für die Statistik: wieder gelaufen, selbe Strecke, eingefangene Kommentare: keiner. Blicke: normal, wie man Leute halt anguckt, die einem entgegenkommen.
Wortschätzchen Mittwoch, 15. Juni 2011 um 10:09 Uhr [Link]
Hier gibt es auch keine Kommentare, nicht mal Blicke. Jeder läuft so vor sich hin. Angenehm und unaufgeregt.
pier Donnerstag, 8. September 2011 um 15:54 Uhr [Link]
»Die Knie ans Kinn!« Schrie mir kürzlich ein Besoffener entgegen. Vermutlich ehm. Bundeswehrangehöriger oder solcher, der es hatte werden wollte. – Ich dachte: »Faust ans Kinn«, war aber zu beschäftigt.
Isabel Bogdan Donnerstag, 8. September 2011 um 16:47 Uhr [Link]
Auch schön. (Und auch ein Mann.)