Telefon!

Düdelü!

Ich (kichernd): Isabo.
Er: Guten Abend, gmrplbl.
Ich: Guten Abend!
Er: Das ist die Infina (?) in Dortmund. ES IST JETZT SO: die Firma Infina bietet einkommensteuerpflichtigen Berufstätigen die Möglichkeit, 6000,- ? im Jahr an Steuern zu sparen, also vom Finanzamt wiederzukriegen.
Ich: Wie soll das denn gehen?
Er: Ja, und da wollte ich Sie mal fragen, ob sie einkommensteuerpflichtig berufstätig sind.
Ich: Das binde ich doch nicht wildfremden Leuten am Telefon auf die Nase.
Er, sehr freundlich: Ja, wenn das so ist, dann können wir hier ja auch einen Cut machen.
Ich: Ja, das können wir wohl.
Er: Schönen Abend noch!
Ich: Danke, Ihnen auch!

Fundstück

Aus einer Würdigung des Formel-1-Rennstalls Ferrari zum Amtsjubiläum des Papstes:
„Für Johannes Paul II., seit 26 Jahren in Pole Position auf der Straße der Menschlichkeit.“
(Quelle: Allgemeine Zeitung.)

Das ist natürlich sowieso schon großartiger Unfug, aber über die Pole Position hab ich mich jetzt besonders gefreut. Ich bin ein schlichtes Gemüt.

Gespräche mit Ferdi, Teil 2:

(Eigentlich Teil 0, denn das war an einem der ersten Januartage. Ich hab?s aber damals gleich aufgeschrieben.)

Beide: Morgen! Frohes neues Jahr!
Er: Ja, Wetter is ja schön, Sonne und so, aber der Wind is ja bisschen schäbich.
Ich: Da hinten kommen ganz dunkle Wolken.
Er: Ach, das zieht daaa so rum, weisse, und dann is dat weg.
Ich: Wollen wir hoffen.
Er: Ja, man muss ja immer mal raus, bissken frische Luft schnappen. Aber jetzt erstma was essen, weisse, is noch übrich von den Tagen.
Ich: Dann guten Appetit.
Er: Ja, wichtich ist ja erstma, das man wieder reinkommt in die normalen Tage. Jetzt ist ja schon bald wieder Karneval.
Ich: Och, ist doch noch lange hin.
Er: Ja, ja, das geht Schlach auf Schlach jetz. (Pause) Ach, was soll?s. Muss ja immer weitergehen.

Die Sache mit dem Chili

Es sollte nämlich eine WG-Fete stattfinden, am Bismarckturm oberhalb des Philosophenwegs. Alle Mitbewohner hatten Leute eingeladen, es wurden etwa 100 Gäste erwartet. Inge, die alte Gnidde, hatte einen Biwaktopf organisiert, einen Rieseneimer mit geschätzten 50 Litern Fassungsvermögen, den man auf drei Beinen übers Feuer hängen konnte. Darin kochen ging natürlich nicht, aber es sollte Chili con Carne warmgemacht werden, das wir am Vortag in ganz normalen kleinen Kochtöpfen vorbereiteten. Den halben Tag saß die Schnippel-Brigade in der Küche und zerkleinerte Paprika und Zwiebeln, verkochte Hackfleisch für sagenhafte 120,- DM (Kinder! Das war richtig viel Geld, als der Herr Scholz und ich noch jung und Studenten waren!), ungezählte Dosen Mais und Bohnen, Paprika in allen Farben und literweise Tomatenmatsch. Immer in kleinen Töpfen, jede Ladung wurde für sich gewürzt und abgeschmeckt und in den großen Pott gekippt, dann kam die nächste Fuhre. Am Ende war der Topf fast randvoll und wurde unter beträchtlicher Anstrengung (inkl. Überschwappen) zum Abkühlen in den Keller geschleppt.
Abends roch das ganze Treppenhaus nach Chili. War ja auch kein Wunder, den ganzen Tag gekocht und beim Runtertragen übergeschwappt.
Am nächsten Morgen müffelte es irgendwie seltsam, ein Geruch, der im Laufe des Vormittags kräftiger wurde.
Mittags stank es beträchtlich.
Nachmittags roch es im gesamten Haus intensiv nach Kotze.
Später erklärte uns jemand, der Topf sei zu groß gewesen, und dass das mit der Gärung bei unterschiedlich temperierten Wärmeschichten ganz schnell geht. In der Tat stiegen im Chili dicke Blasen auf.
Nach allgemeinem ratlosem Schulterzucken und einigem Hin- und Herüberlegen, wie man denn wohl 50 Liter vergorenes Chili entsorgen könnte – Komposthaufen? Klo? – schleppten wir das Ding (inkl. Überschwappen) zum nächsten Gulli. Die Ratten werden ihren Spaß gehabt haben, und bei den Nachbarn waren wir eh unten durch.
Am Abend gab es dann Salate und Brot.

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